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Maker Faire und KI-Events: Österreichs Senioren erobern die digitale Welt

10.11.2025 - 21:01:12

Wenn Tüftler und Pensionisten gemeinsam löten

Die digitale Kluft schließt sich – nicht durch Zwang, sondern durch Begeisterung. In Salzburg und Vorarlberg zeigen aktuelle Initiativen, wie ältere Menschen spielerisch den Umgang mit Technologie erlernen. Statt theoretischer Schulungen setzen die Veranstalter auf praktisches Ausprobieren und generationsübergreifenden Austausch. Ein Ansatz, der aufgeht.

Denn während die einen noch über digitale Ausgrenzung diskutieren, löten, drucken und programmieren die anderen bereits munter drauflos. Die Zahlen sprechen für sich: 1.400 Besucher beim Salzburger Tüftler-Festival, Wartelisten für KI-Workshops in Vorarlberg. Was läuft hier anders als bei klassischen “Smartphone-Kursen für Senioren”?

Vergangenen Samstag verwandelte sich die TriBühne Lehen samt angrenzendem Seniorenzentrum in ein Labor für Neugierige. Die sechste Maker Faire Salzburg lockte Jung und Alt mit über 40 Mitmachstationen. Das Besondere: Die Veranstaltung fand bewusst direkt im Seniorenzentrum statt – niederschwelliger geht es kaum.

Über 120 Aussteller präsentierten ihre Projekte, darunter Schüler ebenso wie Rentner. 3D-Druck, Upcycling von Elektroschrott und Löt-Workshops standen auf dem Programm. Keine PowerPoint-Präsentationen, keine abstrakten Erklärungen – nur direktes Erleben und Anfassen.

Die Botschaft dahinter ist klar: Technologie ist kein Expertenwissen, sondern ein Werkzeug für alle. Wer einmal selbst einen Roboter zusammengebaut oder einen alten CD-Player in einen Bluetooth-Lautsprecher verwandelt hat, verliert die Scheu vor der digitalen Welt. Könnte dieser “Learning by Doing”-Ansatz die klassische Seniorenbildung ablösen?

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KI-Workshop entmystifiziert künstliche Intelligenz

Während in Salzburg die Lötkolben glühen, bereitet sich Vorarlberg auf einen anderen Technologie-Meilenstein vor. Am 21. November findet in Götzis die Veranstaltung “AHEAD x VORARLBERG” statt – mit dem provokanten Motto “KI verstehen statt fürchten”.

Digitalisierungsexperte Marco Moosbrugger will künstliche Intelligenz alltagstauglich machen. Sein Ansatz: Keine technischen Details, sondern konkrete Anwendungsbeispiele aus Familienalltag und Vereinsleben. Wie kann KI beim Verfassen von Protokollen helfen? Welche Apps erleichtern die Organisation von Veranstaltungen?

Besonders für ehrenamtlich Engagierte könnte KI eine echte Entlastung bedeuten. Administrative Aufgaben, die früher Stunden frauchten, erledigen moderne Tools in Minuten. Die Herausforderung: Die Berührungsängste überwinden und zeigen, dass KI längst keine Science-Fiction mehr ist.

Von Smart Home bis Sturzerkennung

Die in solchen Veranstaltungen vermittelten Kompetenzen bilden die Grundlage für weitreichendere Technologien. Ambient Assisted Living (AAL) – zu Deutsch etwa “umgebungsunterstütztes Wohnen” – fasst Systeme zusammen, die den Alltag älterer Menschen diskret unterstützen.

Intelligente Sensoren erkennen Stürze und alarmieren automatisch Angehörige oder Rettungsdienste. Smart-Home-Systeme steuern Heizung und Beleuchtung automatisch und passen sich den Gewohnheiten der Bewohner an. Die Technologie arbeitet im Hintergrund, ohne aufdringlich zu sein.

Doch solche Systeme nützen nur, wenn Menschen sie verstehen und akzeptieren. Genau hier setzen die lokalen Initiativen an: Sie schaffen Vertrauen durch Erfahrung und zeigen, dass Technologie ein Helfer ist, kein Eindringling.

Warum lokale Initiativen Großprogramme schlagen

Die österreichischen Beispiele offenbaren ein grundlegendes Muster: Gemeinschaftsbasierte, lokale Ansätze funktionieren besser als staatliche Top-Down-Programme. Warum ist das so?

Erstens schaffen Veranstaltungen wie die Maker Faire eine positive, spielerische Lernumgebung. Niemand muss sich vor vermeintlich dummen Fragen schämen. Zweitens ermöglichen sie den Dialog zwischen Generationen – Enkel erklären Großeltern, Pensionäre tauschen sich untereinander aus.

Drittens liegt der Fokus auf praktischer Relevanz. Es geht nicht um abstrakte Konzepte, sondern um konkrete Alltagsprobleme und deren Lösung. Dieser Pragmatismus spricht gerade ältere Menschen an, die Technologie als Mittel zum Zweck verstehen, nicht als Selbstzweck.

Die eigentlichen Hürden der digitalen Teilhabe sind eben nicht technischer, sondern psychologischer Natur: Unsicherheit und die Angst, den Anschluss zu verlieren. Wer jedoch in einem unterstützenden Umfeld erste Erfolgserlebnisse sammelt, überwindet diese Barrieren nachhaltig.

Das Modell der Zukunft?

Die Resonanz auf beide Veranstaltungen deutet auf einen wachsenden Hunger nach zugänglichen Bildungsformaten hin. Die Salzburger Maker Faire ist bereits in der sechsten Auflage, für den Vorarlberger KI-Workshop gibt es Wartelisten – beides spricht für ein erfolgreiches Konzept.

Es zeichnet sich ein hybrides Modell ab: Während die Technologie selbst immer fortschrittlicher wird – von ausgefeilteren AAL-Systemen bis zu leistungsfähigerer KI –, muss ihre Vermittlung menschlich, lokal und praxisorientiert bleiben. Die beste Smart-Home-Lösung nützt nichts, wenn die Bewohner sie nicht bedienen können oder wollen.

Andere Regionen dürften das österreichische Modell bald kopieren. Denn eines zeigen die Veranstaltungen in Salzburg und Vorarlberg deutlich: Digitale Teilhabe gelingt nicht durch Belehrung, sondern durch Begeisterung. Und die entsteht dort, wo Menschen gemeinsam tüfteln, ausprobieren und lernen – unabhängig vom Alter.

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