Microsoft, Claude-KI

Microsoft: Claude-KI kommt in Office 365

05.10.2025 - 20:03:02

Microsoft integriert Claude-Modelle von Anthropic in Microsoft 365 Copilot und ermöglicht Unternehmen erstmals die Wahl zwischen verschiedenen KI-Anbietern. Dieser strategische Wandel stärkt die Flexibilität für Geschäftskunden.

Microsoft bricht mit der OpenAI-Exklusivität und integriert Anthropics Claude-Modelle in Microsoft 365 Copilot. Unternehmen können künftig zwischen verschiedenen KI-Anbietern wählen – ein Paradigmenwechsel für die Büro-Software.

Das Redmonder Unternehmen kündigte diese Woche die Integration von Anthropics Claude Sonnet 4 und Claude Opus 4.1 in seine Copilot-Plattform an. Erstmals seit dem Start von Copilot setzt Microsoft nicht mehr ausschließlich auf OpenAI-Technologie.

Lizenzierte Kunden können über ein Opt-in-Verfahren auf die neuen Modelle zugreifen. Die Entscheidung markiert einen Strategiewandel hin zu einem flexiblen Multi-Modell-Ansatz für Unternehmenskunden.

Neue Wahlmöglichkeiten in Microsoft 365

Die Claude-Integration erfolgt zunächst über zwei zentrale Komponenten: den Researcher-Agent und Copilot Studio. Der Researcher-Agent, entwickelt für komplexe Analyse- und Recherche-Aufgaben, nutzt künftig Claude Opus 4.1 als Alternative zu OpenAI-Modellen.

Nutzer können damit anspruchsvolle Projekte wie Markteinführungsstrategien oder Produktanalysen wahlweise mit Claude oder OpenAI bearbeiten. Parallel erhält Copilot Studio, Microsofts Plattform für maßgeschneiderte Unternehmens-KI-Agenten, beide Claude-Varianten als Optionen.

Die Erweiterung läuft über das „Frontier Program“. Administratoren aktivieren den Zugang zu Anthropic-Modellen über das Microsoft 365 Admin Center. Wichtiger Hinweis: Die Claude-Modelle laufen außerhalb der Microsoft-Infrastruktur und unterliegen Anthropics Nutzungsbedingungen.

Strategische Abkehr von der OpenAI-Abhängigkeit

Diese Ankündigung stellt die bedeutendste Diversifizierung von Microsofts KI-Portfolio seit dem Copilot-Launch dar. Trotz der milliardenschweren OpenAI-Partnerschaft setzt Microsoft nun auf ein Multi-Modell-Ökosystem.

„Die Integration von Claude Sonnet 4 und Claude Opus 4.1 unterstreicht unser Engagement, die besten KI-Innovationen der Branche zu Microsoft 365 Copilot zu bringen“, erklärt Charles Lamanna, Microsofts Präsident für Business & Industry Copilot. CEO Satya Nadella betont den Ansatz, „die beste KI der gesamten Branche“ für Copilot zu nutzen.

Interne Tests sollen den Ausschlag gegeben haben. Berichten zufolge zeigten Anthropics Modelle überlegene Leistungen bei geschäftsspezifischen Anwendungen. Während OpenAI-Modelle breit aufgestellt sind, glänzt Claude besonders bei der Erstellung professioneller PowerPoint-Präsentationen und komplexen Excel-Automatisierungen.

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Marktdynamik und Wettbewerbseffekte

Die Integration eines direkten OpenAI-Konkurrenten in Microsofts Flaggschiff-Produkt spiegelt die veränderte KI-Landschaft wider. Durch die Modell-Wahlfreiheit stärkt Microsoft Copilots Position als zentrale Produktivitätsplattform und reduziert Abhängigkeitsrisiken.

Bemerkenswert: Microsoft zahlt dem Cloud-Rivalen Amazon Web Services für den Claude-Zugang, da die Modelle auf AWS-Infrastruktur laufen. Performance geht vor Plattform-Politik.

Branchenexperten bewerten den Schritt unterschiedlich. Einige sehen darin eine Bestätigung des Multi-Anbieter-Ansatzes, der Widerstandsfähigkeit schafft und letztendlich Kunden zugutekommt.

Die Zusammenarbeit geht über die reine Integration hinaus: Microsoft und Anthropic entwickeln gemeinsam das Model Context Protocol (MCP) – einen herstellerneutralen Standard, der KI-Agenten die Kommunikation mit verschiedenen Tools ermöglicht.

Ausblick auf die Copilot-Zukunft

Die Claude-Integration ist erst der Anfang einer breiteren Strategie. Microsoft plant weitere KI-Innovationen und mehr Auswahlmöglichkeiten, sobald das Frontier Program ausgeweitet wird.

Künftig können Unternehmen verschiedene Modelle von Anthropic, OpenAI und anderen Anbietern in Copilot Studio für spezialisierte Aufgaben kombinieren. Das ermöglicht hochgradig angepasste Multi-Agent-Workflows, bei denen verschiedene KI-Modelle unterschiedliche Prozessschritte übernehmen.

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Diese Entwicklung dürfte die Nachfrage nach spezialisierten KI-Funktionen weiter anfachen. Microsoft positioniert Copilot als zentrale Plattform für diese komplexen Anforderungen – und gibt Unternehmen erstmals echte Wahlfreiheit bei der KI-Technologie.

@ boerse-global.de