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Microsoft Publisher: Ende nach 35 Jahren

17.10.2025 - 12:03:02

Microsoft beendet nach 35 Jahren den Support für Publisher im Oktober 2026. Nutzer müssen auf Word, PowerPoint oder externe Alternativen umsteigen, während bestehende Dateien konvertiert werden müssen.

Microsoft zieht den Stecker bei seiner Desktop-Publishing-Software. Nach über drei Jahrzehnten endet im Oktober 2026 der Support für Publisher – und damit eine Ära für Millionen Nutzer weltweit.

Die offizielle Bestätigung aus Redmond lässt keinen Zweifel: Ab Oktober 2026 verschwindet Microsoft Publisher aus den Microsoft 365-Abonnements. Bestehende lokale Versionen erhalten keine Updates mehr. Eine 35-jährige Erfolgsgeschichte geht zu Ende.

Der Konzern begründet den Schritt mit dem Fokus auf “neue Vorteile” und einer Straffung des Produktportfolios. Nutzer sollen künftig auf moderne, integrierte Lösungen innerhalb der Microsoft 365-Suite umsteigen. Doch was bedeutet das konkret für die vielen Unternehmen, Schulen und Privatpersonen, die Publisher für Newsletter, Broschüren und Flyer nutzen?

Das Aus kommt mit Ansage

Der 13. Oktober 2026 markiert das endgültige Ende. Dieses Datum ist bewusst gewählt: Es fällt mit dem Support-Ende für Office 2021 LTSC zusammen. Microsoft 365-Nutzer verlieren dann nicht nur den Zugang zur Anwendung – sie können auch bestehende Publisher-Dateien (.pub) nicht mehr direkt öffnen oder bearbeiten.

Bereits jetzt zeigt Microsoft klare Kante: Seit März 2025 verkauft das Unternehmen keine eigenständigen Publisher-Lizenzen mehr. In der neuen Office 2024-Suite ist die Software gar nicht erst enthalten.

Besitzer dauerhafter Lizenzen können Publisher zwar weiter nutzen, erhalten aber keine Sicherheitsupdates mehr. Ein Risiko, das viele nicht eingehen werden.

Microsofts Alternative: Alles aus einer Hand

Die Redmonder sehen die Zukunft in Microsoft Word und PowerPoint. Diese Programme haben deutlich aufgerüstet und beherrschen heute viele Aufgaben, die früher Publisher vorbehalten waren. Visitenkarten, Flyer, Kalender – alles machbar.

Für anspruchsvollere Designs empfiehlt Microsoft Designer, das vor allem bei Web- und Social-Media-Inhalten punkten soll. Die Plattform Microsoft Create liefert fertige Vorlagen für professionelle Ergebnisse ohne Designkenntnisse.

Diese Strategie zeigt einen klaren Trend: Weg von spezialisierten Desktop-Anwendungen, hin zu integrierten Cloud-Diensten mit Kollaborationsmöglichkeiten.
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Ein Werkzeug für alle

1991 gestartet, füllte Publisher eine wichtige Marktlücke. Während Adobe InDesign und QuarkXPress Profis ansprachen, bot Microsoft eine bezahlbare Alternative für Einsteiger. Ohne Grafikdesign-Studium konnten Nutzer ansprechende Dokumente erstellen.

Besonders kleine Unternehmen, Vereine und Schulen profitierten. Publisher ermöglichte professionelle Marketingmaterialien aus eigener Kraft. Die Integration in Microsoft Office machte die Software zum Standard in vielen Büros.

Das Ende von Publisher symbolisiert den Wandel: Von Desktop-Software zu cloudbasierten, kollaborativen Plattformen.

Die Herausforderung der Dateien

Das größte Problem liegt in den Dateien selbst. Das proprietäre .pub-Format unterstützt kaum eine andere Anwendung. Microsoft empfiehlt deshalb die Konvertierung in PDF-Dateien – allerdings nur zum Anzeigen und Drucken.

Diese Einbahnstraße zeigt die Risiken proprietärer Formate auf. Wer jahrelang Publisher-Archive aufgebaut hat, steht vor einer zeitaufwändigen Datenmigration.

Die Konkurrenz wartet schon

Der Markt hält Alternativen bereit: Canva und Adobe Express für Einsteiger, Affinity Publisher für Anspruchsvolle, Scribus als Open-Source-Lösung. Die Wahl hängt von Budget und Anforderungen ab.

Doch kann etwas Gutes haben: Publisher-Nutzer entdecken moderne Tools mit mehr Möglichkeiten. Cloud-Integration, Echtzeitkooperation und KI-Funktionen – Features, die Publisher nie bot.

Die nächsten zwei Jahre werden zeigen, ob Microsoft die richtige Entscheidung getroffen hat. Für die Nutzer beginnt jetzt die Suche nach dem passenden Nachfolger. Ein Abschied, der auch ein Neuanfang sein könnte.

@ boerse-global.de