Mehrsprachigkeit bremst Gehirnalterung aus
14.11.2025 - 11:03:11Eine europäische Großstudie liefert Beweise: Wer mehrere Sprachen spricht, schützt sein Gehirn messbar vor Alterungsprozessen. Die im Fachjournal “Nature Aging” veröffentlichte Untersuchung analysierte Daten von über 86.000 Erwachsenen. Das Ergebnis überrascht selbst Experten durch seine Eindeutigkeit.
Die Forschenden des Trinity College Dublin fanden heraus, dass Mehrsprachigkeit die sogenannte “kognitive Reserve” stärkt und das Risiko für beschleunigtes biologisches Altern signifikant senkt. Diese Erkenntnisse könnten Demenzprävention und Strategien für gesundes Altern grundlegend verändern.
Das ständige Wechseln zwischen Sprachen funktioniert wie ein intensives Workout für das Gehirn. Es stärkt neuronale Verbindungen und aktiviert besonders Regionen im präfrontalen Kortex – zuständig für Aufmerksamkeit, Problemlösung und geistige Flexibilität.
“Mehrsprachigkeit scheint ein Puffer im Gehirn zu sein”, erklärt Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN). Diese Resilienz ermöglicht es dem Gehirn, funktionelle Ausfälle von Nervenzellen über längere Zeit zu kompensieren.
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Neurologen sprechen von der “kognitiven Reserve” – der Fähigkeit des Gehirns, altersbedingte Veränderungen oder pathologische Prozesse besser auszugleichen.
86.000 Menschen belegen den Effekt
Ein internationales Team um Neurowissenschaftler Agustin Ibañez analysierte Daten von 86.000 Erwachsenen zwischen 50 und 90 Jahren aus 27 europäischen Ländern. Die Forscher verglichen das chronologische Alter mit der “biobehavioralen Alterslücke” – einem Indikator für biologisches Altern.
Das eindeutige Ergebnis: Menschen, die regelmäßig mehr als eine Sprache nutzen, zeigten signifikant seltener beschleunigtes biologisches Altern. Dieser Schutzeffekt blieb selbst dann bestehen, als Faktoren wie Bildungsgrad, körperliche Aktivität und soziale Kontakte herausgerechnet wurden.
Jede weitere Sprache verstärkt den Schutz
Besonders bemerkenswert: Der Effekt steigert sich mit jeder zusätzlichen Sprache. Wer vier oder mehr Sprachen beherrscht, hat im Vergleich zu zweisprachigen Personen ein noch geringeres Risiko für kognitive Beeinträchtigungen.
“Die Resilienz gegenüber einer Einschränkung kognitiver Fähigkeiten wird tatsächlich erhöht dadurch, dass man mehrere Sprachen benutzt”, bestätigt Neurologe Berlit. Die Forscher sprechen von einem klaren dosisabhängigen Effekt.
Die Intensität und Vielfalt des “Gehirntrainings” durch Sprachen beeinflusst direkt die Stärke der kognitiven Reserve.
Sprachenlernen als Gesundheitsstrategie?
Hirnforscher Jason Rothman und Federico Gallo von der Lancaster University betrachten Mehrsprachigkeit als kostengünstigen Gesundheitsfaktor. In seiner Bedeutung könnte er mit Bewegungsförderung vergleichbar sein.
“Das Erlernen einer neuen Sprache ist eine einfache und sehr wirksame Empfehlung zur Demenzprävention. Es ist eine gesundheitspolitische Maßnahme, die jeder umsetzen kann”, betont Berlit.
Die Studie liefert starke Argumente dafür, Sprachenlernen als feste Säule in öffentliche Gesundheitsstrategien zu integrieren. Während frühere Untersuchungen oft mit kleinen Teilnehmerzahlen arbeiteten, schafft diese Studie eine breite Datenbasis.
Offene Fragen bleiben
Schützt das Erlernen einer neuen Sprache auch im Alter noch genauso effektiv wie lebenslange Mehrsprachigkeit? Diese zentrale Frage will Studienautor Ibañez in künftigen Längsschnittstudien klären.
“Ich glaube, beides wirkt – aber das muss noch belegt werden”, meint Berlit. Frühere Forschungen deuten darauf hin, dass vor allem die regelmäßige und aktive Nutzung der Sprachen entscheidend ist.
Die Botschaft an eine alternde Gesellschaft ist klar: Sprachenlernen ist eine Investition in die langfristige Gesundheit des Gehirns. Und diese Investition zahlt sich messbar aus.
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