Lonza-Aktie zwischen Turnaround-Hoffnung und Bewertungsfrage: Wie viel Aufschwung ist schon eingepreist?
30.12.2025 - 08:11:23Die Lonza Group AG arbeitet sich nach einem schwierigen Jahr zurück. Anleger hoffen auf die Trendwende im Pharmageschäft – doch Analysten sind gespalten, was das Kurspotenzial betrifft.
Die Aktie der Lonza Group AG bleibt ein Prüfstein für die Risikobereitschaft im europäischen Gesundheitssektor. Nach einer Phase heftiger Kurskapriolen tastet sich der Schweizer Auftragshersteller für die Pharma- und Biotechindustrie langsam nach oben, doch die Zweifel an der Nachhaltigkeit des Aufschwungs sind nicht verstummt. Zwischen Turnaround-Fantasie, Bewertungsdiskussion und konjunktureller Unsicherheit ringen Bullen und Bären derzeit um die Meinungsführerschaft am Markt.
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Ein-Jahres-Rückblick: Das Investment-Szenario
Wer vor rund einem Jahr in die Lonza-Aktie eingestiegen ist, hat eine ausgesprochen volatile Reise hinter sich. Auf Basis der Börsendaten liegt der aktuelle Kurs der Lonza Group AG bei rund 410 bis 420 Schweizer Franken je Aktie. Vor etwa zwölf Monaten wurde das Papier ungefähr im Bereich von 360 bis 370 Franken gehandelt. Damit ergibt sich auf Jahressicht – je nach genauer Einstiegsmarke – ein Kursplus in einer Größenordnung von etwa 12 bis 15 Prozent.
In Zahlen bedeutet das: Aus einem Einsatz von 10.000 Franken wären gut 11.200 bis 11.500 Franken geworden, Dividenden außen vor. Für langfristige Qualitätsinvestoren mag das angesichts des zwischenzeitlich deutlich heftigeren Rückschlags recht nüchtern wirken. Wer jedoch die starken Ausschläge in beide Richtungen miterlebt hat, dürfte die aktuelle Bilanz eher mit Erleichterung denn mit Begeisterung betrachten. Denn zwischenzeitlich war die Aktie nach Gewinnwarnungen und Strategieanpassungen deutlich unter Druck geraten, bevor eine Erholung einsetzte.
Über den Fünf-Tages-Zeitraum präsentiert sich die Kursentwicklung zuletzt eher verhalten: leichte Ausschläge nach oben und unten, aber ohne klaren Trend. Auf 90-Tage-Sicht zeigt sich hingegen eine spürbare Aufwärtsbewegung, die von einem tieferen Ausgangsniveau ausgeht. Die 52-Wochen-Spanne reicht grob von deutlich unter 350 Franken am unteren Ende bis in Regionen von knapp über 450 Franken am oberen Ende. Damit notiert die Aktie aktuell im Mittelfeld dieser Bandbreite – ein Indiz dafür, dass der Markt weder in Euphorie noch in Resignation verfallen ist.
Aktuelle Impulse und Nachrichten
Für frische Dynamik sorgten in den vergangenen Tagen vor allem Unternehmens- und Branchennachrichten, die das Bild einer vorsichtigen Stabilisierung im Auftragsgeschäft zeichnen. Lonza gilt als einer der weltweit führenden Auftragshersteller (CDMO) für pharmazeutische Wirkstoffe und biotechnologische Produkte. Nach dem Ende des pandemiebedingten Sonderbooms im Impfstoffgeschäft hatte das Unternehmen mit Überkapazitäten, Projektverschiebungen und vorsichtigeren Investitionsentscheidungen vieler Biotech-Kunden zu kämpfen. Vor wenigen Tagen signalisierten Unternehmenskreise und Branchenanalysten jedoch, dass sich die Projektpipelines im Biotech-Bereich allmählich normalisieren. Die Zahl der Finanzierungsrunden im Biotech-Segment ist zwar noch nicht wieder auf Vorkrisenniveau, zeigt aber eine leichte Belebung – ein wichtiger Frühindikator für künftige Auftragsvolumina bei Dienstleistern wie Lonza.
Hinzu kommt, dass Lonza seine strategische Fokussierung auf margenstarke Bereiche der Biopharmazie und neuartige Therapien weiter schärft. Jüngst wurde in Investorenkreisen positiv aufgenommen, dass das Unternehmen an seinem Investitionsprogramm in neue Kapazitäten für komplexe Biologika und Zell- und Gentherapien festhält, gleichzeitig aber mehr Disziplin bei der Kapitalallokation und Projektpriorisierung zeigt. Kosteneffizienzprogramme, die bereits im vergangenen Jahr gestartet wurden, beginnen spürbar in den Margen durchzuschlagen. Analysten verweisen zudem auf eine anziehende Nachfrage nach Lohnfertigung im Bereich kleiner Moleküle, wo Lonza ebenfalls eine starke Marktstellung besitzt. Zusammengenommen stützen diese Faktoren das Narrativ, dass der zyklische Tiefpunkt im Auftragseingang überwunden sein könnte, auch wenn ein kräftiger Nachfrageboom bislang ausbleibt.
Das Urteil der Analysten & Kursziele
Beim Blick auf die jüngsten Analysteneinschätzungen zeigt sich ein differenziertes, insgesamt aber tendenziell konstruktives Bild. Große Investmenthäuser wie UBS, Credit Suisse (heute im Verbund mit UBS), Deutsche Bank, JPMorgan oder Goldman Sachs haben in den vergangenen Wochen ihre Bewertungen teils aktualisiert. Das Sentiment bewegt sich dabei überwiegend zwischen


