Microsoft rudert zurück: Teams-Kalender bleibt vorerst
28.09.2025 - 17:25:02Microsoft stoppt geplante Abschaffung des klassischen Kalenders in Teams für Behördenkunden nach massivem Widerstand. Kommerzielle Nutzer erhalten lediglich Aufschub bis November.
Nutzerproteste zwingen Tech-Riesen zum Teilrückzug bei umstrittener Zwangsumstellung.
Microsoft hat nach heftigem Widerstand der Nutzergemeinde eine Kehrtwende vollzogen und die geplante Abschaffung des klassischen Kalenders in Teams teilweise gestoppt. Das Unternehmen verkündete diese Woche, dass Behörden- und andere spezialisierte Cloud-Kunden vorerst beim gewohnten System bleiben können. Für alle anderen wird die Umstellung bis November verschoben.
Die Wende folgt auf wochenlange Kritik von Administratoren und Nutzern, die sich gegen die für Ende September geplante Zwangsumstellung gewehrt hatten.
Einheitliches System mit KI-Power als Ziel
Microsofts ursprünglicher Plan zielte auf eine Revolution der Nutzerführung ab. Der neue Kalender sollte nahtlos mit Outlook und dem KI-Assistenten Copilot zusammenarbeiten – eine zentrale Schnittstelle für das gesamte Microsoft 365-Ökosystem.
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Die Strategie: Alle Nutzer bis Ende September auf die moderne Oberfläche umstellen und dabei den Wechsel-Button zum alten Design dauerhaft entfernen. Keine Wahlmöglichkeit, kein Zurück.
Doch dieser rigorose Ansatz stieß auf erbitterten Widerstand.
Behörden stoppen die Zwangsumstellung
Besonders hart traf die Kritik Microsoft von seinen Regierungskunden. In einer Mitteilung vom 25. September ruderte das Unternehmen komplett zurück: „Nach weiterer Prüfung hat Microsoft entschieden, zu diesem Zeitpunkt nicht mit dieser Änderung fortzufahren.“
Für Behörden-Clouds wie GCC, GCC High und DoD bedeutet das: Der klassische Kalender bleibt auf unbestimmte Zeit erhalten. Eine direkte Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten inklusive.
Kommerzielle Nutzer erhalten Aufschub
Weniger Glück haben die weltweiten Geschäftskunden. Hier bleibt Microsoft bei seiner Linie, gewährt aber Aufschub. Statt Ende September erfolgt die Zwangsumstellung nun zwischen Anfang und Mitte November 2025.
Ein Monat mehr Vorbereitungszeit – dann verschwindet auch hier der Wechsel-Button unwiderruflich. Der neue, KI-integrierte Kalender wird zur einzigen Option.
Wenn Innovation auf Realität trifft
Microsofts Rückzieher offenbart ein Dilemma der Tech-Industrie: Wie schnell darf man Millionen von Nutzern auf neue Systeme zwingen? Die Episode zeigt, dass selbst der Software-Gigant vor der geballten Macht unzufriedener Großkunden kapitulieren muss.
Besonders pikant: Ausgerechnet die sicherheitskritischen Behördenumgebungen erhielten den Freifahrtschein, während normale Unternehmen weiterhin zur Umstellung gedrängt werden.
Die Botschaft ist klar – wer genug Gewicht in die Waagschale wirft, kann Microsofts Innovationsdrang bremsen. Zumindest vorübergehend.
Geteilte Teams-Welt bis 2026
Ab November herrscht Zwei-Klassen-System: Während Behörden weiter mit dem gewohnten Kalender arbeiten, müssen Millionen Geschäftskunden zum neuen System wechseln. Eine fragmentierte Nutzererfahrung, die Microsofts Einheitsvision konterkariert.
Doch der Konzern gibt sein Fernziel nicht auf. Die KI-gestützte, plattformübergreifende Zukunft bleibt gesetzt – nur der Zeitplan wurde der Realität angepasst. Weitere Zwangsupdates dieser Art sind programmiert.