Meist sind sie genauso beliebt wie MSCI World-Aktien: S&P 500 oder MSCI USA-Tracker.
16.01.2024 - 14:00:43Börse Frankfurt-News: US-Aktien auf Verkaufslisten (ETFs)
Aktuell werden sie aber eher verkauft. Richtig viel los ist außerdem im Krypto-ETN-Handel. Der Grund: die Genehmigung des Bitcoin-ETFs in den USA.
16. Januar 2024. Die Seitwärtsbewegung an den Aktienmärkten führt zu einem eher ruhigen Handel mit Aktien-ETFs. Frank Mohr von der Société Générale spricht von einer "ganz normalen Woche" mit einem leichten Kaufüberhang. Auch Leo Puschmann von Lang & Schwarz sieht nichts Besonderes und meldet Käufe und Verkäufe. Der DAX pendelt seit rund einem Monat um 16.600 Punkte, am Dienstmittag liegt der Index bei 16.520 Punkten. An den US-Börsen geht es seit einigen Wochen ebenfalls seitwärts.
Schwerpunkt im Bereich der Aktien-ETFs sind weiter MSCI World-Tracker. Hier überwiegen Mohr zufolge klar die Käufe, etwa beim iShares Core MSCI World (IE00B4L5Y983). "Auffällig ist aber, dass US-Aktien (IE00B5KQNG97) tendenziell abgegeben werden." Ebenfalls abgestoßen würden deutsche Aktien, etwa mit dem iShares Core DAX (DE0005933931), gekauft hingegen europäische.
Im Geschäft mit Branchen-ETFs dominieren Technologie- und Gesundheitsaktien, wie Mohr außerdem feststellt. Immer wieder auf den Einkaufslisten findet sich der Xtrackers Artificial Intelligence & Big Data (IE00BGV5VN51), ebenfalls gesucht ist der iShares Automation & Robotics (IE00BYZK4552). Bei den Gesundheitsaktien kommt etwa der Invesco Nasdaq Biotech (IE00BQ70R696) gut an. Auch Banken-ETFs würden derzeit mehr gekauft als üblich.
Geldmarkt-Tracker weiter hoch im Kurs
Bei Anleihen-ETFs gilt das Interesse laut Société Générale weiter Geldmarkt- und geldmarktnahen ETFs wie dem Lyxor Euro Overnight Return (FR0010510800) und dem Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap (LU0290358497). "Stark verkauft" würden hingegen inflationsgebundene ETFs, aber auch Global Aggregate SRI-ETFs, die globale Anleihen mit SRI-Filter abbilden.
Starker Krypto-Handel nach SEC-Genehmigung
Richtig viel los war in Krypto-ETNs, wie Leo Puschmann berichtet. "Wir hatten enorm viele Umsätze, und zwar auf beiden Seiten." Alle Währungen seien betroffen, neben Bitcoin vor allem Solana und Ethereum. Der Auslöser: Die US-Wertpapieraufsicht SEC hat vergangenen Mittwoch ihre Zustimmung zu einem Bitcoin-Spot-ETF gegeben. Die Entscheidung war mit Spannung erwartet worden, Spekulationen hatten den Bitcoin in der ersten Januar-Woche bis über 45.000 US-Dollar getrieben. Nach der Entscheidung sank der Kurs allerdings erst einmal, am Dienstagmittag kostet der Bitcoin 42.700 US-Dollar.
Viel um geht aktuell im ETC Group Physical Bitcoin (DE000A27Z304), im VanEck Bitcoin (DE000A28M8D0), im WisdomTree Physical Bitcoin (GB00BJYDH287) und im 21Shares Bitcoin (CH0454664001). Bei anderen Währungen zeigen sich der ETC Group Physical Ethereum (DE000A3GMKD7) und der 21Shares Solana Staking (CH1114873776) derzeit besonders umsatzstark.
Kein Bitcoin-ETF in Deutschland
Abgesehen von den Auswirkungen auf den Preis: Für Deutschland und Europa hat die SEC-Entscheidung keine Relevanz. Einen Bitcoin-ETF wird es nicht geben. Der Grund: die Regulierung, konkret die UCITS (Undertakings for Collective Investment in Transferable Securities Directive). Diese verbietet, dass Fonds inklusive ETFs nur ein Produkt abbilden. Das Risiko muss gestreut werden. Die Alternative sind Krypto-ETNs, die sich hier längst etabliert haben.
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Anders als ETFs sind ETNs keine Sondervermögen, sondern Schuldverschreibungen. Als Investment sind sie also mit dem Risiko verbunden, dass der Emittent als Schuldner ausfallen könnte. Aus diesem Grund besichern ETN-Emittenten häufig ihre Produkte. Alle auf Xetra handelbaren Krypto-ETNs sind physisch besichert.
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Von Anna-Maria Borse, 16. Januar 2024 © Deutsche Börse AG
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)