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Microsoft 365: Globaler Ausfall legt Unternehmen lahm

09.10.2025 - 15:11:02

Ein umfassender Dienstausfall bei Microsoft 365 blockierte Authentifizierungssysteme und legte Teams, Outlook sowie Azure-Cloud-Dienste für Millionen Nutzer weltweit lahm.

Ein weitreichender Ausfall der Microsoft 365-Dienste hat am Donnerstagmorgen Tausende Unternehmen weltweit lahmgelegt. Die Störung betraf zentrale Anwendungen wie Microsoft Teams, Outlook und Azure-Cloud-Services – und zeigt einmal mehr die Verwundbarkeit der digitalen Infrastruktur.

Was zunächst als kleinere Störung begann, entwickelte sich zum Vollausfall: Laut dem Tracking-Dienst Downdetector stiegen die Meldungen von einer Handvoll um 7 Uhr morgens auf fast 500 um 10 Uhr. Der Kern des Problems: Authentifizierungsfehler, die Nutzer komplett von ihren Konten aussperrten.

Microsoft bestätigte das Ausmaß der Panne. Betroffen waren sowohl das Microsoft 365 Admin Center als auch Microsoft Entra, die Cloud-Identitätslösung des Konzerns. Die Folge: Millionen Beschäftigte konnten weder kommunizieren noch auf wichtige Dokumente zugreifen.

Anmeldesystem als Achillesferse

Die Ursache der Störung lag in Microsofts Anmelde-Architektur. Konkret versagte der Azure Front Door (AFD) Service, ein Content-Delivery-Netzwerk, das normalerweise für reibungslose Datenübertragung sorgt. Dies führte zu Ausfällen im Single-Sign-On-System und blockierte die Zwei-Faktor-Authentifizierung.

„Nutzer, die auf das Microsoft 365 Admin Center zugreifen oder Microsoft Entra verwenden wollen, sind betroffen“, erklärte Microsoft. Die Ingenieure konzentrierten sich auf die Load-Balancing-Infrastruktur und leiteten den Datenverkehr auf funktionierende Systeme um.

Besonders stark betroffen waren Azure-Umgebungen in Europa und Afrika, wo ein erheblicher Kapazitätsverlust festgestellt wurde. Die interne Überwachung schlug erst Alarm, als bereits massive Ausfälle auftraten.

Von Teams bis Minecraft: Komplettausfall

Die Störung erfasste das gesamte Microsoft-Ökosystem. Unternehmen verloren den Zugang zu Microsoft Teams und Exchange Online – tägliche Kommunikation und Arbeitsabläufe kamen zum Erliegen. Nutzer sahen nur noch Fehlermeldungen: „Es tut uns leid, etwas ist schief gelaufen.“

Auch Power Apps, SharePoint und Microsoft Dataverse fielen aus. Selbst die Gaming-Community blieb nicht verschont: Minecraft-Spieler konnten sich nicht mehr bei den Authentifizierungsservern anmelden.

Das zeigt die Kehrseite der Vernetzung: Ein einziger Ausfall im Kernbereich kann das komplette Microsoft-Universum lahmlegen – von der Bürosoftware bis zum Videospiel.

Gefährlicher Trend: Schon wieder Microsoft

Dieser Totalausfall reiht sich in eine beunruhigende Serie ein. Microsoft 365 kämpft 2025 bereits mit mehreren schweren Störungen. Im Januar blockierte ein MFA-Ausfall den Zugang zu Office-Anwendungen, zwischenzeitlich versagten auch Teams-Dateifreigaben.

Die Häufung wirft Fragen zur Zuverlässigkeit von Microsofts Cloud-Infrastruktur auf. Für Unternehmen, die komplett auf Microsoft 365 setzen, bedeutet jeder Ausfall massive Produktivitätsverluste und finanzielle Schäden.

Experten warnen vor zu großer Abhängigkeit von einzelnen Anbietern. Hybrid-Modelle, die Cloud-Services mit lokaler Infrastruktur kombinieren, könnten das Risiko streuen.

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Microsofts Reparaturversuche

Gegen Donnerstagabend meldete Microsoft erste Erfolge: Die Traffic-Umleitung zeigte Wirkung, rund 98 Prozent des Azure Front Door Service liefen wieder. Ein Failover für das Microsoft 365 Portal sollte die Wiederherstellung beschleunigen.

Das Unternehmen kündigte einen detaillierten Post-Incident-Report an, der die Ursachen der hohen CPU-Auslastung in der AFD-Infrastruktur erklären soll. Für die Millionen betroffener Nutzer bleibt die Frage: Wie oft können sich Unternehmen solche Ausfälle noch leisten?

Die Antwort dürfte viele dazu bewegen, ihre Cloud-Strategien zu überdenken und Notfallpläne für den nächsten – unvermeidlichen – Ausfall zu entwickeln.

@ boerse-global.de