Mehrsprachigkeit bremst biologisches Altern
14.11.2025 - 13:22:12Wer mehrere Sprachen spricht, altert langsamer. Das zeigt eine aktuelle Studie mit über 86.000 Europäern. Die Ergebnisse sind eindeutig: Mehrsprachige Menschen weisen eine signifikant geringerte biologische Alterung auf – unabhängig von Bildung, Bewegung oder sozialem Umfeld.
Ein internationales Forschungsteam um Dr. Agustín Ibáñez vom Trinity College Dublin analysierte Daten von 86.149 Teilnehmenden zwischen 50 und 90 Jahren aus 27 europäischen Ländern. Die in Nature Aging veröffentlichte Studie liefert überzeugende Belege: Mehrsprachigkeit wirkt wie ein Schutzschild gegen das Altern.
Statt nur das Geburtsdatum zu betrachten, berechneten die Forscher ein “biobehaviorales Alter”. KI-Modelle analysierten Gesundheitsdaten wie Bluthochdruck und Diabetes sowie Schutzfaktoren wie kognitive Fähigkeiten und körperliche Aktivität. Die Differenz zum tatsächlichen Alter zeigte: Mehrsprachige altern messbar langsamer.
Passend zum Thema kognitive Reserve: Viele Menschen bemerken im Alltag erste kleine Gedächtnislücken – besonders ab 50. Der kostenlose PDF‑Report „Gehirntraining leicht gemacht“ erklärt sieben wissenschaftlich gestützte Geheimnisse, liefert 11 alltagstaugliche Übungen und einen Selbsttest, mit denen Sie Konzentration und Gedächtnis nachhaltig stärken können. Die Tipps sind einfach, direkt umsetzbar und speziell für ältere Erwachsene zugeschnitten. Der Download kommt sofort per E‑Mail. Gratis‑Report ‘Gehirntraining’ jetzt herunterladen
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Einsprachige Personen hatten eine etwa doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit für beschleunigte Alterung. Bei Mehrsprachigen sank dieses Risiko um mehr als die Hälfte.
Jede weitere Sprache verstärkt den Schutz
Besonders faszinierend: Der Effekt scheint dosisabhängig zu sein. Jede zusätzlich gesprochene Sprache verstärkt die Schutzwirkung. Die Erklärung liegt in der sogenannten kognitiven Reserve – einem mentalen Puffer, den das Gehirn durch anspruchsvolle Aktivitäten aufbaut.
“Der Gebrauch mehrerer Sprachen aktiviert Kernnetzwerke des Gehirns, die mit Aufmerksamkeit, Gedächtnis und exekutiver Kontrolle verbunden sind”, erklärt Studienleiter Ibáñez. Das ständige Wechseln zwischen Sprachen trainiert diese Netzwerke und macht sie widerstandsfähiger gegen altersbedingte Veränderungen.
Beobachtung, keine Kausalität
Trotz der beeindruckenden Ergebnisse bleibt eine Einschränkung: Die Studie weist einen starken Zusammenhang nach, aber keine direkte Ursache-Wirkungs-Beziehung. Möglicherweise spielen weitere Faktoren eine Rolle, die mit Mehrsprachigkeit einhergehen.
Dennoch überzeugt die Robustheit der Daten. Hirnforscher Jason Rothman und Federico Gallo, die nicht an der Studie beteiligt waren, bezeichnen den Effekt als “klar belegt”. Sie fordern: “Die Herausforderung liegt nun darin, seine Mechanismen zu verstehen und in Strategien für gesundes Altern umzusetzen.”
Sprachkurse als Präventionsmaßnahme?
Könnte Sprachenlernen im Alter ähnlich wirken wie lebenslange Mehrsprachigkeit? Diese Frage sollen künftige Langzeitstudien klären. Die Vorstellung ist verlockend: Sprachkurse für Senioren als kostengünstige und zugängliche Maßnahme gegen kognitiven Abbau.
Für Bildungs- und Gesundheitssysteme ergeben sich konkrete Handlungsoptionen. Die Förderung von Mehrsprachigkeit über die gesamte Lebensspanne könnte ein wirksamer Hebel für gesundes Altern sein – vergleichbar mit Bewegungsprogrammen oder Raucherentwöhnung.
In einer alternden Gesellschaft bietet diese Erkenntnis eine ermutigende Perspektive: Das mentale Fitnessstudio für die kognitive Gesundheit ist möglicherweise so nah wie der nächste Sprachkurs.
PS: Wussten Sie, dass schon kurze, tägliche Mini‑Übungen messbar Fokus und Erinnerungsleistung verbessern können? Der Gratis‑Report „Gehirntraining leicht gemacht“ enthält einen praktischen Selbsttest, 11 Mini‑Übungen sowie konkrete Ernährungs‑ und Alltagstipps, mit denen Sie Ihr Demenz‑Risiko aktiv senken und geistig fit bleiben können. Ideal für alle, die eine einfache Präventionsroutine suchen. Kostenlosen ‘Gehirntraining’-Report anfordern


