Microsoft 365: Preiserhöhung und neue KI-Features kommen
07.12.2025 - 14:30:12Microsoft erhöht ab Juli 2026 die Preise für mehrere kommerzielle Microsoft-365-Abonnements und rechtfertigt dies mit einer umfassenden Integration neuer KI-Funktionen. Das Unternehmen kündigte am Donnerstag nicht nur deutliche Preisaufschläge an, sondern auch erweiterte Copilot-Fähigkeiten und Sicherheitsfeatures. Für Unternehmen bedeutet das: sieben Monate Vorbereitungszeit für die neuen Konditionen.
Nicole Herskowitz, Corporate Vice President für Microsoft 365 und Copilot, stellte in einem Blogbeitrag die umfangreichen Änderungen vor. Die Preissteigerungen fallen dabei durchaus unterschiedlich aus – je nach Lizenzmodell zwischen 5 und 17 Prozent. Doch was steckt wirklich hinter dieser Ankündigung?
Die erste große Preisanpassung seit der Einführung von Microsoft 365 Copilot trifft verschiedene Business- und Enterprise-Stufen unterschiedlich hart. Microsoft gibt Unternehmen bewusst eine lange Vorlaufzeit – offenbar um Proteste zu dämpfen und IT-Abteilungen Zeit für Budgetplanungen zu verschaffen.
Konkret steigen ab dem 1. Juli 2026 folgende Preise:
- Microsoft 365 Business Basic: von 5 auf 6 Euro pro Nutzer/Monat (+17%)
- Microsoft 365 Business Standard: von 11 auf 12 Euro pro Nutzer/Monat (+12%)
- Office 365 E3: von 20 auf 23 Euro pro Nutzer/Monat (+13%)
- Microsoft 365 E3: von 31 auf 34 Euro pro Nutzer/Monat (+8%)
- Microsoft 365 E5: von 49 auf 52 Euro pro Nutzer/Monat (+5%)
Interessant: Microsoft 365 Business Premium (19 Euro) und Office 365 E1 (9 Euro) bleiben unangetastet. Auch die Frontline-Worker-Tarife sehen Anpassungen – Microsoft 365 F1 klettert auf 2,60 Euro, F3 auf 8,70 Euro.
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Herskowitz begründet die Erhöhung mit den “kontinuierlichen Innovationen” der vergangenen Jahre, insbesondere bei KI, Sicherheit und automatisierter Verwaltung. Ob Kunden diese Argumentation schlucken werden, bleibt abzuwarten.
Um die höheren Preise zu rechtfertigen, packt Microsoft eine Reihe neuer Features in die Pakete. Der Fokus liegt klar auf einer einheitlicheren KI-Erfahrung über alle Anwendungen hinweg.
Das überarbeitete Copilot Chat bietet künftig ein durchgängiges Chat-Erlebnis in Word, Excel, PowerPoint, Outlook und OneNote. Nutzer sollen nicht mehr zwischen verschiedenen KI-Oberflächen springen müssen – der Assistent ist überall gleich zugänglich und merkt sich den Kontext.
Noch spannender klingt der neue Agent-Modus. Hier verwandelt sich Copilot von einem passiven Helfer in einen aktiven Mitarbeiter, der iterativ an Dokumenten und Präsentationen feilt. Statt einzelner Befehle ermöglicht der Agent-Modus einen kontinuierlichen Dialog zur Verfeinerung von Inhalten. Kann das die Art verändern, wie wir mit Office-Dokumenten arbeiten?
Sicherheit und Verwaltung deutlich ausgebaut
Microsoft stopft nicht nur KI-Features in die Pakete, sondern erweitert auch die Sicherheitsinfrastruktur erheblich. Die Strategie dahinter: Unternehmen sollen weniger externe Tools und Anbieter brauchen – alles aus einer Hand.
Abonnenten von Microsoft 365 E3 und Office 365 E3 erhalten erweiterte Defender for Office 365 Plan 1-Funktionen. Das bedeutet verstärkten Schutz gegen Phishing, Malware und bösartige Links direkt in E-Mails und Teams. Selbst niedrigere Stufen wie Enterprise E1 und Business Basic/Standard profitieren von URL-Schutzfunktionen, die gefährliche Links in Teams-Chats oder Outlook automatisch blockieren.
Auf der Verwaltungsseite bekommen Microsoft 365 E3 und E5 künftig Intune Remote Help und Intune Advanced Analytics integriert. E5-Kunden dürfen sich über weitere Premium-Features freuen: Endpoint Privilege Management, Enterprise App Management und Cloud PKI – bisher nur als kostenpflichtige Add-ons erhältlich.
Teams-Telefone erhalten kritische Updates
Parallel zur großen Microsoft-365-Ankündigung veröffentlichte das Unternehmen technische Updates für Teams-Geräte. Die am 4. Dezember 2025 publizierten Release Notes beschreiben ein Update für Teams Phone-Geräte, das kritische Video-Bugs während Anrufen behebt und die Anwendungsstabilität verbessert.
Besonders interessant: Auch Telefone ohne Touchscreen erhalten nun Funktionen, die bisher Touch-Modellen vorbehalten waren. Microsoft will offenbar das Meeting-Erlebnis über alle Hardware-Endpunkte hinweg vereinheitlichen – egal ob Konferenzraum oder Einzelarbeitsplatz.
Strategischer Schachzug in umkämpftem Markt
Diese Preisanpassung zeigt Microsofts Strategie, die massiven Investitionen in generative KI zu monetarisieren. Statt AI-Features ausschließlich als teure Add-ons zu verkaufen, integriert der Konzern sie in die Kernabonnements – verbunden mit höheren Basispreisen.
Der Zeitpunkt ist kein Zufall: Google Workspace integriert zunehmend Gemini-AI-Funktionen und erhöht den Druck auf Microsoft. Die sieben Monate Vorlaufzeit wirken wie ein selbstbewusstes Signal: Microsoft traut sich zu, dass Kunden die höheren Preise akzeptieren – schließlich bekommen sie ein umfassenderes Gesamtpaket aus Produktivität, Sicherheit und Verwaltung.
Die Frage bleibt: Werden mittelständische Unternehmen mitziehen oder nach Alternativen suchen? Vergleichbar zu SAP oder Telekom setzt Microsoft auf Ökosystem-Bindung statt Einzellösungen – ein bewährtes, aber auch riskantes Modell.
Was Unternehmen jetzt tun sollten
Organisationen, die betroffene Microsoft-365-Pläne nutzen, sollten ihre Lizenzvereinbarungen umgehend prüfen. Bis zum 1. Juli 2026 bleibt ein Zeitfenster, um Verträge zu aktuellen Konditionen zu verlängern oder Lizenzzahlen anzupassen.
In den kommenden Monaten werden Administratoren die neuen Copilot- und Sicherheitsfeatures in ihren Umgebungen vorfinden – Microsoft rollt diese Updates schrittweise aus, um die Preiserhöhung zu untermauern. Weitere Details zum genauen Rollout-Zeitplan für den “Agent-Modus” und das vereinheitlichte Copilot Chat werden für Anfang 2026 erwartet.
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