LibreOffice und WPS Office verfolgen 2025 gegensätzliche Strategien
21.12.2025 - 23:52:12Die beiden größten Alternativen zu Microsofts Office-Paket setzen zum Jahresende auf komplett unterschiedliche Wege. Während LibreOffice mit einem großen Update die Stabilität verbessert, treibt WPS Office die KI- und Cloud-Integration voran.
Die Open-Source-Community hat ein wichtiges Update erhalten. The Document Foundation veröffentlichte am Donnerstag und Freitag LibreOffice 25.8.4. Es handelt sich um die vierte Wartungsversion der aktuellen „Fresh“-Serie, die sich an Technik-Enthusiasten richtet.
Das Update behebt 76 spezifische Bugs und Regressionen. Neue Funktionen sucht man vergebens – der Fokus liegt klar auf Stabilität und Interoperabilität. Zu den wichtigsten Korrekturen gehören:
* Verbesserte Kompatibilität: Kritische Probleme beim Export von PPT- zu PPTX-Dateien wurden behoben. Bislang gingen Audiospuren in Animationen verloren und versteckte Bilder tauchten nach dem Speichern wieder auf.
* Korrekte Darstellung: Ein Fehler, bei dem persische (Farsi) Dateinamen im Startcenter in umgekehrter Reihenfolge angezeigt wurden, ist nun behoben. Ebenso wurden Farbdarstellungsprobleme bei BMP-Bildern in Writer-Dokumenten aus OpenOffice korrigiert.
* Barrierefreiheit: Ein Absturz beim Start des Orca-Bildschirmlesers nach dem Öffnen von Writer wurde behoben – eine entscheidende Verbesserung für sehbehinderte Nutzer.
* Dokumentenintegrität: Ein Fehler in Master-Dokumenten, bei dem Überschriften aus ausgeblendeten Abschnitten fälschlicherweise ins Inhaltsverzeichnis aufgenommen wurden, ist gelöst.
Die Stiftung unterhält weiterhin zwei parallele Versionen: Die neue LibreOffice 25.8.4 („Fresh“) für Nutzer, die den neuesten Code wollen, und LibreOffice 25.2.7 („Still“) für den Unternehmenseinsatz, der maximale Stabilität erfordert.
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WPS Office setzt 2025 auf KI-Sicherheit und Cloud-Verschlüsselung
Während LibreOffice an der Basis feilt, positioniert sich WPS Office strategisch neu. Analysen und Leitfäden vom vergangenen Wochenende skizzieren den Weg der Suite von Kingsoft für 2025: eine „Security-First“-Strategie für die wachsenden Cloud-Fähigkeiten.
Im Gegensatz zum Offline-first-Ansatz von LibreOffice treibt WPS Office die Integration von KI-Modellen wie ChatGPT und Claude in Dokumenten-Workflows aggressiv voran. Neu betont werden dabei:
* Erweiterte Cloud-Verschlüsselung: Neue Protokolle sollen Dokumente in der WPS Cloud schützen und sensible Geschäftsdaten für Unbefugte unzugänglich halten.
* KI-gesteuerte Dokumentenanalyse: Die KI-Tools werden mit strengeren Datenschutzkontrollen gekoppelt, um die Verarbeitung von Nutzerdaten abzusichern.
* Plattformübergreifende Konsistenz: Die Suite erhält Lob für ihre Fähigkeit, die Formatierung über Windows, macOS, Android und iOS hinweg beizubehalten – ein häufiges Ärgernis bei komplexen Dateien.
Kontrolle gegen Bequemlichkeit: Der fundamentale Gegensatz
Die Entwicklungen der letzten 72 Stunden verdeutlichen die Grundsatzfrage für Nutzer Ende 2025: Kontrolle oder Komfort?
LibreOffice bleibt die Bastion des datenschutzbewussten, lokalen Arbeitens. Version 25.8.4 unterstreicht das Commitment zur granularen Kontrolle. Nutzer können persönliche Metadaten aus Dateien entfernen und Dokumente komplett ohne Cloud-Server verwalten. Die schnelle Behebung spezifischer Fehler zeigt die Stärke des freiwillig getriebenen Entwicklungsmodells.
WPS Office positioniert sich dagegen als die „smarte“ Alternative. Durch die Priorisierung von Cloud-Synchronisation und KI-Assistenz spricht es Nutzer an, die moderne Features ohne den Microsoft-Preis wollen. Der Preis dafür ist die Abhängigkeit von einer proprietären Cloud-Infrastruktur – ein Trade-off, den die aktuellen Sicherheitsleitfäden durch den Hinweis auf neue Verschlüsselungsmaßnahmen abzumildern versuchen.
Ausblick auf 2026: Innovationstempo bleibt hoch
Für das kommende Jahr zeichnen sich weitere Neuerungen ab:
* LibreOffice 26.2: Die Document Foundation bereitet bereits die nächste große „Fresh“-Version vor. Nachdem der 25.2-Zweig kürzlich sein Ende erreicht hat, wird LibreOffice 26.2 voraussichtlich Anfang Februar 2026 erscheinen. Erwartet werden weitere Verbesserungen an den PDF-2.0-Exportfähigkeiten und Speicherverwaltungs-Optimierungen.
* WPS Office Evolution: Analysten prognostizieren, dass WPS seine „Parallel Translate“- und KI-Schreibfunktionen im ersten Quartal 2026 weiter verfeinern wird. Wahrscheinlich werden granularere Admin-Kontrollen für Unternehmen eingeführt, um KI-Nutzungsrichtlinien zu verwalten.
Nutzer der „Fresh“-Version von LibreOffice sollten umgehend auf Version 25.8.4 updaten, um von den Stabilitätsverbesserungen zu profitieren. WPS-Office-Nutzer wird empfohlen, ihre Cloud-Sicherheitseinstellungen angesichts der neuen Leitfäden zu überprüfen.
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