Marvell Technology Aktie: Neue Zuversicht
23.12.2025 - 09:56:31Marvell Technology erhält positive Analysteneinschätzungen und weist Gerüchte über KI-Auftragsverluste zurück, während das Rechenzentrumsgeschäft stark wächst. Die Aktie erholt sich nach einem schwierigen Jahr.
Marvell versucht, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Eine positive Analysten-Einschätzung von Citigroup, klare Worte des CEOs zu umstrittenen KI-Aufträgen und starke Wachstumssignale im Rechenzentrums-Geschäft haben die Stimmung spürbar aufgehellt. Spannend ist vor allem, ob diese Mischung aus Story und Zahlen reicht, um den Kurs nach einem harten Jahr wieder nachhaltig in Bewegung zu bringen.
Citi setzt auf CES-Katalysator
Auslöser der jüngsten Stimmungswende ist ein taktischer Schritt von Citi-Analyst Atif Malik. Die Investmentbank hat Marvell auf eine „30-Tage-Positive-Catalyst-Watch“ gesetzt – gezielt für die Zeit bis zur Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas im Januar. Die Einstufung „Buy“ bleibt bestehen, das Kursziel liegt bei 114 US-Dollar und signalisiert aus Sicht von Citi ein deutliches Potenzial.
Parallel dazu verteidigte das Management offensiv die eigene KI-Pipeline. CEO Matt Murphy wies jüngste Analystenberichte zurück, wonach Marvell wichtige KI-bezogene Aufträge bei Amazon und Microsoft verloren haben soll. Genau diese Gerüchte hatten am 8. Dezember einen Kursrutsch von gut 9 % ausgelöst. Die klare Zurückweisung dieser Spekulationen, kombiniert mit dem Rückenwind von Citi, hat die Aktie spürbar stabilisiert.
Zusätzliche Unterstützung kommt von Zacks Investment Research. Dort wurde Marvell am Montag in die Kategorie „Rank #1 (Strong Buy)“ hochgestuft und in einem Atemzug mit Branchengrößen wie Nvidia und Micron als einer der bevorzugten Halbleiterwerte für 2026 genannt. Besonders hervorgehoben wird der Ausbau im Data-Center-Bereich: Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2026 kletterten die Rechenzentrums-Umsätze um 37,8 % gegenüber dem Vorjahr auf 1,52 Milliarden US-Dollar.
Data Center als Wachstumstreiber – trotz Verlusten
Die positive Einschätzung kommt in einer Phase, in der Marvell operativ im Umbau steckt. 2024 stand unter dem Strich noch ein Nettoverlust von 885 Millionen US-Dollar. Gleichzeitig wirken die Prognosen für das laufende Geschäft deutlich dynamischer.
Für das vierte Quartal erwartet das Unternehmen einen Umsatzanstieg auf rund 2,20 Milliarden US-Dollar – ein jährliches Wachstum von etwa 40 %. Treiber sind vor allem kundenspezifische Chips (ASICs) und elektro-optische Lösungen für große Cloud-Anbieter, die ihre KI-Infrastruktur weiter hochrüsten. Aus Sicht vieler Analysten ist genau dieses Segment zentral, um mittelfristig den Sprung zurück in profitablere Gefilde zu schaffen.
An der Börse spiegelt sich die Lage in einem zweigeteilten Bild: Einerseits wird Marvell mit einem Bewertungsmultiplikator von rund dem 30-fachen Gewinn geschätzt – ein Premium, das hohe Erwartungen an die Umsetzung mit sich bringt. Andererseits zeigt der Kursverlauf, wie stark die Aktie bereits gelitten hat: Der Titel liegt seit Jahresanfang fast 35 % im Minus und notiert mehr als 40 % unter dem 52‑Wochen-Hoch, hat sich aber zugleich deutlich vom Jahrestief abgesetzt.
Kurz zusammengefasst:
- Starkes Wachstum im Data-Center-Segment (Q3 FY2026: +37,8 % YoY auf 1,52 Mrd. US-Dollar)
- Deutlicher Umsatzschub im Q4 erwartet (ca. +40 % YoY auf 2,20 Mrd. US-Dollar)
- Zuvor hoher Nettoverlust 2024 von 885 Mio. US-Dollar
- Bewertungsniveau setzt eine Fortsetzung der Wachstumsstory voraus
Gestern schloss die Aktie bei 72,00 Euro; auf Sicht von zwölf Monaten liegt das Minus bei gut 34 %, womit der Rückgang der hohen Erwartungen an das KI-Geschäft klar sichtbar wird.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Marvell Technology?
Volatiles Umfeld, aber Rückenwind für KI-Chips
Die jüngste Erholung bei Marvell findet vor einem bewegten Hintergrund statt. Der gesamte KI-getriebene Halbleitersektor war im Dezember von starken Schwankungen geprägt. Die Gerüchte um mögliche Vertragsverluste bei Amazon sorgten zeitweise für erheblichen Druck auf den Kurs.
Am Montag setzte allerdings eine breitere Erholung im Technologie- und KI-Segment ein. Der Nasdaq Composite legte um 1,31 % zu; Schwergewichte wie Nvidia und Broadcom gewannen rund 2 % beziehungsweise 3 %. In diesem Umfeld wirkte die Kombination aus Citis Katalysator-Aufruf, der Verteidigung der Pipeline durch den CEO und der Einstufung durch Zacks wie ein willkommenes Gegengewicht zu den vorangegangenen Sorgen.
Charttechnisch bewegt sich Marvell derzeit über der 200‑Tage-Linie, steht aber leicht unter dem 50‑Tage-Durchschnitt. Der 14‑Tage‑RSI von 65,8 signalisiert, dass die Aktie in den letzten Wochen spürbar angesprungen ist, aber noch nicht in klar überkauftem Terrain läuft.
Ausblick: CES und Zahlen als Prüfstein
Der Blick nach vorn konzentriert sich nun auf zwei konkrete Termine. Zunächst rückt die CES im Januar in den Vordergrund. Dort will Marvell neue optische Verbindungstechnologien für KI‑Rechencluster präsentieren – genau jener Bereich, auf den Citi seinen „30‑Tage-Katalysator“ ausrichtet.
Strategisch wichtiger dürfte allerdings der Abschluss der angekündigten Übernahme von Celestial AI sein, die für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2027 geplant ist. Mit dieser Akquisition will Marvell seine Fähigkeiten im Bereich photonischer Verbindungsstrukturen ausbauen und damit direkt auf den steigenden Bandbreitenbedarf moderner KI-Infrastrukturen reagieren.
Der nächste große Härtetest folgt mit den Q4‑Zahlen, die derzeit für den 12. Februar 2026 erwartet werden. Dann wird sich zeigen, ob das kräftige Wachstum im Data-Center-Segment die Schwächen in Carrier-Infrastruktur und Enterprise-Netzwerken ausreichend kompensiert und ob Marvell den hohen Erwartungen an seine KI-Plattform operativ gerecht werden kann.
Marvell Technology-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Marvell Technology-Analyse vom 23. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Marvell Technology-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Marvell Technology-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 23. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Marvell Technology: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...


