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Microsoft stellt Windows 10 Support ein

19.10.2025 - 12:29:02

Microsoft stellt kostenlosen Support für Windows 10 ein, lässt Nutzer zwischen kostenpflichtigen Updates, Systemwechsel oder wachsenden Cyberrisiken wählen. Das Ende der Ära betrifft vier von zehn Windows-Anwendern.

Nach Ablauf der Support-Frist am 14. Oktober 2025 hat Microsoft offiziell den kostenlosen Support für Windows 10 eingestellt. Millionen Nutzer stehen nun vor einer kritischen Entscheidung: Upgrade, kostenpflichtige Verlängerung oder wachsende Cyberrisiken in Kauf nehmen. Das Ende einer Ära für das beliebte Betriebssystem verschiebt die Gewichte in der IT-Sicherheitslandschaft drastisch.

Der Tech-Gigant aus Redmond liefert keine kostenlosen technischen Updates, Software-Patches oder Sicherheitsupdates mehr für Windows 10. Computer mit dem Betriebssystem funktionieren zwar weiterhin, werden aber zunehmend angreifbar für Malware, Viren und Cyberattacken. Neue Sicherheitslücken bleiben künftig ungeflickt.

Betroffen sind alle Editionen von Home bis Pro. Die Tragweite ist enorm: Schätzungen zufolge nutzten noch im September 2025 vier von zehn Windows-Anwendern das nun verwaiste System.

Kostenpflichtige Rettungsleine verfügbar

Für Nutzer ohne Upgrade-Möglichkeiten bietet Microsoft das Extended Security Updates (ESU) Programm an. Der Abo-Service liefert kritische Sicherheitsupdates für ein weiteres Jahr bis Oktober 2026.

In Deutschland und anderen Regionen außerhalb der EU kostet das Programm 29,99 Euro für Privatnutzer. Microsoft öffnet jedoch mehrere kostenlose Zugangswege: Die Verknüpfung des Windows 10-PCs mit einem Microsoft-Konto und die Nutzung von Windows Backup für OneDrive-Synchronisation macht das Update kostenfrei. Alternativ können Nutzer 1.000 Microsoft Rewards-Punkte einlösen. EU-Bürger erhalten die Updates grundsätzlich kostenlos nach Registrierung.

Das ESU-Programm beschränkt sich allerdings strikt auf Sicherheits-Patches. Neue Features, andere Fehlerbehebungen oder technischer Support bleiben ausgeschlossen. Unternehmen zahlen deutlich mehr: mindestens 61 Euro pro Gerät im ersten Jahr.

Sicherheitsexperten schlagen Alarm

IT-Sicherheitsspezialisten warnen vor einer Welle von Cyberattacken gegen ungeschützte Windows 10-Systeme. Hacker sammeln bekanntermaßen Schwachstellen und schlagen nach dem Support-Ende zu – in dem Wissen, dass keine offiziellen Patches mehr kommen.

Unternehmen drohen zusätzliche Probleme: Die Nutzung ungeschützter Systeme kann gegen Datenschutzregeln wie DSGVO verstoßen und hohe Bußgelder nach sich ziehen. Cyber-Versicherungen verweigern möglicherweise Leistungen bei Schäden an nicht unterstützten Systemen. Ohne offiziellen Support bleibt auch technische Hilfe bei Kompromittierungen aus.

Upgrade-Zwang sorgt für Umwelt-Kritik

Microsoft empfiehlt den Wechsel zu Windows 11 auf kompatiblen Geräten oder den Kauf neuer Hardware. Windows 11 stellt jedoch höhere Anforderungen – insbesondere das Trusted Platform Module (TPM) 2.0 fehlt vielen älteren PCs.
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Verbraucherschützer kritisieren die Umweltfolgen scharf. Sie befürchten, dass bis zu 400 Millionen noch funktionsfähige Computer verschrottet werden müssen. Die US-amerikanische Public Interest Research Group (PIRG) prangert die Praxis als umweltschädliche geplante Obsoleszenz an.

Handlungsfenster schließt sich

Das ESU-Programm für Privatnutzer läuft nur bis Oktober 2026 – eine Übergangsbrücke statt Dauerlösung. Für die Millionen Windows 10-Nutzer beginnt jetzt die entscheidende Phase: Hardware oder Software upgraden, temporären Schutz kaufen oder steigende Risiken akzeptieren.

Die kommenden Monate werden zeigen, wie Verbraucher auf das Ende eines der erfolgreichsten Microsoft-Betriebssysteme reagieren. Ein Wendepunkt für den Verbraucherschutz im digitalen Zeitalter.

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