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Microsoft 365 Copilot: KI-Revolution mit automatischer Installation

09.10.2025 - 08:53:02

Microsoft transformiert Copilot von einem Assistenten zu autonomen KI-Agenten und installiert die App automatisch auf Windows-Geräten. Die tiefere Integration soll künstliche Intelligenz zum festen Arbeitsbestandteil machen.

Microsoft macht Ernst mit seiner KI-Strategie und verwandelt Copilot von einem digitalen Assistenten in ein Team spezialisierter KI-Agenten. Das Unternehmen installiert die Microsoft 365 Copilot-App automatisch auf allen Windows-Geräten mit Office-Anwendungen – ein deutliches Signal für den Bedeutungswandel der Technologie.

Die umfangreichen Updates, die diese Woche vorgestellt wurden, zielen darauf ab, künstliche Intelligenz tief in die täglichen Arbeitsabläufe zu integrieren. Für Millionen von Nutzern weltweit soll die KI vom praktischen Helfer zum unverzichtbaren Arbeitswerkzeug werden.

Spezialisierte KI-Agenten übernehmen komplexe Aufgaben

Der Wandel ist fundamental: Statt nur auf Anfragen zu reagieren, führen die neuen „Agenten“ eigenständig komplexe, mehrstufige Prozesse aus. Zwei Schlüssel-Agenten stechen dabei hervor – der „Researcher“ und der „Analyst“.

Der Researcher-Agent kombiniert Internetrecherchen mit internen Unternehmensdaten aus Systemen wie Salesforce und Confluence. Der Analyst-Agent funktioniert wie ein „erfahrener Datenwissenschaftler“ und kann Python-Code ausführen, um komplexe Datenanalysen durchzuführen.

Besonders beeindruckend ist der neue „Excel Agent Mode“, den Microsoft-Chef Satya Nadella kürzlich präsentierte. Sein Kommentar auf X: „Meine neue Lieblings-Entwicklungsumgebung ist Excel mit Agent Mode! Gib Copilot einen Auftrag, und es arbeitet direkt in deiner Arbeitsmappe – nicht im Chat.“

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Diese Agenten stehen Abonnenten des neuen Microsoft 365 Premium-Plans zur Verfügung, der am 1. Oktober startete.

Tiefere Integration in den Arbeitsalltag

Microsoft hat Copilot nahtloser in die wichtigsten Anwendungen eingebettet. Ein zentrales Update ist das „Hey Copilot“-Aktivierungswort, mit dem Nutzer sprachgesteuerte Unterhaltungen starten können, ohne ihre aktuelle Arbeit zu unterbrechen.

Die Integration in spezielle Anwendungen wurde deutlich ausgebaut:

  • Microsoft Teams: Ein neuer „Facilitator“-Agent verwaltet Meetings, erstellt gemeinsame Notizen und bringt relevante Informationen in Echtzeit ein.
  • Outlook: Die mobile App erhält ein kontextbewusstes Chat-Overlay, das Fragen zu aktuell geöffneten E-Mails oder Terminen beantworten kann. Copilot kann jetzt auch Meetings direkt über Chat-Befehle planen.
  • Anwendungsübergreifend: Copilot Chat analysiert angehängte Dateien aus Word, Excel, PowerPoint und PDF-Dokumenten, ohne dass diese separat geöffnet werden müssen.

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Automatische Installation sorgt für gemischte Reaktionen

Microsoft bestätigte die automatische Installation der Copilot-App auf Windows-Geräten mit Microsoft 365-Anwendungen. Der schrittweise Rollout begann im Oktober 2025 – mit Ausnahme des Europäischen Wirtschaftsraums.

Technisch gesehen handelt es sich um eine Umbenennung der bestehenden Microsoft 365-App, die nun als zentrale Plattform für KI-Funktionen dient. Während das Update den Zugang zu Copilot-Features vereinfachen soll, stößt es bei Nutzern auf geteilte Meinungen. Unternehmens-IT-Administratoren können die automatische Installation über das Microsoft 365 Apps Admin Center deaktivieren.

Strategischer Schachzug gegen externe KI-Tools

Die aggressive Integrationsstrategie verfolgt zwei Hauptziele: Den Wert des Microsoft 365-Abonnements zu steigern und die wachsende Nutzung externer KI-Tools durch Mitarbeiter einzudämmen. Laut Microsofts eigenen Untersuchungen experimentieren bereits viele Angestellte mit nicht autorisierten KI-Anwendungen.

Mit Copilot bietet Microsoft eine sichere, unternehmenstaugliche Alternative, die tief in interne Unternehmensdaten integriert ist. Die automatische Installation eliminiert Reibungsverluste und soll Nutzer dazu bewegen, die eingebaute KI statt Drittanbieter-Lösungen zu verwenden.

Ausblick: Vom Assistenten zum autonomen Agenten

Diese Updates bereiten Microsofts Ignite-Konferenz im November vor, wo weitere KI-Fortschritte erwartet werden. Der Fokus wird auf erweiterten Agent-Fähigkeiten und verbesserter Zusammenarbeit zwischen KI-Systemen liegen.

Die Entwicklung führt klar in Richtung autonomer Agenten, die eigenständig komplexe Arbeitsabläufe bewältigen. Was Microsoft-Manager als „agentische Zukunft“ bezeichnen, wird schrittweise Realität – Teams aus KI-Agenten könnten die Arbeitslandschaft grundlegend verändern.

@ boerse-global.de