Microsoft 365: Drastische Preiserhöhungen ab Juli 2026
07.12.2025 - 17:29:12Microsoft schraubt die Preise nach oben – und zwar kräftig. Erstmals seit 2022 werden die Kosten für kommerzielle Microsoft 365- und Office 365-Abonnements weltweit deutlich erhöht. Ab dem 1. Juli 2026 müssen Unternehmen und Behörden tief in die Tasche greifen. Die Begründung des Tech-Konzerns: KI-Features und Sicherheitsfunktionen kosten Geld.
Die Preissteigerungen bewegen sich je nach Tarif zwischen 5 und 33 Prozent. Microsoft rechtfertigt den Schritt mit über 1.100 neuen Funktionen, die in den vergangenen Jahren in die Pakete integriert wurden. Im Zentrum steht dabei die Einbindung von Copilot Chat und erweiterten Sicherheitsfunktionen in die Standard-Abonnements. Doch was bedeutet das konkret für deutsche Unternehmen?
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Besonders hart trifft es kleine Firmen und Beschäftigte ohne festen Arbeitsplatz – sogenannte Frontline Worker. Während die Änderungen global mit regionalen Anpassungen gelten, zeigt die US-Preisgestaltung deutlich, wohin die Reise geht. Die Euro-Umrechnung dürfte ähnliche Steigerungsraten aufweisen.
Die wichtigsten Preisänderungen ab 1. Juli 2026:
- Microsoft 365 Business Basic: Von 6,00 auf 7,00 US-Dollar (ca. 6,50 Euro) pro Nutzer/Monat (+16,7%)
- Microsoft 365 Business Standard: Von 12,50 auf 14,00 US-Dollar (ca. 13 Euro) pro Nutzer/Monat (+12%)
- Microsoft 365 F1 (Frontline): Von 2,25 auf 3,00 US-Dollar (ca. 2,80 Euro) pro Nutzer/Monat (+33%)
- Microsoft 365 F3 (Frontline): Von 8,00 auf 10,00 US-Dollar (ca. 9,30 Euro) pro Nutzer/Monat (+25%)
- Office 365 E3: Von 23,00 auf 26,00 US-Dollar (ca. 24 Euro) pro Nutzer/Monat (+13%)
- Microsoft 365 E3: Von 36,00 auf 39,00 US-Dollar (ca. 36 Euro) pro Nutzer/Monat (+8,3%)
- Microsoft 365 E5: Von 57,00 auf 60,00 US-Dollar (ca. 56 Euro) pro Nutzer/Monat (+5,3%)
Verschont bleiben vorerst Microsoft 365 Business Premium (22 US-Dollar) und Office 365 E1 (10 US-Dollar) – möglicherweise eine Alternative für mittelständische Unternehmen, die sich der Kostensteigerung entziehen wollen.
KI-Revolution auf Firmenkosten?
Microsoft spricht von einer „KI-gesteuerten Transformation” seiner Office-Suite. Die Ankündigung vom 4. Dezember macht deutlich: Der Wert der Abonnements sei seit der letzten großen Preisanpassung erheblich gestiegen.
Der Haupttreiber ist die Integration von Copilot Chat direkt in die Microsoft 365-Anwendungen – Word, Excel, PowerPoint, Outlook und OneNote. Bislang waren fortgeschrittene KI-Funktionen größtenteils hinter dem separaten 30-Dollar-Copilot-Add-on verborgen. Durch die Einbindung grundlegender KI-Chat-Funktionen in die Standardlizenz verteilt Microsoft faktisch die Kosten für den massiven Ausbau seiner KI-Infrastruktur auf alle kommerziellen Nutzer.
Doch es geht nicht nur um KI. Das Unternehmen verweist auf deutliche Sicherheits-Upgrades, darunter die Integration von Microsoft Defender für Office 365 Plan 1 in die E3-Pakete. Die Funktion bietet erweiterten Schutz vor Phishing und Schadsoftware. Neue Management-Tools wie Microsoft Intune Remote Help und Endpoint Privilege Management sollen die höheren Preise ebenfalls rechtfertigen.
