Microsoft 365: Preise steigen um bis zu 33 Prozent
07.12.2025 - 22:59:12Microsoft dreht an der Preisschraube: Ab Juli 2026 werden die Abo-Gebühren für Microsoft 365 deutlich teurer – manche Tarife um ein Drittel. Der Konzern begründet den Schritt mit KI-Features und erweiterten Sicherheitsfunktionen.
Die Ankündigung vom 4. Dezember trifft Unternehmen, Behörden und Organisationen gleichermaßen. Besonders hart erwischt es Frontline-Worker-Lizenzen, während Microsoft seinen Business-Premium-Tarif strategisch unangetastet lässt. Mit einer Vorlaufzeit von 18 Monaten gibt der Tech-Riese IT-Verantwortlichen Zeit, ihre Budgets anzupassen – doch die Reaktionen fallen bereits jetzt kritisch aus.
Es ist erst die zweite große kommerzielle Preiserhöhung seit dem Start von Office 365, nach einer ähnlichen Anpassung 2022. Was steckt hinter der Strategie?
Passend zum Thema Microsoft 365 – die neuen Preise treffen viele Nutzer hart. Wenn Sie Abo‑Kosten reduzieren möchten, zeigt unser Gratis‑Report, wie Sie Word, Excel & PowerPoint legal und ohne Installation im Browser nutzen können. Schritt‑für‑Schritt‑Anleitungen erklären Anmeldung, OneDrive‑Speicherung und gemeinsame Bearbeitung, sodass Sie Microsoft‑365‑Kosten spürbar senken können. Jetzt kostenlosen Office-Guide sichern
Die Preissteigerungen betreffen nahezu alle kommerziellen Tarife, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Am stärksten verteuern sich die Einstiegsmodelle und Frontline-Lizenzen, während Enterprise-Pläne moderater zulegen.
Die offiziellen Zahlen ab dem 1. Juli 2026:
- Microsoft 365 Business Basic: von 6 auf 7 Dollar pro Nutzer/Monat (+16,7 %)
- Microsoft 365 Business Standard: von 12,50 auf 14 Dollar (+12 %)
- Microsoft 365 E3: von 36 auf 39 Dollar (+8,3 %)
- Microsoft 365 E5: von 57 auf 60 Dollar (+5,3 %)
- Microsoft 365 F1 (Frontline): von 2,25 auf 3 Dollar (+33 %)
- Microsoft 365 F3 (Frontline): von 8 auf 10 Dollar (+25 %)
Microsoft 365 Business Premium bleibt bei 22 Dollar – eine kalkulierte Entscheidung, um kleinere Unternehmen nicht zu verprellen. Auch Office 365 E1 wird nicht angehoben.
Behördenkunden in den USA (GCC, GCC-High und DoD) zahlen künftig ebenfalls mehr. Bei Tarifen mit über 10 Prozent Aufschlag soll die Erhöhung gestaffelt erfolgen, um Beschaffungsrichtlinien einzuhalten. Nonprofit-Organisationen weltweit erhalten weiterhin prozentuale Rabatte auf die neuen Basispreise.
Rechtfertigung: KI und Sicherheit als Verkaufsargument
KI-Integration:
Das wichtigste Argument ist die Einbindung von Copilot Chat in die Standardabos. Zwar bleibt die Vollversion „Microsoft 365 Copilot” ein kostenpflichtiges Add-on für 30 Dollar monatlich, doch die Basis-Lizenzen enthalten künftig Chat-Funktionen in Word, Excel, PowerPoint, Outlook und OneNote. Nutzer können Inhalte direkt in den Anwendungen erstellen und überarbeiten – bisher nur in teureren Tarifen möglich.
Erweiterte Sicherheit:
Angesichts zunehmender Cyberbedrohungen integriert Microsoft Defender for Office P1 in den E3-Tarif, inklusive Schutz vor Phishing und Malware. Der E5-Plan erhält Security Copilot-Agenten für Defender, Entra und Intune, die Sicherheitsteams automatisiert unterstützen.
