Microsoft beendet Windows-10-Support: Bezahl-Updates für Millionen Nutzer
19.10.2025 - 07:23:02Seit Oktober 2025 erhält Windows 10 keine kostenlosen Sicherheitsupdates mehr. Microsoft bietet Privatnutzern ein einjähriges, kostenpflichtiges Sicherheitspaket für 30 Euro an, das in Europa jedoch gratis verfügbar ist.
Nach zehn Jahren zieht Microsoft den Stecker bei Windows 10. Seit dem 14. Oktober 2025 gibt es keine kostenlosen Sicherheitsupdates mehr für das beliebte Betriebssystem. Erstmals bietet der Konzern Privatnutzern ein kostenpflichtiges Sicherheitspaket an – doch das ist nur ein Aufschub.
Für Hunderte Millionen Windows-10-Nutzer weltweit markiert dieses Datum eine Zeitenwende. Das 2015 veröffentlichte Betriebssystem erhält keine monatlichen Sicherheits-Patches mehr, die vor Malware und Cyberbedrohungen schützen. Zwar funktionieren die PCs weiterhin, werden aber täglich verwundbarer.
Microsofts Antwort: das Extended Security Updates (ESU) Programm für Verbraucher. Es gewährt für 30 Euro ein zusätzliches Jahr kritische Sicherheitsupdates – bis zum 13. Oktober 2026.
Das Notfallpaket: So funktioniert das ESU-Programm
Wer seinen PC noch nicht auf Windows 11 umstellen kann oder will, bekommt eine bezahlte Gnadenfrist. Voraussetzung: Der Rechner muss Windows 10 Version 22H2 laufen haben – die finale Version des Systems. Home- und Pro-Editionen sind berechtigt.
Der Kauf läuft über den Microsoft Store für 30 Euro. Alternativ können Nutzer das Paket kostenlos erhalten, wenn sie ihre PC-Einstellungen mit einem Microsoft-Konto synchronisieren oder 1.000 Microsoft-Rewards-Punkte einlösen.
Besonders großzügig zeigt sich Microsoft in Europa: Nutzer im Europäischen Wirtschaftsraum bekommen das einjährige Sicherheitspaket gratis – nach Verhandlungen mit Verbraucherschützern. Eine Lizenz deckt bis zu zehn Geräte ab.
Anmeldung direkt im System
Die Registrierung erfolgt über die Windows-Einstellungen unter „Update und Sicherheit > Windows Update”. Berechtigte Geräte zeigen dort einen ESU-Link an. Ein Microsoft-Konto ist Pflicht – lokale Konten bleiben außen vor.
Nach der Anmeldung fließen Sicherheitsupdates weiter über den gewohnten Windows-Update-Service. Wichtig: Neue Features, normale Fehlerkorrekturen oder technischer Support sind nicht enthalten. Es geht ausschließlich um Sicherheits-Patches.
Hardware-Boom trifft auf Umweltsorgen
Das Support-Ende löst einen PC-Kaufrausch aus. Laut IDC-Daten kletterten die weltweiten PC-Lieferungen im dritten Quartal 2025 um fast zehn Prozent – ein kräftiger Schub für den schwächelnden Markt.
Doch hier lauert ein Problem: Geschätzt 240 Millionen PCs erfüllen nicht die strengen Windows-11-Anforderungen wie den TPM-2.0-Chip. Diese funktionsfähigen Rechner könnten als Elektronikschrott enden, warnen Canalys-Analysten.
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Die Umweltbelastung ist beträchtlich – ausrangierte Computer lassen sich schlecht weiterverkaufen oder aufbereiten, wenn sie das neueste Betriebssystem nicht unterstützen.
Ablaufdatum ohne Verlängerung
Das ESU-Programm ist eine Einbahnstraße. Die einjährige Verlängerung für Privatnutzer lässt sich nicht erneuern. Im Oktober 2026 stehen diese PCs erneut vor dem Support-Aus.
Unternehmen erhalten zwar mehrjährige ESU-Programme, zahlen dafür aber deutlich mehr – mit jährlich steigenden Kosten.
Microsoft macht unmissverständlich klar: Die Zukunft heißt Windows 11 mit erweiterten Sicherheitsfeatures und KI-Integration. Für Millionen Nutzer mit inkompatiblen PCs tickt die Uhr. Das nächste Jahr wird entscheidend – für den Kauf neuer Hardware oder den Wechsel zu alternativen Betriebssystemen.