Strategischer Kurswechsel mit Ansage
Die Entscheidung markiert einen strategischen Schwenk: Microsoft verabschiedet sich vom Modell der „optionalen” KI-Nutzung. Stattdessen werden KI-Kosten nun in den Grundpreis integriert – ob Unternehmen die Funktionen nutzen wollen oder nicht.
Mary Jo Foley, Analystin bei Directions on Microsoft, betonte am 4. Dezember, dass es sich um die erste substanzielle Preiserhöhung dieser Art seit 2022 handelt. Das Timing ist bemerkenswert: Mit der Ankündigung jetzt und der Umsetzung erst im Juli 2026 gibt Microsoft Unternehmen über 18 Monate Zeit zur Budgetanpassung. Ein Schachzug, der wahrscheinlich darauf abzielt, unmittelbare Abwanderungen zu Konkurrenten wie Google Workspace zu verhindern.
Trotzdem wächst die Sorge bei vielen IT-Verantwortlichen. Nach der Entbündelung von Microsoft Teams in Europa und weltweit Anfang des Jahres steigen nun erneut die Gesamtkosten für das Microsoft-Ökosystem. Kann sich jedes Unternehmen diesen digitalen Luxus noch leisten?
Was bedeutet das für Unternehmen in Deutschland?
Für IT-Entscheider bietet die 18-monatige Vorlaufzeit eine Chance, Lizenznutzungen zu überprüfen und Alternativen zu evaluieren.
Budgetauswirkungen im Überblick:
- Kleine und mittlere Unternehmen: Firmen mit Business Basic oder Standard spüren die prozentual höchsten Anstiege. Ein Betrieb mit 50 Mitarbeitern im Business-Standard-Tarif zahlt künftig fast 1.000 Euro mehr pro Jahr.
- Frontline-Beschäftigte: Branchen wie Einzelhandel und Produktion, die stark auf F1- und F3-Tarife setzen, sehen sich mit Kostensteigerungen von 25 bis 33 Prozent konfrontiert. Das könnte eine Neubewertung digitaler Tools für diese Beschäftigtengruppen erzwingen.
- Teams-Telefonie: Unternehmen sollten eine weitere, zeitlich viel näher liegende Preiserhöhung einkalkulieren. Microsoft Teams Phone Standard-Lizenzen steigen bereits ab dem 1. April 2025 von 8 auf 10 US-Dollar (ca. 9,30 Euro) pro Nutzer und Monat – diese Mehrkosten kommen also deutlich früher als die Suite-Erhöhungen.
Zum Vergleich: Deutsche Software-Riesen wie SAP haben in den letzten Jahren ebenfalls ihre Cloud-Preise angehoben, allerdings meist in kleineren Schritten. Die Microsoft-Strategie, KI-Kosten pauschal auf alle Kunden umzulegen, ist in dieser Deutlichkeit neu – und dürfte Branchenstandard werden.
Ausblick: KI wird zur Pflichtausgabe
Bis zum Stichtag im Juli 2026 dürfte Microsoft aggressiv für die neuen „eingebauten” KI-Features werben, um den Mehrwert zu demonstrieren, bevor die höheren Rechnungen eintreffen. Parallel ist mit Reaktionen der Konkurrenz zu rechnen: Google und Salesforce könnten ihre eigenen Preisstrategien anpassen, was branchenweit zu einem neuen Standard führen würde – KI als nicht verhandelbarer Posten in der Unternehmens-IT.
Die Botschaft aus Redmond ist unmissverständlich: Die KI-Ära ist abgebrochen – und sie hat ihren Preis. Bleibt die Frage, ob Unternehmen bereit sind, diesen zu zahlen, oder ob sie sich nach günstigeren Alternativen umsehen. Die nächsten 18 Monate werden zeigen, wie loyal die Microsoft-Kundschaft wirklich ist.
Alle Preisinformationen basieren auf Microsofts offizieller US-Handelspreisankündigung vom 4. bis 5. Dezember 2025. Für die Eurozone und andere Märkte werden ähnliche prozentuale Erhöhungen erwartet.
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