Magdeburg-Anschlag prägt Weihnachten 2024
23.12.2025 - 01:23:12Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt rücken psychische Widerstandskraft und geistlicher Halt in den Fokus. Kirchen bieten Seelsorge, während eine Studie die anhaltende Belastung der Jugend belegt.
Ein Anschlag erschüttert Deutschland kurz vor dem Fest. Fünf Menschen sterben, über 200 werden verletzt, als am vergangenen Freitag der Weihnachtsmarkt in Magdeburg zum Ziel wird. Die Vorfreude auf Weihnachten weicht deutschlandweit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und Trauer. In dieser Krise rücken psychische Widerstandskraft und geistlicher Halt in den Mittelpunkt.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier betont in seiner Weihnachtsansprache: “Wir lassen uns nicht auseinandertreiben.” Seine Worte spiegeln wider, was Experten als aktive Krisenbewältigung bezeichnen – das bewusste Entgegensetzen von Gemeinschaft und Ritualen gegen Angst und Lähmung.
Kirchen setzen auf das “Dennoch der Liebe”
Die Reaktion der Kirchen zeigt, wie institutionalisierte Seelsorge als gesellschaftlicher Stoßdämpfer wirkt. Über 100 Notfallseelsorger waren unmittelbar nach der Tat in Magdeburg im Einsatz. Sie betreuten Verletzte, Angehörige und erschütterte Einsatzkräfte.
Kirsten Fehrs, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, spricht in ihrer Weihnachtsbotschaft von einem “Dennoch der Liebe” angesichts des Terrors. Vielen falle es derzeit schwer, Freude zu empfinden, so Fehrs. Ihre Botschaft zielt darauf, die Widersprüche des Lebens durch spirituellen Halt aushaltbar zu machen. Diese Haltung deckt sich mit der Resilienzforschung: Nicht die Abwesenheit von Leid, sondern dessen Einbettung in einen größeren Sinnzusammenhang schützt die Psyche.
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Papst läutet Heiliges Jahr der Hoffnung ein
Während Deutschland trauert, setzt die Weltkirche ein globales Zeichen. Papst Franziskus öffnet heute, am Heiligen Abend, im Petersdom die Heilige Pforte. Er läutet damit das Heilige Jahr 2025 ein, das regulär nur alle 25 Jahre stattfindet.
Unter dem Motto “Pilger der Hoffnung” soll das Jubeljahr ein Gegenpol zur globalen Krisenmüdigkeit sein. Der Vatikan erwartet rund 30 Millionen Pilger. Die Symbolik ist kraftvoll: Das Durchschreiten der Pforte steht für den Übergang von Belastung zu Erneuerung – ein psychologischer Anker in einer von Kriegen geprägten Zeit.
Studie belegt anhaltende Belastung der Jugend
Dass geistlicher und mentaler Halt dringend benötigt werden, belegen auch aktuelle Daten. Die jüngste Welle der COPSY-Studie des UKE Hamburg zeichnet ein besorgniserregendes Bild der Jugend.
Trotz Pandemie-Ende stagniert die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen auf kritischem Niveau. Rund 21 Prozent berichten von einer beeinträchtigten Lebensqualität. Studienleiterin Prof. Ulrike Ravens-Sieberer macht dafür nun weltweite Krisen, Kriege und den Klimawandel als Hauptbelastungsfaktoren aus. Jugendliche mit starken sozialen Netzwerken und Sinnressourcen zeigen sich widerstandsfähiger. Genau hier setzen aktuelle Angebote von Kirchen und Gesundheitsdiensten an.
Weihnachten wird zur “Trotzdem-Nacht”
Weihnachten 2024 markiert eine Zäsur. Es ist weniger das Fest der heilen Welt als vielmehr ein Fest des “Trotzdem”. Die Gleichzeitigkeit von Trauma und Hoffnungssymbolik zwingt die Gesellschaft zu einer Reifeprüfung.
Experten beobachten eine Verschiebung: weg vom reinen Wohlfühlen, hin zum aktiven Bewältigen. Geistliche Resilienz gilt zunehmend als psychohygienische Notwendigkeit. Die volle Auslastung von Seelsorge- und Krisendiensten in diesen Tagen zeigt, dass der Bedarf an professionellem Halt das Angebot oft übersteigt.
Der Soziologe Hartmut Rosa spricht in diesem Kontext von “Resonanz” – dem Gefühl, der Welt nicht fremd gegenüberzustehen. Rituale wie Gottesdienste oder gemeinsames Gedenken stellen diese Resonanz wieder her, wo Gewalt sie zerstört hat.
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