Verwaltungstools:
IT-Administratoren profitieren von erweiterten Endpoint-Management-Funktionen. E3 und E5 umfassen nun Intune Remote Help und Advanced Analytics – zuvor separate Zusatzprodukte.
„Wir helfen Organisationen, KI-Nutzung abzusichern und Compliance zu stärken”, erklärte Nicole Herskowitz, Corporate Vice President für Microsoft 365 und Copilot.
Reaktionen und strategische Überlegungen
Die lange Vorankündigungsfrist überrascht die Branche. Üblich sind kürzere Fristen, doch Microsoft gewährt großen Kunden Zeit für ihre Budgetplanung 2027.
Besonders brisant: Die drastische Erhöhung bei Frontline-Lizenzen. Diese Tarife kommen in Handel, Gesundheitswesen und Produktion zum Einsatz – oft für Tausende Schichtarbeiter. 33 Prozent mehr für F1 bedeuten erhebliche Mehrkosten für Unternehmen mit vielen Mitarbeitern ohne festen Schreibtischarbeitsplatz.
„Die Strategie ist offensichtlich”, kommentierte ein Lizenzierungsexperte. „Microsoft hebt das Preisniveau für Unternehmenssoftware an. Indem sie Features wie Copilot Chat und erweiterte Sicherheit einbinden, erschweren sie die Rechtfertigung günstigerer Alternativen – kassieren aber gleichzeitig für KI-Entwicklungen, die bisher optional waren.”
Der unveränderte Business-Premium-Preis soll Abwanderung im KMU-Segment verhindern, wo der Wettbewerb mit Google Workspace hart ist. Die Lücke zwischen Business Standard (plus 1,50 Dollar) und Business Premium schrumpft damit – ein bewusster Anreiz zum Upgrade.
Was Unternehmen jetzt tun sollten
Für IT-Verantwortliche beginnt die Planungsphase. Enterprise Agreements, die nach Juli 2026 auslaufen, unterliegen den neuen Preisen.
Drei konkrete Schritte:
Vertragslaufzeiten prüfen: Organisationen mit EA-Ablauf kurz nach Juli 2026 sollten vorzeitige Verlängerungen erwägen, um aktuelle Preise für weitere drei Jahre zu sichern.
Lizenznutzung überprüfen: Gerade bei den stark verteuerten F1- und F3-Lizenzen lohnt ein Audit ungenutzter oder kaum genutzter Accounts.
Feature-Einführung planen: Wenn die Preiserhöhung durch neue Funktionen begründet wird, müssen IT-Abteilungen deren Einführung und Schulungen organisieren – sonst zahlt man mehr für ungenutzte Möglichkeiten.
Die Botschaft ist klar: Das Zeitalter subventionierter KI-Features endet. Microsoft überträgt die enormen Infrastrukturkosten für generative KI auf die Kunden – und gibt damit möglicherweise die Marschrichtung für die gesamte SaaS-Branche vor.
Bleibt die Frage: Können Unternehmen die versprochenen Mehrwerte tatsächlich nutzen, wenn die Rechnungen höher werden? Die nächsten 18 Monate werden es zeigen.
PS: Übrigens: Während Microsoft die Preise erhöht und Sicherheitsfunktionen hervorhebt, bleibt die Bedrohungslage hoch – gerade für Unternehmen. Unser kostenloses E‑Book „Cyber Security Awareness Trends“ erklärt aktuelle Cyber‑Risiken, zeigt, welche KI‑gestützten Schutzmechanismen (z. B. Security Copilot und Defender) sinnvoll einsetzbar sind, und liefert sofort umsetzbare Maßnahmen für IT‑Teams. Ideal für Geschäftsführer und IT‑Verantwortliche, die Kosten durch Prävention minimieren möchten. Jetzt kostenlosen Cyber-Security-Report downloaden


