Mental, Wellness

Mental Wellness: 6,8 Billionen Dollar gegen die Krise

21.11.2025 - 07:59:11

Die globale Wellness-Industrie knackt historische Marken – während Unternehmen ausgerechnet bei der mentalen Gesundheit sparen. Eine Branche zwischen Boom und alarmierenden Gesundheitsdaten.

Frankfurt/Miami/London – Der Markt für Wellness und mentale Gesundheit hat die 6,8-Billionen-Dollar-Marke durchbrochen. Das zeigen die neuesten Zahlen des Global Wellness Institute (GWI), die am Mittwoch veröffentlicht wurden. Ein beeindruckender Rekord – doch die Details offenbaren ein gefährliches Paradoxon.

Während Privatpersonen massiv in ihre psychische Gesundheit investieren, fahren Arbeitgeber ihre Programme zurück. Das geschieht ausgerechnet in einer Phase, in der psychisch bedingte Krankmeldungen auf Rekordniveau steigen.

Der Wellness-Markt wächst mit 7,9 Prozent – mehr als doppelt so schnell wie die Weltwirtschaft. Seit 2013 hat sich das Volumen mehr als verdoppelt. Die Branche ist damit größer als Sport-, Tourismus- oder Pharmaindustrie.

Anzeige

Arbeitnehmer fühlen sich zunehmend allein gelassen, während Burnout und Fehlzeiten steigen. Das kostenlose E‑Book “Stressfrei produktiv” zeigt konkrete Sofortmaßnahmen für mehr Work‑Life‑Balance: zwei kurze Achtsamkeitsübungen, sechs Wege, typische Zeitdiebe zu eliminieren, und praxisnahe Schritte für Führungskräfte. Perfekt für Berufstätige, die Arbeit und Privatleben besser in Einklang bringen wollen — ohne Karriereverlust. Ideal auch für Personalverantwortliche, die kurzfristig wirksame Maßnahmen gegen Fehlzeiten suchen. Jetzt Work‑Life‑Balance E‑Book sichern

Zwei Bereiche stechen besonders hervor:

  • Wellness-Immobilien: Plus 19,5 Prozent – der absolute Spitzenreiter. Menschen investieren in Wohnungen mit speziellen Lichtkonzepten, Luftfilterung und biophilem Design.
  • Mental Wellness: Plus 12,4 Prozent. Meditations-Apps, Achtsamkeits-Coaching und digitale Therapieangebote sind längst Mainstream.

“Wir sehen einen kompletten Bewusstseinswandel”, erklärt Katherine Johnston, Senior Research Fellow beim GWI. “Prävention und mentale Gesundheit sind weltweit dramatisch wichtiger geworden.”

Das Zuhause wird zur primären Gesundheitsstation. Passive Entspannung durch die richtige Umgebung gewinnt an Bedeutung. Kein Wunder: Wer täglichacht Stunden im Homeoffice verbringt, investiert lieber in die eigenen vier Wände als in ein Fitnessstudio.

Der Corporate-Rückzug: Ausgerechnet jetzt

Doch ausgerechnet Workplace Wellness schrumpft – als einziger Sektor der gesamten Branche. Die Ausgaben der Unternehmen sinken um 1,5 Prozent.

Diese Zahl steht in krassem Widerspruch zur Stimmung der Arbeitnehmer. Eine Union Investment-Studie vom Oktober zeigt:

  • 90 Prozent der Beschäftigten in Deutschland, Österreich und der Schweiz erwarten, dass ihr Arbeitgeber sich um ihre mentale Gesundheit kümmert
  • Nur 44 Prozent haben den Eindruck, dass das tatsächlich passiert

Die Schere zwischen Anspruch und Realität war nie größer. Besonders Frauen fühlen sich im Stich gelassen: Nur 56 Prozent bescheinigen sich eine gute psychische Verfassung – bei Männern sind es 64 Prozent.

Die Zahlen hinter der Krise

Warum dieser Boom bei privaten Wellness-Investitionen? Die Gesundheitsdaten liefern die Antwort – und sie sind alarmierend.

Der AXA Mind Health Report 2025 zeigt:

  • 32 Prozent der Weltbevölkerung leiden aktuell unter einer psychischen Störung
  • Bei jungen Erwachsenen (18–34 Jahre): 44 Prozent
  • Psychisch bedingte Fehltage erreichen 27 Prozent des gesamten Krankenstands – Höchststand

Die Generation Z trifft es besonders hart. 52 Prozent der jungen Erwachsenen geben an, dass soziale Medien ihre mentale Gesundheit negativ beeinflussen. Die Ironie: Viele flüchten dann in digitale Entspannungs-Apps, um die durch digitale Überlastung verursachten Schäden zu reparieren.

Dazu kommt: 42 Prozent der jungen Menschen fühlen sich sozial isoliert. Das befeuert die Nachfrage nach Angeboten, die Entspannung mit echten Begegnungen verbinden – von Social Bathing bis zu Gruppen-Retreats.

Kostenrisiko für Unternehmen

Experten warnen vor den Folgen des betrieblichen Sparkurses. Angesichts von Fachkräftemangel und steigenden Burnout-Raten könnte sich die Rechnung rächen. Kurzfristige Einsparungen bei Achtsamkeitsprogrammen führen mittelfristig zu deutlich höheren Kosten durch Langzeitausfälle.

Die Diskrepanz ist eindeutig: Während der private Wellness-Markt explodiert, ziehen sich Unternehmen zurück. Arbeitnehmer müssen die Verantwortung für ihre psychische Hygiene notgedrungen privatisieren – und tun es auch. Das zeigen die Investitionen in Wellness-Immobilien und Mental-Health-Apps eindrucksvoll.

Blick nach vorn: Die 10-Billionen-Grenze

Das GWI prognostiziert: Bis 2029 wird die Wellness-Ökonomie 10 Billionen Dollar erreichen – etwa 7,1 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts.

Drei Trends zeichnen sich ab:

Technologische Evolution: Der Mental-Wellness-Markt entwickelt sich von einfachen Meditations-Apps zu biofeedback-gesteuerten Systemen. Diese messen Stresslevel in Echtzeit und intervenieren aktiv.

Corporate-Korrektur: Unternehmen werden auf die steigenden Fehlzeiten reagieren müssen. Analysten erwarten ab 2026 eine Welle neuer, datenbasierter Gesundheitskonzepte.

Soziale Achtsamkeit: Angebote, die Entspannung mit echten Gemeinschaftserlebnissen verbinden, werden überproportional wachsen. Die Vereinsamung der Generation Z schafft Nachfrage nach analogen Begegnungsräumen.

Die Botschaft zum 21. November 2025 ist klar: Entspannung ist kein Luxus mehr, sondern harter Wirtschaftsfaktor. Wer nicht in Achtsamkeit investiert – ob als Individuum oder Unternehmen – zahlt den Preis in Gesundheit und Produktivität. Der Markt hat längst entschieden: Mental Wellness ist systemrelevant.

Anzeige

PS: Tausende Berufstätige nutzen bereits die einfachen Techniken aus diesem Gratis‑E‑Book, um Alltag und Jobstress zu reduzieren. Der Guide enthält praktische Übungen, Sofort‑Checks und einen einfachen Plan, um tägliche Überforderung zu senken und die eigene Resilienz zu stärken. Wenn Sie als Angestellte/r oder Führungskraft die mentale Gesundheit im Alltag fördern wollen, holen Sie sich den kostenlosen Leitfaden. Gratis E‑Book ‘Stressfrei produktiv’ herunterladen

@ boerse-global.de