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Microsoft Copilot: Rauswurf aus WhatsApp und Nutzer-Revolte

28.11.2025 - 08:29:12

Microsoft steckt in der Krise. Der KI-Assistent Copilot muss WhatsApp verlassen, Windows-Nutzer rebellieren gegen neue Funktionen – und die Konkurrenz spottet über das, was sie als “kommerziellen Fehlschlag” bezeichnet. Eine turbulente Woche offenbart: Die großen KI-Versprechen des Tech-Riesen geraten ins Wanken.

Die Zeiten, in denen künstliche Intelligenz noch für Begeisterungsstürme sorgte, scheinen vorbei. Zumindest für Microsoft. Diese Woche musste der Konzern gleich mehrere Rückschläge einstecken. Der KI-Assistent Copilot wird von einer der weltweit größten Messaging-Plattformen verbannt, während Windows-Nutzer offen gegen die aggressive “Agentische KI”-Strategie protestieren. Branchenanalysten sprechen von einer “turbulenten Phase” – ein diplomatischer Ausdruck für eine handfeste Krise.

Den härtesten Schlag versetzte ausgerechnet Meta. Das Mutterunternehmen von WhatsApp hat eine neue Richtlinie verkündet, die Copilot faktisch von der Plattform verbannt. Ab 15. Januar 2026 ist Schluss – keine freiwillige Entscheidung, sondern ein Rauswurf. Meta untersagt künftig alle universellen Chatbots mit großen Sprachmodellen auf seiner Business-API. Nur spezialisierte Kundenservice- und Commerce-Bots dürfen bleiben.

Für Microsoft bedeutet das: Millionen Nutzer verlieren den bequemen Zugang zu Copilot über WhatsApp. Die Integration galt als strategischer Schachzug, um Menschen ohne App-Download an die KI heranzuführen. Nun müssen alle auf die eigenständige Copilot-App oder die Webversion umsteigen.

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Das Problem: Chat-Verläufe lassen sich nicht übertragen. Wer seine Gespräche behalten will, muss sie bis Mitte Januar manuell exportieren – eine Hürde, die viele wohl nicht nehmen werden. “Wir arbeiten an einem reibungslosen Übergang”, versicherte Microsoft am Donnerstag. Klingt gut, dürfte aber schwierig werden.

Windows-Nutzer gehen auf die Barrikaden

Als wäre der WhatsApp-Ausschluss nicht genug, brennt es auch im eigenen Haus. Anfang der Woche explodierte die Kritik an den neuen “Agentischen” Funktionen in Windows 11. Nutzer beschwerten sich massenhaft über automatisierte KI-Features, die im Hintergrund agieren sollen – oft ungefragt und störend.

Die Botschaft war deutlich: Bevor Microsoft komplexe KI-Spielereien einbaut, soll es erst mal die Grundfunktionen in Ordnung bringen. Pavan Davuluri, Chef der Windows- und Geräte-Sparte, sah sich gezwungen, öffentlich Stellung zu nehmen – ungewöhnlich für einen Microsoft-Manager. “Worte reichen nicht”, räumte er ein und versprach, sich um “inkonsistente Dialogfenster” und andere Altlasten zu kümmern.

Dass Davuluri die Kommentarfunktion seiner Social-Media-Posts einschränken musste, spricht Bände. Die Kritik war so heftig, dass eine normale Diskussion nicht mehr möglich war. Entwickler und Power-User fühlen sich zunehmend übergangen von einer “KI-First”-Strategie, die das Betriebssystem ihrer Ansicht nach mehr belastet als verbessert.

Nur zwei Prozent Akzeptanz im Unternehmensbereich?

Auch bei Firmenkunden läuft es nicht rund. Laut aktuellen Branchenanalysen liegt die aktive Nutzungsrate von Microsoft 365 Copilot bei mageren zwei Prozent der berechtigten User. Eine vernichtende Bilanz für ein Produkt, das 30 US-Dollar pro Monat (etwa 28 Euro) kosten soll.

Marc Benioff, CEO des Konkurrenten Salesforce, nutzte die Gelegenheit genüsslich für einen Rundumschlag. Er bezeichnete Copilot als “Clippy 2.0” – eine Anspielung auf die verhasste Office-Büroklammer aus den 90er-Jahren – und als “Desaster”. “Kunden schauen sich das gar nicht ernsthaft an”, spottete Benioff. Unternehmen suchten nach spezialisierten Agenten, nicht nach universellen Assistenten.

Klar, Benioff hat eigene Interessen – Salesforce bewirbt aggressiv seine “Agentforce”-Plattform. Trotzdem trifft seine Kritik einen wunden Punkt. Viele IT-Chefs fragen sich, wo die versprochenen Produktivitätsgewinne bleiben. Der Return on Investment lässt auf sich warten.

Gegenschlag mit “Agent Mode”

Microsoft gibt sich kämpferisch. Parallel zu den Rückschlägen rollte der Konzern sein November-2025-Update aus, das einen neuen “Agent-Modus” für Microsoft 365 einführt. Statt passiv auf Befehle zu warten, soll Copilot künftig proaktiv handeln – Projektpläne erstellen, Meetings ansetzen, Aufgaben verteilen. Alles ohne ständige Nachfragen.

“Copilot entwickelt sich vom Einmal-Antwort-Assistenten zum agentischen Teamkollegen”, heißt es in der Ankündigung. Die Hoffnung: Wenn die KI mehr Eigenständigkeit zeigt, werden Unternehmen endlich den erhofften Mehrwert erkennen. Ein Gambit, das aufgehen könnte – oder die Skepsis weiter schürt.

Entscheidende Wochen stehen bevor

Die nächsten Monate werden zeigen, ob Microsoft die Kurve kriegt. Bis zum 15. Januar muss die Migration der WhatsApp-Nutzer gelingen, sonst verliert der Konzern einen großen Teil seiner Gelegenheitsuser. Gleichzeitig steht das Windows-Team unter Druck, sein “Agentisches Betriebssystem” so umzusetzen, dass es die Kernzielgruppe nicht vollends vergrault.

Der Agent-Modus mag vielversprechend klingen, doch die Ereignisse Ende November 2025 machen eines klar: Die Flitterwochen mit generativer KI sind vorbei. Nutzer und Unternehmen lassen sich nicht mehr von Neuheiten blenden. Sie fordern Zuverlässigkeit, Datenschutz und messbaren Nutzen. Drei Standards, bei denen Microsoft derzeit auf allen Fronten schwächelt. Kann der Tech-Gigant den Negativtrend stoppen? Die kommenden Wochen werden es zeigen.

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