Microsoft führt smarte E-Mail-Archivierung ein
09.10.2025 - 21:09:01Microsoft rollt automatische Postfach-Archivierung in Exchange Online aus, um Speicherprobleme zu lösen. Gleichzeitig treibt das Unternehmen die Migration zum KI-gestützten New Outlook voran, was bei Nutzern auf Widerstand stößt.
Microsoft rollt diese Woche ein bedeutendes Outlook-Update aus, das automatische Archivierung in Exchange Online einführt. Das neue System soll proaktiv die gefürchteten „Postfach voll“-Fehlermeldungen verhindern – ein Problem, das Nutzer weltweit seit Jahren frustriert.
Die Neuerung kommt zu einem kritischen Zeitpunkt: Der Konzern drängt aggressiv auf den Umstieg zum KI-integrierten „New Outlook“. Während dieser mächtige neue Features bietet, sorgt er gleichzeitig für Probleme bei vielen Anwendern. Das Update geht diesen Monat für öffentliche Cloud-Kunden live und automatisiert die Postfach-Pflege durch intelligente Schwellenwerte.
Automatik statt Notfall: 90-Prozent-Regel greift
Ab Oktober 2025 überwacht Exchange Online kontinuierlich den Speicherplatz der Postfächer. Erreicht die Kapazität kritische 90 Prozent, verschiebt Outlook automatisch die ältesten Inhalte ins Archiv. Regierungscloud-Nutzer folgen im November.
Das Exchange-Team bezeichnet dies als „Sicherheitsmechanismus“ gegen Mail-Störungen ohne manuellen Eingriff. Wichtig: Die Funktion respektiert bestehende Unternehmens-Richtlinien zur Datenaufbewahrung. Als „Niemals archivieren“ markierte Inhalte bleiben unangetastet.
Ein Haken: Nutzer können das Feature nicht deaktivieren. Microsoft macht damit die automatische Postfach-Hygiene zur Pflicht.
KI übernimmt die Kontrolle
Parallel rüstet Microsoft massiv bei künstlicher Intelligenz auf. Copilot durchdringt jetzt tiefere Workflow-Ebenen und bietet „Immersive Search“ – KI-generierte Zusammenfassungen aus E-Mails, Teams-Nachrichten und Dokumenten direkt in der Suchoberfläche.
Besonders praktisch: Copilot fasst lange Anhänge wie Word-Dokumente oder PDFs bereits im Lesebereich zusammen. Kein Wechsel zwischen Anwendungen mehr nötig.
Auch die Produktivitäts-Features werden cleverer. Neue Regeln ermöglichen benutzerdefinierte Benachrichtigungstöne für bestimmte Absender oder Stichwörter. Das „Sweep“-Tool räumt E-Mails bestimmter Absender mit einem Klick auf. Erweiterte Offline-Fähigkeiten erlauben Ordnerverwaltung und Anhang-Zugriff ohne Internetverbindung.
Holpriger Umstieg: Classic-Nutzer im Regen
Trotz neuer Features stockt der Übergang zum webbasierten „New Outlook“ gewaltig. Langjährige Nutzer beklagen steile Lernkurven und vermissen vertraute Funktionen wie umfassende .pst-Datei-Unterstützung oder bewährte Add-Ins von Drittanbietern.
Performance-Probleme verschärfen die Situation: Träge Ladezeiten und Störungen frustrieren während der Übergangsphase. Gleichzeitig häufen sich Bugs in der klassischen Version – ein deutliches Signal.
Jüngstes Beispiel: Microsoft bestätigte einen neuen Bug, der das Öffnen der Classic-Anwendung verhindert. Die Fehlermeldung „Cannot start Microsoft Outlook“ ohne sofortige Lösung zeigt die Entwicklungsrichtung deutlich. Während die neue Plattform wöchentliche Updates erhält, schwindet der Support für die Legacy-Version.
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Wenn nichts mehr geht: Erste Hilfe
Die häufigsten Outlook-Probleme lassen sich meist schnell lösen. Bei Abstürzen oder Einfrieren hilft der Safe Mode (outlook.exe /safe
), der Add-Ins deaktiviert. Anschließend einzelne Erweiterungen testen, bis der Übeltäter gefunden ist.
Funktioniert die Suchleiste nicht, liegt meist ein beschädigter Suchindex vor. Über die „Indizierungsoptionen“ in der Windows-Systemsteuerung lässt sich dieser neu aufbauen. Bei hartnäckigen Senden/Empfangen-Fehlern helfen stabile Internetverbindung, deaktivierte Antivirus-Programme und das integrierte ScanPST.exe-Reparaturtool.
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Microsofts Strategie: Innovation vs. Nutzerzufriedenheit
Der Doppelfokus auf kraftvolle Verbesserungen und grundlegende Fehlerbehebung spiegelt einen Branchentrend wider: Den Push zu einheitlichen, KI-getriebenen Cloud-Plattformen. Das „New Outlook“ steht im Zentrum dieser Strategie.
Die automatische Archivierung löst ein universelles Problem – die gefürchtete „Postfach voll“-Meldung. Doch zeitgleiche Bugs in der Classic-Version werden von manchen als Druckmittel für schnellere Migration wahrgenommen. Eine komplexe Balance zwischen Innovation und Anwenderzufriedenheit.
Die Microsoft 365-Roadmap deutet auf weitere New Outlook-Erweiterungen hin. Bessere .pst-Unterstützung und direkter Import von E-Mails, Kalendern und Kontakten stehen bevor. Die vollständige Abschaltung von Classic Outlook ist für 2029 geplant – Zeit genug für den Umstieg, aber die Weichen sind gestellt.