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MENLO PARK - Der Facebook-Konzern Meta US30303M1027 signalisiert, bei Konflikten mit europäischen Regulierern auf Rückendeckung von US-Präsident Donald Trump zu setzen.

30.01.2025 - 09:25:20

Meta-Chef preist Trump - Milliarden für KI

(Neu: Zahlung an Trump)

MENLO PARK (dpa-AFX) - Der Facebook-Konzern Meta US30303M1027 signalisiert, bei Konflikten mit europäischen Regulierern auf Rückendeckung von US-Präsident Donald Trump zu setzen. Für die neue Regierung sei eine Priorität, dass amerikanische Technologie gewinne - und sie werde "unsere Werte und Interessen im Ausland verteidigen", sagte Meta-Chef Mark Zuckerberg nach Vorlage aktueller Quartalszahlen.

Meta steht seit Jahren im Visier von Datenschützern in verschiedenen Ländern. In der Europäischen Union gibt es zudem das Digitalgesetz DSA (Digital Services Act), das große Online-Plattformen verpflichtet, gegen Hassrede und Falschinformationen vorzugehen. Meta hatte nach jahrelangem Druck von Trumps Republikanern zuletzt die Einschränkungen für Inhalte auf der Plattform in den USA stark gelockert.

Auch ein Konflikt mit Trump selbst wurde beigelegt: Meta zahlt 25 Millionen Dollar an ihn, um eine Klage wegen der Account-Sperrung des heutigen US-Präsidenten aus der Welt zu schaffen. Meta hatte Trump - wie auch andere Online-Plattformen - nach der Attacke seiner Anhänger auf das Kapitol in Washington Anfang Januar 2021 bei Facebook und Instagram ausgesperrt

Von den 25 Millionen Dollar sollen 22 Millionen (gut 21 Mio Euro) in den Fonds für Trumps Präsidentenbibliothek fließen, schrieb das "Wall Street Journal". Mit dem Rest würden unter anderem Anwaltskosten bezahlt. Meta bestätigte den Bericht ohne weitere Details.

Fokus auf Künstliche Intelligenz

Zuckerberg bekräftigte zugleich die Ambitionen von Meta im Geschäft mit Künstlicher Intelligenz (KI). Er rechne damit, dass in diesem Jahr ein "intelligenter und personalisierter KI-Assistent mehr als eine Milliarde Menschen erreichen wird", sagte er. Und der gehe davon aus, dass dies die hauseigene Software Meta AI sein werde.

Meta werde über die Zeit "hunderte Milliarden Dollar" in den Ausbau der KI-Infrastruktur stecken, sagte Zuckerberg. Allein für dieses Jahr hatte der Konzern Investitionen von mehr als 60 Milliarden Dollar vor allem für Rechenzentren angekündigt. Meta betont, dass Künstliche Intelligenz inzwischen das Geschäft vorantreibe, unter anderem durch Software, mit der Werbekunden Anzeigen erstellen können.

Mit Blick auf die chinesische KI-Software DeepSeek, die das Silicon Valley jüngst kalt erwischte, gab sich Zuckerberg gelassen. Die DeepSeek-Entwickler hätten "eine Reihe neuartiger Dinge" gemacht - und man hoffe, die Fortschritte in den eigenen Systemen anzuwenden. Denn so funktioniere das, "egal ob, es sich um einen chinesischen Wettbewerber handelt oder nicht."

Starkes Anzeigengeschäft

Meta macht sein Geld vor allem mit Werbeanzeigen, die für einzelne Nutzer personalisiert werden. Dieses Geschäft läuft weiter auf Hochtouren. Der Gewinn stieg im Jahresvergleich um 49 Prozent auf 20,8 Milliarden Dollar. Der Umsatz legte um 21 Prozent auf 48,4 Milliarden Dollar zu.

Mit diesem Polster leistet sich Meta weiterhin Milliarden-Verluste im Geschäft mit digitalen Welten, das Zuckerberg wichtig ist. Die Sparte Reality Labs, die vor allem für VR-Brillen bekannt ist, verbuchte im vergangenen Quartal operativ rote Zahlen von fast fünf Milliarden Dollar - bei 1,08 Milliarden Dollar Umsatz.

Im gesamten Jahr 2024 häufte Reality Labs rote Zahlen von 17,7 Milliarden Dollar an. In der Sparte hatte Meta in den vergangenen Monaten ein neues VR-Headset auf den Markt gebracht und zugleich in eine Brille investiert, die für den Nutzer digitale Inhalte in die reale Umgebung einblenden kann.

Milliarden Nutzer täglich

Täglich verwendeten 3,35 Milliarden Nutzer mindestens eine App des Konzerns, zu dem neben Facebook auch Instagram und WhatsApp gehören. Das lag über den Erwartungen der Analysten.

Für das laufende Quartal stellte Meta Erlöse zwischen 39,5 und 41,8 Milliarden Dollar in Aussicht. Am Markt war im Schnitt eine Prognose von 41,7 Milliarden Dollar erwartet worden. Die Aktie legte im nachbörslichen Handel um mehr als zwei Prozent zu.

@ dpa.de