Produktion/Absatz, Zusammenfassung

Lufthansa DE0008232125-Chef Carsten Spohr rechnet mit weiteren Einschnitten in die Flugpläne der Luftfahrtindustrie in Deutschland.

13.10.2024 - 14:59:25

Lufthansa-Chef rechnet mit weiteren Einschnitten in die Flugpläne

"Ich mache mir große Sorgen um die Anbindung unseres Wirtschaftsstandorts", sagte Spohr der "Bild am Sonntag". "Die extrem gestiegenen staatlichen Kosten im Luftverkehr führen zu einem weiter schrumpfenden Angebot. Immer mehr Airlines meiden deutsche Flughäfen oder streichen wichtige Verbindungen."

Zuletzt hatten der irische Billigflieger Ryanair IE00BYTBXV33 und die Lufthansa-Tochter Eurowings zahlreiche Flüge gestrichen. Beide Airlines nennen die hohe Kostenbelastung an deutschen Flughäfen als Grund für die Streichungen. Seit Monaten beklagt die Luftfahrtbranche hohe Kosten wie Fluggebühren und die zum Mai erhöhte Luftverkehrssteuer sowie Gebühren für Sicherheitskontrollen und Flugsicherung.

Der Flughafenverband ADV verlangt von der Bundesregierung zügige Schritte zur Stärkung des Luftverkehrs. "Der Luftverkehrsstandort Deutschland liegt in seiner Entwicklung unter dem Niveau von 2013", sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel der dpa. "Wir sind nicht mehr wettbewerbsfähig. Wann wacht Berlin auf?" Ähnlich äußerte sich die Union. "Das Regierungshandeln insbesondere der letzten Jahre hat den Bogen überspannt", sagte die Tourismussprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Anja Karliczek. Sie forderte unter anderem eine Rücknahme der letzten Erhöhung der Luftverkehrssteuer. "Wir dürfen nicht weiter zusehen, wie Deutschland als Luftverkehrsstandort abgehängt wird, es immer weniger Flugverbindungen gibt und die verbleibenden sich übermäßig verteuern."

Spohr kritisierte, dass bereits zusätzliche staatliche Regulierungen geplant seien: "Für die nächsten Jahre sind bereits weitere nationale Alleingänge beschlossen - zum Beispiel eine Beimischungsquote für E-Fuels, die es jedoch in ausreichender Menge noch gar nicht gibt. In der Folge sinkt im internationalen Vergleich die Anbindungsqualität vieler wichtiger Wirtschaftsregionen." E-Fuels sind synthetisch hergestellte Kraftstoffe auf Kohlenstoffbasis, die den klimaschädlichen CO2-Ausstoß der Flugzeuge reduzieren sollen.

Der Branchenverband BDL macht sich dafür stark, dass Einnahmen aus der angehobenen Luftverkehrssteuer für die Förderung alternativer Flugkraftstoffe verwendet werden sollen. Dazu verweist er auf den Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung. Dort heißt es: "Einnahmen aus der Luftverkehrssteuer werden wir für die Förderung von Produktion und Einsatz von CO2-neutralen strombasierten Flugkraftstoffen sowie für Forschung, Entwicklung und Flottenmodernisierung im Luftverkehr einsetzen."

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Thyssenkrupp-Stahlarbeiter sollen 8 Prozent weniger bekommen Deutschlands größter Stahlhersteller Thyssenkrupp DE0007500001 Steel Europe (TKSE) steht vor einer tiefgreifenden Sanierung, die den Beschäftigten harte finanzielle Einbußen abverlangt. (Boerse, 12.07.2025 - 14:24) weiterlesen...

BASF senkt Gewinnprognose - Konjunkturschwäche und Zoll-Unsicherheiten Der weltgrößte Chemiekonzern BASF DE000BASF111 kappt wegen anhaltenden makroökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten seine Prognose für 2025. (Boerse, 11.07.2025 - 19:19) weiterlesen...

Nestlé gibt Entwarnung für Kunden wegen Mineralwasser Trotz der Ermittlungen wegen unzulässiger Behandlung von Nestle CH0038863350-Mineralwasser in Frankreich können Verbraucher hierzulande nach Angaben des Konzerns beruhigt zugreifen. (Boerse, 11.07.2025 - 16:46) weiterlesen...

Mietpreisbremse verlängert- Ministerin droht mit Bußgeld (neu: Ergänzung Bundesrat im 4. Absatz, 1. (Politik, 11.07.2025 - 13:14) weiterlesen...

Mietpreisbremse verlängert- Ministerin droht mit Bußgeld Die Mietpreisbremse für Neuvermietungen in begehrten Wohngebieten wird bis Ende 2029 verlängert. (Politik, 11.07.2025 - 12:58) weiterlesen...

Ministerin droht unfairen Vermietern mit Bußgeld Die vom Bundestag beschlossene Verlängerung der Mietpreisbremse reicht aus Sicht von Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) nicht aus, um Mieter vor überhöhten Forderungen zu schützen. (Politik, 11.07.2025 - 07:38) weiterlesen...