Melatonin und 5-HTP: Verbraucherschützer warnen vor Gesundheitsrisiken
18.11.2025 - 17:40:12
Schlafspray und Stimmungsaufheller versprechen schnelle Hilfe. Doch aktuelle Tests zeigen: Viele frei verkäufliche Produkte sind mangelhaft dosiert und bergen unkalkulierbare Risiken. Das Bundesinstitut für Risikobewertung schlägt Alarm.
Der Markt boomt. Gestresste Berufstätige greifen zu Melatonin-Sprays, andere schlucken 5-HTP-Kapseln gegen das Stimmungstief. Die Versprechen klingen verlockend: natürlich, sanft, ohne Rezept. Die Realität sieht anders aus.
Öko-Test untersuchte im Oktober 2025 insgesamt 19 Melatonin-Sprays – mit verheerendem Ergebnis. Nur drei Produkte erreichten ein “ausreichend”, der Rest fiel durch. Die Hauptprobleme:
- Massive Dosierungsabweichungen: Der tatsächliche Melatonin-Gehalt lag teilweise deutlich über den Angaben auf der Verpackung
- Fehlende Warnhinweise: Wichtige Sicherheitsinformationen für Verbraucher wurden unterschlagen
- Erhöhtes Nebenwirkungsrisiko: Überdosierungen können zu Tagesmüdigkeit und Konzentrationsproblemen führen
Besonders brisant: Anders als Arzneimittel unterliegen Nahrungsergänzungsmittel keiner strengen Zulassungsprüfung. Wirksamkeit und Sicherheit werden nicht vorab kontrolliert.
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BfR warnt vor unbekannten Langzeitfolgen
Das Bundesinstitut für Risikobewertung spricht Klartext: Die Langzeitwirkungen von Melatonin sind wissenschaftlich kaum erforscht. Wer das Hormon regelmäßig einnimmt, begibt sich auf unbekanntes Terrain.
Für bestimmte Gruppen wird von der Einnahme komplett abgeraten: Kinder, Jugendliche, Schwangere und Stillende sollten die Finger davon lassen. Aus den USA werden sogar Todesfälle bei Kleinkindern nach Melatonin-Überdosierungen gemeldet.
Neuere Studien deuten zudem auf ein erhöhtes Risiko für Herzinsuffizienz bei langfristiger Einnahme hin. Ein Alarmsignal, das viele Verbraucher nicht kennen.
5-HTP: Stimmungsaufheller mit Schattenseiten
Die Aminosäure 5-Hydroxytryptophan gilt als natürlicher Weg zu mehr Serotonin – dem sogenannten Glückshormon. Nachts wandelt der Körper Serotonin zu Melatonin um, was den Schlaf fördern soll.
Eine Studie der National University of Singapore zeigte positive Effekte auf Schlafqualität und Darmflora bei älteren Erwachsenen. Doch Experten warnen vor gefährlichen Wechselwirkungen.
Das Problem: Wer gleichzeitig Antidepressiva oder andere serotoninwirksame Medikamente einnimmt, riskiert ein Serotonin-Syndrom – ein potenziell lebensbedrohlicher Zustand mit Symptomen wie Fieber, Muskelzuckungen und Verwirrtheit.
Regulatorische Grauzone wird zum Problem
Die aktuelle Situation offenbart ein grundlegendes Dilemma: Melatonin ist als Arzneimittel verschreibungspflichtig, als Nahrungsergänzungsmittel aber frei verkäuflich. Wie kann das sein?
Viele Hersteller nutzen einen Trick: Sie setzen Vitamine zu und dürfen dann mit erlaubten Gesundheitsaussagen werben – obwohl die Hauptwirkstoffe wie 5-HTP keine solche Zulassung besitzen. Eine rechtliche Grauzone, die Verbraucher verwirrt und gefährdet.
Der Ruf nach strengeren Kontrollen wird lauter. Dosierungen, Reinheit und Kennzeichnung müssen dringend schärfer reguliert werden.
Was Verbraucher jetzt tun sollten
Die Erkenntnisse sind eindeutig: Finger weg ohne ärztliche Beratung. Wer unter Schlafproblemen oder Stimmungsschwankungen leidet, sollte zunächst andere Maßnahmen ergreifen:
- Regelmäßige Schlafenszeiten einhalten
- Bildschirme eine Stunde vor dem Zubettgehen meiden
- Entspannungstechniken wie Meditation ausprobieren
- Bei anhaltenden Problemen zum Arzt gehen
Die Politik steht unter Druck. Berichte wie die von Öko-Test und dem BfR könnten die Gesetzeslage bald verschärfen. Bis dahin gilt: Vorsicht vor vermeintlichen Wundermitteln aus der Drogerie.
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