LMU-Studie, Bluttests

LMU-Studie: Bluttests revolutionieren Alzheimer-Früherkennung

28.11.2025 - 14:29:11

Das LMU Klinikum München präsentiert eine bahnbrechende Lösung für die Alzheimer-Diagnostik. Nur Tage nach der EMA-Empfehlung für das Medikament Lecanemab zeigen Forscher, wie Patienten künftig schneller und ohne schmerzhafte Lumbalpunktion identifiziert werden können. Die Kombination aus innovativen Bluttests und präzisen Algorithmen könnte die drohende Überlastung der Gedächtnisambulanzen verhindern.

Die Dringlichkeit ist spürbar: Neue Alzheimer-Medikamente stehen vor der Zulassung, doch die Diagnostik hinkt hinterher. Wer profitiert von der teuren Therapie? Wie findet man unter tausenden Patienten mit Gedächtnisproblemen die richtigen heraus?

Die Studie im Fachjournal Alzheimer’s & Dementia liefert die Antwort. Das Team um Prof. Dr. Matthias Brendel, Dr. Nicolai Franzmeier und Prof. Dr. Günter Höglinger entwickelte ein System zur effizienten Patientenauswahl. Statt jeden Verdachtsfall sofort in den teuren PET-Scanner zu schicken, nutzen die Mediziner klinische Routinedaten für eine gezielte Vorsortierung.

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„Die neuen Medikamente wirken nur bei nachgewiesenen Amyloid-Ablagerungen”, erklärt das SyNergy-Cluster-Team. Die Münchner Strategie schont Ressourcen und verkürzt Wartezeiten drastisch. Aufwendige Bestätigungstests landen gezielt bei den Patienten, die am wahrscheinlichsten profitieren.

Die Methode funktioniert in drei Schritten:

  • Auswertung klinischer Routinedaten zur Risikobewertung
  • Gezielte Empfehlung für PET-Scan oder Liquoruntersuchung
  • Schnellere Therapieentscheidung bei positiven Befunden

p-Tau217: Der Bluttest ersetzt die Nervenwasserpunktion

Die invasive Lumbalpunktion könnte bald Geschichte sein. Der Biomarker p-Tau217 im Blutplasma zeigt außergewöhnliche Präzision. Aktuelle Studiendaten belegen eine Treffsicherheit von über 90 bis 96 Prozent bei der Identifikation von Alzheimer-Pathologien.

Die US-Behörde FDA verlieh ersten Tests bereits den Status “Breakthrough Device”. Roche Elecsys und Fujirebio arbeiten unter Hochdruck an der breiten Verfügbarkeit. Ein einfacher Bluttest beim Hausarzt könnte künftig Jahre im Voraus das Demenzrisiko klären.

Besonders für Patienten mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen (MCI) bedeutet dies einen Durchbruch. Statt langer Wartezeiten und schmerzhafter Prozeduren genügt eine Blutprobe für die präzise Einschätzung.

KI erkennt zehn Demenzformen parallel

Künstliche Intelligenz übernimmt zunehmend die Differenzialdiagnose. Neue Algorithmen unterscheiden bis zu zehn verschiedene Demenz-Typen, selbst bei unvollständigen Daten. Die Herausforderung: Alzheimer von vaskulärer Demenz oder Lewy-Körper-Demenz zu trennen.

Digitale Biomarker rücken in den Fokus:

  • Sprachanalyse: Algorithmen erkennen subtile Veränderungen in Melodie und Wortschatz
  • Ganganalyse: Wearables erfassen Veränderungen im Gangbild als Frühwarnsystem

Die KI-Modelle, trainiert auf multimodalen Daten, erreichen bereits heute Genauigkeiten, die das menschliche Auge übersteigen.

Der Lecanemab-Effekt setzt Gesundheitssystem unter Druck

Die EMA-Empfehlung für Lecanemab Mitte November schafft Fakten. Das erste Medikament, das den Krankheitsverlauf nachweislich verlangsamt, steht vor der EU-Zulassung. Doch ohne effiziente Diagnostik droht der Kollaps.

„Ein wirksames Medikament nützt nichts, wenn wir die Patienten nicht rechtzeitig finden”, warnen führende Neurologen. Die LMU-Studie und validierte Bluttests kommen genau zum richtigen Zeitpunkt. Sie ermöglichen die breite Anwendung der neuen Therapie überhaupt erst logistisch und ökonomisch.

Spezialisierte Gedächtnisambulanzen würden ohne diese Filtermechanismen unter dem Ansturm besorgter Patienten zusammenbrechen.

Was 2025 auf uns zukommt

Die Roadmap für das kommende Jahr ist klar gezeichnet. Neue diagnostische Algorithmen und Bluttests werden zügig in nationale Versorgungsleitlinien aufgenommen. Die entscheidende Debatte dreht sich um die Kostenübernahme durch gesetzliche Krankenkassen.

Angesichts der Einsparungen durch vermiedene PET-Scans stehen die Chancen gut. Die Lancet Commission identifizierte 2024 bereits 14 modifizierbare Risikofaktoren – darunter neu Sehverlust und hohes LDL-Cholesterin. Die Diagnostik verschmilzt zunehmend mit personalisierten Präventionsplänen.

Wir erleben den Übergang von verwaltender Demenz-Medizin zur präventiven und therapeutisch aktiven Ära. Die Werkzeuge dafür sind heute schärfer als je zuvor.

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