Mehrsprachigkeit, Bewegung

Mehrsprachigkeit und Bewegung: Gehirn bleibt länger jung

18.11.2025 - 19:11:12

Großstudien belegen: Mehrsprachigkeit kombiniert mit regelmäßiger Bewegung baut kognitive Reserve auf und verlangsamt den Alterungsprozess des Gehirns signifikant.

Wer mehrere Sprachen spricht und sich regelmäßig bewegt, altert messbar langsamer. Zwei aktuelle Großstudien belegen: Diese Kombination schützt das Gehirn wirksam vor Abbau und stärkt die kognitive Reserve bis ins hohe Alter.

Die Ergebnisse sind beeindruckend. Eine europaweite Untersuchung mit über 86.000 Erwachsenen zeigt: Menschen, die regelmäßig mehrere Sprachen nutzen, altern biologisch langsamer. Der Effekt bleibt bestehen – selbst wenn Faktoren wie Bildung, soziale Kontakte oder körperliche Fitness herausgerechnet werden.

Parallel bestätigt eine Meta-Analyse aus dem British Journal of Sports Medicine mit Daten von mehr als 258.000 Teilnehmern: Bewegung verbessert die Hirnleistung in allen Altersgruppen signifikant. Die Botschaft der Forschung ist klar – Mehrsprachigkeit und Bewegung gehören ins Zentrum präventiver Gesundheitsvorsorge.

Jede Sprache verstärkt den Schutz

Die Studie des Trinity College Dublin zeigt einen “dosisabhängigen Effekt”: Je mehr Sprachen jemand spricht, desto stärker der Schutz gegen kognitiven Verfall. Das ständige Wechseln zwischen Sprachen wirkt wie ein mentales Trainingsprogramm, erklärt Studienleiter Agustín Ibáñez.

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Dieser Prozess aktiviert Hirnregionen für Aufmerksamkeit, Gedächtnis und kognitive Kontrolle – genau jene Bereiche, die im Alter oft nachlassen. Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, nennt das Erlernen neuer Sprachen eine “einfache und sehr wirksame Empfehlung zur Demenzprävention”.

Die ständige geistige Anforderung baut eine kognitive Reserve auf. Sie ermöglicht dem Gehirn, altersbedingte Veränderungen länger zu kompensieren.

Bewegung formt das Gehirn um

Alle Bewegungsformen – von Ausdauersport bis Yoga – verbessern Gedächtnis, Konzentration und Denkleistung messbar. Besonders effektiv sind kognitiv-motorische Trainingsformen, bei denen körperliche Übungen mit geistigen Herausforderungen kombiniert werden.

Sogenannte “Exergames” übertreffen in ihrer Wirkung sogar klassische, hochintensive Workouts. Bewegung baut das Gehirn regelrecht um: Sie fördert die Durchblutung, schützt vor Demenz und Alzheimer und hilft beim Abtransport schädlicher Stoffwechselprodukte.

Prof. Dr. Gerd Kempermann vom Deutschen Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen bringt es auf den Punkt: “Gehirne sind entstanden, um Bewegung zu ermöglichen.” Diese evolutionsbiologische Verbindung geht im modernen, sitzenden Lebensstil oft verloren.

Neuroplastizität: Das Gehirn passt sich an

Das Fundament dieser Effekte ist die Neuroplastizität – die Fähigkeit des Gehirns, sich lebenslang zu verändern und neu zu vernetzen. Jede neue Vokabel, jede komplexe Bewegung schafft neue neuronale Verbindungen oder stärkt bestehende.

Wie ein Trampelpfad wird die Verbindung stabiler, je öfter sie genutzt wird. Sowohl Sprachenlernen als auch koordinativ anspruchsvolle Sportarten fordern das Gehirn heraus, flexibel zu bleiben.

Diese ständige Anpassungsleistung ist der Schlüssel: Sie erhält kognitive Fähigkeiten bis ins hohe Alter und stärkt die Widerstandsfähigkeit des Gehirns.

Von der Forschung in den Alltag

Die Erkenntnisse verschieben den Fokus von genetischer Veranlagung hin zu aktiver Prävention. Forscher betrachten Mehrsprachigkeit mittlerweile als “kostengünstigen Hebel für die öffentliche Gesundheit” – vergleichbar mit Bewegungsförderung oder Rauchstopp-Programmen.

Die Implikationen sind weitreichend:

  • Bildungssystem: Integration von Sprachlernprogrammen als Präventionsmaßnahme
  • Arbeitswelt: Förderung mehrsprachiger Kompetenzen und Bewegungsangebote
  • Gesundheitssysteme: Potenzielle Entlastung durch Senkung des Demenzrisikos

Zukünftige Forschung wird optimale Methoden und “Dosierungen” für verschiedene Alters- und Risikogruppen ermitteln. Personalisierte Trainingsprogramme, zugeschnitten auf individuelle Voraussetzungen, gewinnen an Bedeutung.

Experten erwarten, dass spielerische Vermittlung über Apps und Exergames die langfristige Motivation erleichtern wird. Das Ziel: nicht nur individuelle Lebensqualität verbessern, sondern auch das Risiko teurer neurodegenerativer Erkrankungen signifikant senken.

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