Microsoft 365 Copilot: KI-Assistent jetzt für kleinere Firmen
08.12.2025 - 18:30:12Microsoft bricht mit der bisherigen Enterprise-Exklusivität: Der KI-Assistent Copilot wird massentauglich – mit einem günstigeren Einstieg für kleine Unternehmen und kostenlosen Basisfunktionen für Millionen Nutzer. Was steckt hinter der Strategie?
Die Ankündigungen vom 1. und 4. Dezember markieren einen Wendepunkt: Nach zwei Jahren, in denen Copilot vor allem Großkunden mit tiefen Taschen vorbehalten war, öffnet Microsoft die Schleusen. Kleine und mittelständische Unternehmen zahlen künftig 21 Euro pro Nutzer monatlich, während Standard-Abonnenten von Microsoft 365 erstmals Copilot-Chat ohne Aufpreis erhalten. Doch was bedeutet dieser Strategiewechsel konkret?
Am 1. Dezember ging Microsoft 365 Copilot Business offiziell an den Start – eine neue Lizenz speziell für Firmen mit weniger als 300 Mitarbeitern. Mit 21 Euro pro Nutzer und Monat liegt der Preis deutlich unter den 30 Euro, die bisher für das Enterprise-Paket fällig wurden.
Die Kernfunktionen bleiben erhalten: Der KI-Assistent greift auf E-Mails, Chat-Verläufe und Dokumente zu und liefert kontextbezogene Antworten. Wer früh einsteigt, profitiert zusätzlich: Bis zum 31. März 2026 laufen Promotion-Bundles, die den Effektivpreis auf rund 18 Euro drücken können.
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Voraussetzung ist eine Basis-Lizenz – Microsoft 365 Business Basic, Standard oder Premium genügt. “Wir haben von kleineren Unternehmen gehört, dass sie eine Version wollten, die zu ihren Anforderungen und Budgets passt”, heißt es in den Partnermaterialien. Millionen Firmen, die bisher außen vor blieben, können jetzt zugreifen.
Gratis-Chat für alle – Agenten kosten extra
Die wohl größere Überraschung folgte am 4. Dezember: Microsoft kündigte an, Copilot Chat künftig standardmäßig in kommerzielle Microsoft-365-Abonnements (etwa Business Standard oder Enterprise E3) zu integrieren – ohne Aufpreis.
Was zunächst großzügig klingt, enthüllt bei genauerem Hinsehen ein cleveres Zwei-Stufen-Modell:
Kostenloser Copilot Chat (inklusive): Nutzer erhalten Zugriff auf den KI-Assistenten direkt in Word, Excel, PowerPoint und Outlook. Die Funktion hilft bei der Content-Erstellung und beantwortet einfache Fragen, kann jedoch keine komplexen Datenstrukturen analysieren oder mehrstufige Aufgaben autonom abwickeln.
Copilot mit Agenten-Modus (kostenpflichtig): Wer das neue 21-Euro-Paket oder die 30-Euro-Enterprise-Lizenz bucht, schaltet den Agenten-Modus frei. Erst dann versteht die KI die Zusammenhänge zwischen Meetings, E-Mails und Dateien – das sogenannte „Graph Grounding”. Statt nur zu antworten, wird der Assistent zum proaktiven Partner, der eigenständig mehrschrittige Aufgaben übernimmt.
“Copilot Chat versteht Ihren Posteingang und Kalender und bietet Zugang zum Agenten-Modus”, erklärte Microsoft in der Ankündigung. Die Botschaft ist klar: Chatten darf jeder, arbeiten lassen kostet.
Desktop-Integration und OneNote-Update
Parallel zur Preisoffensive treibt Microsoft die technische Integration voran. Seit Dezember wird die Microsoft 365 Copilot App automatisch auf kompatiblen Windows-Geräten installiert. Die Software landet direkt im Startmenü und in der Taskleiste – der KI-Zugang ist damit nicht mehr auf einzelne Office-Programme beschränkt.
Gleichzeitig erhält OneNote ein Interface-Update: Ab Mitte Dezember laufen Copilot-Anfragen wie “Seite zusammenfassen” oder “Aufgabenliste erstellen” nicht mehr in Pop-up-Fenstern, sondern im dedizierten Copilot-Chat-Fenster. Die Änderung sorgt für Konsistenz mit Word und PowerPoint und reduziert lästige Kontextwechsel.
Preiserhöhung ab Juli 2026
Während Microsoft die Preise für den SMB-Markt senkt, bereitet das Unternehmen gleichzeitig eine Erhöhung vor: Ab 1. Juli 2026 steigen die Listenpreise für kommerzielle Microsoft-365-Pakete, darunter E3 und E5.
Die Begründung: Der nun inkludierte Copilot Chat sowie neue Sicherheitsfeatures wie Microsoft Defender for Office Plan 1 (künftig in E3 enthalten) rechtfertigen den Aufschlag. Mit einer Vorwarnzeit von über 18 Monaten gibt Microsoft CIOs und IT-Verantwortlichen Zeit, ihre Budgets anzupassen.
Die Rechnung ist einfach: Wer heute die Gratis-Chatfunktion nutzt und den Mehrwert erkennt, zahlt morgen für die Vollversion – oder trägt die allgemeine Preiserhöhung mit.
Agenten-Offensive als Geschäftsmodell
Die Trennung von “Chat” und “Agenten” verrät Microsofts langfristige Strategie: Das Unternehmen verschenkt die Einstiegsdroge, um die Workforce auf KI-Interaktion zu trainieren. Die Wette lautet, dass die Produktivitätsgewinne am Ende die Nachfrage nach dem kostenpflichtigen Agenten-Modus befeuern – jenem Feature, das tatsächlich eigenständig Arbeit erledigt.
Für IT-Abteilungen stehen im Dezember zwei Aufgaben an: Die automatisch installierte Copilot-App konfigurieren und das 21-Euro-Paket in Pilotprojekten testen. Mit der nun klaren Unterscheidung zwischen Chat und Agent verschiebt sich die Fragestellung für 2026: Nicht mehr “Brauchen wir KI?”, sondern “Welche Mitarbeiter benötigen einen einfachen Chatbot – und welche einen vollautonomen Agenten?”
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