Microsoft: KI-Tools für App-Entwicklung ohne Code
15.11.2025 - 15:40:12Microsoft stellt mit Vibe Coding und robusten KI-Agenten die Softwareentwicklung auf den Kopf - Nutzer erstellen jetzt per Sprachbefehl individuelle Anwendungen ohne Code.
Die Grenze zwischen Nutzer und Entwickler verschwimmt: Microsoft hat KI-Werkzeuge vorgestellt, mit denen Anwender per Alltagssprache eigene Anwendungen bauen können. „Vibe Coding” nennt der Konzern dieses Konzept – und signalisiert damit einen fundamentalen Wandel in der Software-Branche.
Was nach Zukunftsmusik klingt, ist bereits Realität: Seit dem 13. November 2025 können Nutzer mit Power Apps und dem neuen App Builder in Microsoft 365 Copilot maßgeschneiderte Programme erstellen, ohne eine einzige Zeile Code zu schreiben. Eine Unterhaltung mit der KI genügt. Parallel dazu rüstet Microsoft seine Business-Anwendungen mit robusteren KI-Agenten aus, die komplexe Aufgaben über längere Zeiträume bewältigen können. Die Botschaft ist eindeutig: Künstliche Intelligenz wird vom Feature zum fundamentalen Partner bei der täglichen Arbeit.
Sprechen statt Programmieren
Wie funktioniert diese neue Art der App-Entwicklung konkret? Ein Beispiel: Wer eine Reisekostenabrechnung für sein Team benötigt oder die Urlaubsplanung vereinfachen möchte, beschreibt der KI einfach sein Anliegen. Das System generiert daraufhin einen funktionsfähigen Prototyp – ganz ohne Programmierkenntnisse. „Vibe Coding” löst dabei ein klassisches Problem der Softwareentwicklung: die Angst vor dem leeren Bildschirm.
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Die Technologie zielt darauf ab, repetitive Aufgaben zu eliminieren und jedem Mitarbeiter zu ermöglichen, präzise die Werkzeuge zu schaffen, die er für seinen Arbeitsalltag benötigt. Was früher Wochen dauerte und die IT-Abteilung beschäftigte, erledigt nun ein kurzes Gespräch mit der KI. Diese Demokratisierung der App-Entwicklung könnte die Produktivität in Unternehmen grundlegend verändern – und Microsoft tiefer in die Arbeitsabläufe seiner Kunden einbetten.
Finanzplanung mit KI-Autopilot
Die KI-Offensive beschränkt sich nicht auf die App-Entwicklung. Am 11. November kündigte Microsoft weitreichende Neuerungen für seine Business-Anwendungen an. Im Zentrum steht Microsoft Copilot in Dynamics 365 Finance, das Finanzverantwortlichen automatisierte Analysen und Echtzeit-Einblicke liefert.
Auch im Vertrieb greift die KI künftig stärker ein: Agenten in Dynamics 365 Sales analysieren Markt- und Kundendaten eigenständig und schlagen optimierte Strategien vor. Die Verbindung zwischen Finanzplanung, Vertrieb und Projektmanagement wird enger – Microsoft schafft ein nahtloses Ökosystem, in dem Daten automatisch zwischen den Systemen fließen. Weniger Fragmentierung, mehr Effizienz.
Der Konzern migriert zudem bestehende Nutzer von Project Online zur umfassenderen Dynamics 365 Project Operations-Plattform. Das Ziel: Eine einheitliche Umgebung, in der KI Prognosen verbessert, Zusammenarbeit optimiert und Routineaufgaben übernimmt. Im Vergleich zu SAPs S/4HANA-Suite setzt Microsoft stärker auf die Integration von Conversational AI direkt in die Arbeitsabläufe.
Wenn KI-Agenten durchhalten müssen
Doch was passiert, wenn eine KI mitten in einem mehrstündigen Prozess abstürzt? Microsoft hat am 13. November die öffentliche Preview der durable task extension für sein Agent Framework vorgestellt – eine technische Neuerung mit weitreichenden Folgen.
Diese Erweiterung macht KI-Agenten belastbarer und produktionsreif. Sie können nun auch längere, zustandsbehaftete Aufgaben bewältigen, ohne den Kontext zu verlieren. Selbst wenn ein Prozess unterbrochen wird oder auf mehrere Systeme verteilt werden muss, bleibt die KI auf Kurs.
Konkret bedeutet das: Automatisches Session-Management behält den Gesprächskontext, mehrere spezialisierte Agenten können koordiniert zusammenarbeiten, und integrierte Überwachungstools zeigen die Performance in Echtzeit. Für Anwender heißt das: Die KI kann mehrstufige Projekte übernehmen, bei Bedarf auf menschlichen Input warten – ohne zusätzliche Kosten – und sich nach Ausfällen selbst wiederherstellen. Ein entscheidender Schritt, um KI-Assistenten für geschäftskritische Aufgaben vertrauenswürdig zu machen.
Die Strategie dahinter
Microsoft verfolgt eine klare Vision: KI als zentrales Nervensystem seiner gesamten Software-Landschaft zu etablieren. Das „Vibe Coding”-Konzept ist dabei mehr als nur ein nettes Feature – es ist ein direkter Angriff auf traditionelle Entwicklungshürden und eine Kampfansage an Konkurrenten wie Google Workspace.
Wer als Unternehmen seine eigenen Anwendungen ohne externe Entwickler bauen kann, ist tiefer in die Microsoft-Welt integriert – und wechselt seltener zur Konkurrenz. Die robusteren KI-Agenten adressieren zugleich ein kritisches Problem: Zuverlässigkeit. Je mehr Aufgaben Nutzer an ihre digitalen Assistenten delegieren, desto wichtiger wird deren Beständigkeit über längere Zeiträume.
Bereits am 5. November hatte Microsoft sein AI Cloud Partner Program überarbeitet und die Integration von KI-Fähigkeiten für Drittanbieter vereinfacht. Die Botschaft: Ein lebendiges Ökosystem rund um die Microsoft-KI-Plattform soll entstehen.
Ausblick: Teams aus KI-Agenten
Wohin führt diese Entwicklung? Die Zukunft der Produktivität deutet auf Multi-Agenten-Systeme hin: Hochspezialisierte KIs für Finanzen, Marketing oder Projektmanagement, die orchestriert an komplexen Geschäftszielen arbeiten. Nutzer werden nicht mehr einzelne Apps bedienen, sondern Teams von KI-Agenten dirigieren – allein durch natürliche Sprache.
Die Fokussierung auf dauerhafte Ausführung deutet darauf hin, dass diese Agenten zunehmend autonom agieren werden. Langfristige Projekte mit minimaler menschlicher Intervention? Bereits heute technisch möglich. Die nächste Phase der Produktivität hat begonnen – und Microsoft positioniert sich als Orchestrator dieser Transformation.
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