Lobautunnel: Regierung gibt grünes Licht für Milliarden-Projekt
27.09.2025 - 04:39:02Mobilitätsminister Hanke gibt grünes Licht für umstrittenen S1-Lückenschluss. Das Infrastrukturprojekt soll bis zu 25.000 Jobs schaffen und die chronisch überlastete A23 entlasten.
Wien bekommt seinen umstrittenen Lobautunnel. Mobilitätsminister Peter Hanke (SPÖ) erteilte diese Woche die Freigabe für das 2,7-Milliarden-Euro-Projekt – eine klare Kehrtwende zur bisherigen Politik.
Die Entscheidung beendet einen jahrelangen Schwebezustand und setzt starke Signale für Stadtentwicklung und Immobilienwirtschaft in der Ostregion. Doch der Widerstand formiert sich bereits.
ASFINAG startet Zwei-Phasen-Plan
Der S1-Lückenschluss erfolgt in zwei großen Etappen. Phase eins umfasst die 10,8 Kilometer zwischen Groß-Enzersdorf und Süßenbrunn. Kostenpunkt: 500 Millionen Euro. Baubeginn ist für Frühjahr 2026 geplant, Fertigstellung bis 2032.
Phase zwei wird komplizierter: Der 8,2 Kilometer lange Tunnel unter Donau und Nationalpark wartet noch auf mehrere Genehmigungen. Entscheidend wird das Urteil des Europäischen Gerichtshofs, das frühestens 2026 erwartet wird.
Wirtschaftsmotor für die Ostregion
Die Zahlen sind beeindruckend: bis zu 25.000 neue Arbeitsplätze und Wohnraum für 55.000 Menschen sollen entstehen. Besonders profitiert die Seestadt Aspern, eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas.
Immobilienexperten erwarten:
* Steigende Nachfrage in bisher schlecht angebundenen Lagen
* Aufwertung des 22. Bezirks und angrenzender Gemeinden
* Neue Investitionschancen für Bauträger
Die Wirtschaftskammer spricht von einem „Milliarden-Impuls“ für die Standortattraktivität.
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A23 bekommt endlich Entlastung
Täglich quälen sich fast 200.000 Fahrzeuge über die chronisch überlastete Südosttangente. Der S1-Ring soll als „Bypass“ fungieren und Durchgangsverkehr um Wien herumleiten.
„Die S1 ist notwendig, um den Wirtschaftsstandorf der gesamten Ostregion zu sichern“, erklärte Minister Hanke. Bereits der erste Bauabschnitt entlastet über 100.000 Menschen in Eßling, Aspern und den Umlandgemeinden.
Grüne gehen auf die Barrikaden
Scharfe Kritik von Ex-Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne), die 2021 den Baustopp verhängt hatte. Sie warf „Betonminister Hanke“ vor, wissenschaftliche Gutachten zu ignorieren, und kündigte „entschlossenen Widerstand“ an.
Umweltschützer befürchten irreparable Schäden am Nationalpark Donau-Auen. Die Regierung betont hingegen, der Tunnel verlaufe außerhalb des Schutzgebiets.
Was kommt als Nächstes?
Der Nordabschnitt gilt ab 2026 als sicher. Beim Tunnel hängt alles vom EuGH-Urteil ab. Frühester Baustart: 2030. Die Fertigstellung des kompletten S1-Rings würde sich bis weit in die 2030er-Jahre ziehen.
Für Investoren und Projektentwickler beginnt jetzt die Phase der strategischen Planung. Die Wiener Ostregion steht vor ihrer größten Transformation seit Jahrzehnten – wenn die Justiz mitspielt.