Microsoft 365: Weltweite Störung legt Millionen Nutzer lahm
09.10.2025 - 17:31:02Ein schwerwiegender Fehler in Microsofts Authentifizierungssystem verursacht globale Ausfälle von Teams, Outlook und weiteren Diensten. Europa, Naher Osten und Afrika sind besonders betroffen.
Ein massiver Ausfall des Microsoft 365-Systems hat heute Tausende Unternehmen weltweit lahmgelegt. Teams, Outlook und weitere zentrale Dienste sind seit dem Morgen nicht erreichbar – der Grund liegt in einem schwerwiegenden Problem mit Microsofts Authentifizierungs-Infrastruktur.
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Die Störung begann am frühen Donnerstagmorgen und eskalierte schnell. Downdetector registrierte zwischen 7 und 10 Uhr einen dramatischen Anstieg der Ausfallmeldungen von wenigen Einzelfällen auf knapp 500 Beschwerden. Betroffen sind nicht nur Geschäftsanwendungen – auch der Microsoft Store und die Gaming-Plattform Minecraft kämpfen mit Problemen.
Kernproblem: Authentifizierungs-System kollabiert
Das Herzstück der Störung liegt in Microsofts Anmeldearchitektur. Das Microsoft Entra ID-System, das Nutzeridentitäten überprüft, ist zusammengebrochen. Anmeldeversuche scheitern mit Fehlermeldungen, Multi-Faktor-Authentifizierung funktioniert nicht mehr.
Microsoft bestätigte das Ausmaß: „Nutzer können weder auf das Admin-Center zugreifen noch Microsoft Entra zur Anmeldung bei anderen Microsoft 365-Diensten verwenden.“ Die ersten Untersuchungen konzentrieren sich auf die Load-Balancing-Infrastruktur und einen Fehler im Azure Front Door-Service, der Nutzerverkehr durch Microsofts weltweites Netzwerk leitet.
Besonders schwer getroffen: Europa, Naher Osten und Afrika. Hier brachen etwa 30 Prozent der Azure Front Door-Kapazitäten weg, verursacht durch abstürzende Kubernetes-Instanzen.
Geschäftswelt im Stillstand
Für Millionen Unternehmen, die täglich auf Microsoft 365 angewiesen sind, bringen die Ausfälle dramatische Folgen. Teams-Meetings fallen aus, E-Mail-Verkehr stockt, IT-Abteilungen können ihre Systeme nicht mehr verwalten.
Die Störung verdeutlicht, wie abhängig moderne Unternehmen von Cloud-Infrastrukturen geworden sind. Frustrierte Nutzer melden sich massenhaft in sozialen Medien: „Kollegen aus verschiedenen Landesteilen haben alle das gleiche Problem“, berichtet ein Betroffener über die nationale Dimension des Ausfalls.
Es ist bereits der nächste schwere Zwischenfall für Microsofts Cloud-Dienste in diesem Jahr – ein Muster, das Fragen zur Zuverlässigkeit der Plattform aufwirft.
Microsoft kämpft um Schadensbegrenzung
Der Konzern informiert über offizielle Kanäle wie die Microsoft 365-Statusseite und das Service Health Dashboard über Fortschritte. Die Ingenieure arbeiten an Notfallmaßnahmen: Umleitung des Datenverkehrs, Neuaustarierung der Service-Infrastruktur.
Ein aktuelles Update meldet Fortschritte: 98 Prozent des Azure Front Door-Services seien wiederhergestellt. Zusätzlich initiiert Microsoft einen Failover für das Microsoft 365-Portal, um die Wiederherstellung zu beschleunigen. Das Unternehmen verspricht regelmäßige Updates bis zur vollständigen Funktionserholung.
Warnsignal für die Cloud-Abhängigkeit
Der heutige Ausfall reiht sich in eine besorgniserregende Serie von Störungen großer Cloud-Anbieter ein. Ein Bericht vom März 2025 dokumentierte bereits einen Anstieg kritischer Cloud-Ausfälle um 18 Prozent im Jahr 2024.
Diese Häufung zeigt die Systemrisiken auf, denen sich Unternehmen durch ihre wachsende Abhängigkeit von wenigen großen Cloud-Providern aussetzen. Was enorme Skalierbarkeit und Effizienz bietet, kann bei zentralisierten Ausfällen globale Kettenreaktionen auslösen.
Experten empfehlen Unternehmen dringend, robuste Notfallpläne zu entwickeln und Multi-Cloud-Strategien zu erwägen, um Anbieter-spezifische Risiken zu minimieren.
Während Microsoft an der vollständigen Wiederherstellung arbeitet, wird dieser Vorfall die Diskussion über Cloud-Zuverlässigkeit und Anbieter-Verantwortung verschärfen. Für Unternehmen weltweit ist es ein deutliches Warnsignal vor den Verwundbarkeiten der heutigen digitalen Infrastruktur.