Microsoft Teams: Neuer Prozess soll Meetings beschleunigen
26.11.2025 - 13:20:12Microsoft krempelt die Architektur seines Windows-Clients für Teams grundlegend um. Ein neuer, separater Prozess soll künftig für deutlich schnellere und stabilere Videokonferenzen sorgen – doch IT-Abteilungen müssen jetzt handeln.
Die Änderung betrifft Millionen Nutzer weltweit: Ab Januar 2026 lagert Microsoft die gesamte Anruf- und Meeting-Funktionalität von Teams in einen eigenen Prozess aus. Das soll endlich Schluss machen mit trägen Reaktionszeiten, wenn während einer Videokonferenz parallel im Chat gearbeitet wird.
Bislang erledigte ein einziger Hauptprozess (ms-teams.exe) sämtliche Aufgaben – von der Darstellung der Benutzeroberfläche bis zur Verarbeitung von Video- und Audiostreams. Diese monolithische Struktur führte regelmäßig zu Engpässen: Wer in einem Meeting mit aktivierter Hintergrundunschärfe saß, kannte das Problem eingefrorener Chat-Fenster zur Genüge.
Die Lösung trägt den nüchternen Namen ms-teams_modulehost.exe. Dieser neue Kindprozess übernimmt künftig isoliert alle rechenintensiven Kommunikationsaufgaben. Video-Hintergründe, Rauschunterdrückung, Bildschirmfreigabe – all das läuft ab sofort getrennt vom Rest der Anwendung.
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“Wir optimieren damit die Ressourcennutzung und verbessern das Meeting-Erlebnis erheblich”, erklärt Microsoft in seiner Ankündigung an Unternehmenskunden. Die Trennung verhindert, dass ressourcenhungrige Meetings die gesamte Anwendung ausbremsen.
Was bedeutet das konkret für Nutzer?
Die Verbesserungen klingen vielversprechend: Meetings starten schneller, da die Anrufressourcen bereits vorab im separaten Prozess geladen werden. Die Benutzeroberfläche bleibt flüssig bedienbar, auch wenn parallel eine Videokonferenz mit mehreren Teilnehmern läuft. Das Wechseln zwischen Chats, Kanälen oder das Öffnen von Dateien soll selbst während aktiver Anrufe keine Verzögerungen mehr verursachen.
Für Anwender ändert sich dabei nichts Sichtbares – keine neuen Buttons, keine umgestellten Menüs. Die Optimierung findet ausschließlich unter der Haube statt.
IT-Administratoren müssen aktiv werden
Der weltweite Rollout startet Anfang Januar 2026 und soll bis Ende Januar abgeschlossen sein. Doch hier kommt die Krux: IT-Abteilungen müssen ihre Sicherheitssoftware und Endpoint-Management-Systeme rechtzeitig anpassen.
Der neue Prozess ms-teams_modulehost.exe muss auf die Whitelist gesetzt werden – andernfalls könnten Firewalls oder Antivirenprogramme ihn als unbekannte Bedrohung blockieren. Die Folge: Mitarbeiter können plötzlich keine Meetings mehr starten oder daran teilnehmen.
Microsoft rät Unternehmen dringend, auch ihre Helpdesk-Teams zu informieren. Nach dem Update könnte es sonst zu Verwirrung bei der Fehlersuche kommen, wenn Support-Mitarbeiter den neuen Prozess nicht kennen.
Der lange Weg zum schlanken Teams
Diese Änderung markiert den nächsten Schritt in Microsofts “New Teams”-Strategie. 2023 hatte der Konzern bereits einen kompletten Neuaufbau von Electron auf WebView2 gewagt – mit Erfolg: Der Speicherverbrauch sank um 50 Prozent, der Platzbedarf auf der Festplatte um 70 Prozent.
Doch mit der Zeit kehrten alte Probleme zurück. Neue Features wie Copilot-KI-Integrationen und 3D-Meeting-Räume trieben den Ressourcenhunger wieder nach oben. Die jetzt gewählte Multi-Prozess-Architektur ähnelt dem Ansatz moderner Browser wie Chrome oder Edge: Separate Prozesse verhindern, dass Probleme in einem Bereich die gesamte Anwendung lahmlegen.
Kommt da noch mehr?
Branchenexperten sehen den Schritt als überfällig an. Teams ist für viele Unternehmen längst zum digitalen Betriebssystem geworden – entsprechend robust muss die technische Basis sein. Besonders mit Blick auf die wachsende Zahl KI-gestützter Copilot-Funktionen erscheint eine segmentierte Architektur unverzichtbar.
Könnte Microsoft künftig weitere Module auslagern? Wahrscheinlich. Denkbar wären etwa Drittanbieter-Apps oder die Darstellung komplexer Dateiformate als eigene Prozesse. Vorerst konzentriert sich der Konzern jedoch darauf, das Herzstück der Plattform – die Kommunikation – schneller und zuverlässiger zu machen.
Für IT-Verantwortliche bleibt jetzt erst einmal eine klare Aufgabe: Sicherheitssoftware aktualisieren, bevor der Januar beginnt.
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