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Manager-Stimmung kippt, Unsicherheit auf Rekordniveau (FOTO)Frankfurt am Main - SAFE-Analyse zeigt wachsende Vorsicht vonFührungskräften in Analystenkonferenzen und anhaltende Sorgen überHandelsspannungenIm Juni sank der SAFE-Index zur Manager-Stimmung von +0,26 auf -0,08 Punkte.Dieser Abschwung in den knapp negativen Bereich deutet auf eine Abkühlung desOptimismus unter den Führungskräften der in Deutschland gelisteten Unternehmen.Der Rückgang ist in erster Linie auf einen vorsichtigeren Ton in denAnalystenkonferenzen zurückzuführen.

11.06.2025 - 11:31:22

Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE / Manager-Stimmung kippt, ...

Manager-Stimmung kippt, Unsicherheit auf Rekordniveau (FOTO)Frankfurt am Main (ots) - SAFE-Analyse zeigt wachsende Vorsicht vonFührungskräften in Analystenkonferenzen und anhaltende Sorgen überHandelsspannungen

Im Juni sank der SAFE-Index zur Manager-Stimmung von +0,26 auf -0,08 Punkte.Dieser Abschwung in den knapp negativen Bereich deutet auf eine Abkühlung desOptimismus unter den Führungskräften der in Deutschland gelisteten Unternehmen.Der Rückgang ist in erster Linie auf einen vorsichtigeren Ton in denAnalystenkonferenzen zurückzuführen. Der auf deren Analyse basierende Teilindexfiel von 1,42 auf 0,85 Punkte. Im Gegensatz dazu blieb die Stimmung in denFinanzberichten weitgehend stabil und bewegte sich nur leicht von -1,01 auf-0,98 Punkte. Im Gegensatz zu Finanzberichten, die sich hauptsächlich auf dievergangenen Ergebnisse der Unternehmen konzentrieren, nutzen Führungskräfte dieAnalystenkonferenzen, um ihre Erwartungen hinsichtlich der künftigen Geschäfts-und Wirtschaftsbedingungen mitzuteilen. Ihr vorsichtigerer Ton in diesenKonferenzen deutet also auf einen geringeren Optimismus für die kommendenQuartale hin.

Seit dem Höchststand im März, der durch die Erwartung einer neu gebildeten undstabilen deutschen Regierung ausgelöst wurde, zeigen die Aussagen derFührungskräfte angesichts der angekündigten Zölle, der Handelskonflikte und deranhaltenden globalen Unsicherheit einen zurückhaltenden und defensiven Ausblick.

Dieses Bild wird durch das neue Unsicherheitsmaß bestätigt, das mit 1,71 Punktenweiterhin auf einem Rekordhoch liegt. "Aufgrund geopolitischer Spannungen undeiner unberechenbaren Handelspolitik nehmen die Unternehmen eine vorsichtigereHaltung ein", sagt der Wissenschaftliche Direktor von SAFE, Florian Heider (https://safe-frankfurt.de/de/ueber-safe/organisation/vorstand/florian-heider.html) ."Was wir beobachten, ist nicht nur eine vorübergehende Besorgnis, sondern einbreiteres, branchenübergreifendes Zögern."

Gemischte Signale aus der Firmenkommunikation

Ein genauerer Blick auf die Analystenkonferenzen von März bis Mai zeigt eingemischtes Bild. Negative Begriffe wie "negative Auswirkungen", "rückläufigeUmsätze" und "schwieriger Markt" deuten auf weit verbreitete Sorgen über dieGeschäftslage hin. Gleichzeitig sind auch positive Ausdrücke wie "starkesWachstum", "positive Auswirkungen" und "profitables Wachstum" verbreitet, wasdarauf hindeutet, dass viele Unternehmen nach wie vor solide Ergebnisse undWachstumschancen sehen. So argumentierte eine Führungskraft: "Nach einem starkenStart in das Jahr und trotz der aktuellen geopolitischen Entwicklung und deranhaltenden Debatte über die US-Zölle bestätigen wir unsere Prognose für dasGeschäftsjahr '25, [...]"*

"Unsere Daten zeigen, dass die Unternehmen, selbst wenn sie solide Zahlenmelden, oft im gleichen Atemzug auf Volatilität und makroökonomische Risikenhinweisen", sagt Alexander Hillert (https://safe-frankfurt.de/research/researchers/researchers-details/showauthor/553-hillert.html) , Professor für Data Scienceund Finance bei SAFE.

Unsicherheit bleibt ein dominantes Thema. Die Führungskräfte benutzen häufig dieBegriffe "Marktvolatilität", "schwer vorherzusagen" und "große Unsicherheit". ImVergleich zu den vorherigen Analystenkonferenzen haben die Nennungen von"rückläufigen Erträgen", "Dollarschwäche" und "makroökonomischer Unsicherheit"zugenommen.

Die Stimmung ist jedoch nicht durchgängig negativ. Die zunehmende Verwendung vonBegriffen wie "starke Zahlen" und "Einführung von Innovationen" deutet daraufhin, dass sich einige Unternehmen erfolgreich in diesem Umfeld bewegen.

Eine Führungskraft aus dem Agrarsektor erklärt vor den Analysten: "Trotz derschwächeren Nachfrage konnten wir unsere Preissetzungsmacht halten, was erneutdie Stärke unseres Geschäftsmodells inmitten eines schwächeren Agrarzyklus unterBeweis stellt." Damit halten sich Optimismus und Besorgnis die Waage, währenddas Maß an Unsicherheit weiterhin einen eher fragilen Ausblick signalisiert.

Der SAFE-Index zur Manager-Stimmung

Der SAFE-Index zur Manager-Stimmung(https://safe-frankfurt.de/de/forschung/safe-index.html) (SAFE Manager SentimentIndex) misst monatlich, wie optimistisch oder pessimistisch sich Führungskräftevon börsennotierten Unternehmen in Deutschland äußern. Entwickelt von AlexanderHillert und seinem Team am Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE,basiert der Index auf einer automatisierten Textanalyse, die positive undnegative Aussagen in Geschäftsberichten und Analystenkonferenzen auswertet. DerIndex bietet wertvolle Einblicke in die Investitionsbereitschaft sowie möglicheTrends bei Aktienrenditen. Der Index basiert auf einem rollierendenDreimonatsfenster von Daten.

Die weiteren geplanten Veröffentlichungstermine in 2025 sind:

- Mittwoch, 9. Juli- Dienstag, 12. August- Dienstag, 9. September- Mittwoch, 8. Oktober- Dienstag, 11. November- Dienstag, 9. Dezember

* Die Originalaussagen sind auf Englisch und in der englischen Mitteilung zufinden.

Pressekontakt:

Laura ThomaleLeitung KommunikationTelefon: +49 69 79830051E-Mail: mailto:thomale@safe-frankfurt.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/178184/6053034OTS: Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE

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