Melatonin, Vitamin

Melatonin und Vitamin D: Neue Studiendaten alarmieren

23.11.2025 - 00:39:12

Pünktlich zum Winterbeginn erschüttern neue Forschungsergebnisse das Vertrauen in beliebte Nahrungsergänzungsmittel. Während Experten Tipps zur Stärkung des Immunsystems geben, werfen Studiendaten der American Heart Association einen Schatten auf Melatonin – und zeigen gleichzeitig, wie wirksam Vitamin D sein kann, wenn es richtig dosiert wird.

Die kalte Jahreszeit treibt Millionen Menschen in Apotheken und Online-Shops. Doch die scheinbar harmlosen Pillen und Kapseln stehen unter Beobachtung: Kann Melatonin dem Herzen schaden? Und warum wirkt Vitamin D nur bei manchen Menschen?

Die American Heart Association präsentierte vor zwei Wochen in New Orleans eine Studie, die aufhorchen lässt. Erwachsene mit chronischer Schlaflosigkeit, die langfristig Melatonin einnahmen, entwickelten häufiger eine Herzinsuffizienz als eine Vergleichsgruppe ohne das Schlafhormon.

Die Analyse umfasste Gesundheitsdaten über fünf Jahre. Dr. Ekenedilichukwu Nnadi, Hauptautor der Studie, warnt: Melatonin-Supplemente sind möglicherweise nicht so risikofrei wie angenommen. Bei Dauereinnahme sei ärztliche Rücksprache dringend geboten.

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Wichtig: Es handelt sich um Beobachtungsdaten, die keine direkte Kausalität beweisen. Dennoch rüttelt die Erkenntnis am Image von Melatonin als “harmloses Naturprodukt”.

Vitamin D: Personalisierung statt Pauschal-Dosis

Hoffnung kommt von der TARGET-D-Studie, ebenfalls vorgestellt bei der AHA-Konferenz. Herzinfarkt-Patienten, deren Vitamin-D-Spiegel individuell optimiert wurde, senkten ihr Risiko für einen erneuten Infarkt um mehr als 50 Prozent.

Der Clou: Die Dosis wurde nicht pauschal vergeben, sondern auf einen optimalen Blutspiegel zwischen 40-80 ng/mL eingestellt. Dies widerspricht der gängigen Praxis, bei der Verbraucher oft Standarddosen ohne medizinische Kontrolle einnehmen.

Die Botschaft ist klar: Vitamin D kann Leben retten – aber nur, wenn der Spiegel überwacht wird. Die bloße Einnahme einer Pille garantiert keine Wirkung.

Verbraucherschützer schlagen Alarm

Parallel zu den Studienergebnissen warnt die Verbraucherzentrale vor gefährlichen Produkten im Online-Handel. Analysen von Anfang November bestätigten: In vermeintlich “rein pflanzlichen” Mitteln wie “Vitality Capsules” oder “Slim Silhouette” stecken verschreibungspflichtige Arzneistoffe.

Besonders problematisch: Sildenafil (Potenzmittel) und nicht deklarierte Substanzen, die für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen lebensgefährlich sein können. Die Behörden raten dringend, nur Produkte aus vertrauenswürdigen Quellen zu kaufen – und bei Versprechen wie “Sofort-Wirkung” skeptisch zu bleiben.

Was bedeutet das für Verbraucher?

Die aktuelle Entwicklung markiert einen Wendepunkt. Die Zeiten der unkritischen Multivitamin-Einnahme als “Gesundheitsversicherung” sind vorbei. Stattdessen setzt sich ein neuer Trend durch: Personalisierte Ernährung.

Das bedeutet konkret:
* Heimtests zur Bestimmung von Vitamin-Spiegeln gewinnen an Bedeutung
* Kritischere Haltung gegenüber Inhaltsstoffen und Qualität wächst
* Ärztliche Beratung wird wichtiger – besonders bei Hormonen wie Melatonin

Der neue Standard: Messen, dann essen

Wer sein Immunsystem im Winter stärken will, sollte auf bewährte Nährstoffe wie Zink und Vitamin C setzen. Bei hochdosierten Vitaminen oder Hormonen gilt: Erst messen, dann supplementieren.

Die Ära der blinden Selbstmedikation weicht einer evidenzbasierten, personalisierten Gesundheitsvorsorge. Sollten sich die Hinweise auf kardiovaskuläre Risiken bei Melatonin bestätigen, könnten Behörden wie die EFSA bald eine Neubewertung der Höchstmengen vornehmen.

Bis dahin gilt: Vorsicht bei frei verkäuflichen Präparaten – und im Zweifel ärztlichen Rat einholen.

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