KI-Plattform, Psychotherapie

LG startet KI-Plattform für digitale Psychotherapie

16.10.2025 - 18:43:02

LG Electronics startet KI-gestützte Therapieplattform ReliefAI Health, während Studien die Wirksamkeit von Virtual Reality bei Angstpatienten mit bis zu 36 Prozent Symptomreduktion belegen.

Der Elektronikgigant LG Electronics dringt in den boomenden Markt für digitale Psychotherapie vor. Mit der neuen Plattform ReliefAI Health will das südkoreanische Unternehmen die Verbindung zwischen Therapeuten und Patienten revolutionieren – und nutzt dabei künstliche Intelligenz als Brücke zwischen den Sitzungen.

Die KI-gestützte App ermöglicht es Patienten, ihre Stimmung zu verfolgen, Sprachtagebücher zu führen und an therapeutischen Zielen zu arbeiten. Gleichzeitig erhalten Therapeuten über ein Dashboard Zugang zu bestehenden elektronischen Patientenakten. Ein strategischer Schritt, der die wachsende Bedeutung personalisierter, datenbasierter Lösungen im Bereich der psychischen Gesundheit unterstreicht.

Zeitgleich bestätigt eine neue Studie der University of Pennsylvania die Wirksamkeit virtueller Realität bei Angstpatienten: Bereits eine achminütige VR-Sitzung reduzierte die Angst von Krebspatienten vor einer Strahlentherapie signifikant um bis zu 36 Prozent.

KI-Therapeuten rund um die Uhr verfügbar

Die nächste Generation digitaler Gesundheitstools geht weit über einfache Wellness-Apps hinaus. Der US-Anbieter SonderMind präsentierte diese Woche eine Palette KI-gestützter Funktionen, die Therapeuten bei administrativen Aufgaben entlasten und gleichzeitig die Patientenbindung zwischen den Sitzungen verstärken.

Die Zahlen sprechen für sich: Nutzer der digitalen Tools von SonderMind verzeichnen eine 85-prozentige Symptomreduktion. Kein Wunder also, dass Unternehmen weltweit auf KI-gestützte Wellness-Plattformen setzen.

Diese Systeme analysieren Daten von Wearables und Nutzereingaben, um maßgeschneiderte Empfehlungen für Stressmanagement, Ernährung und Sport zu liefern. KI-Coaches werden direkt in Arbeitsplatzsysteme integriert – eine 24/7-Betreuung, die Burnout und Angstzustände proaktiv bekämpft.

Virtual Reality erobert Therapiezimmer

Was einst Science-Fiction war, wird heute klinische Realität. Die aktuelle Studie von Novobeing und der Penn Medicine zeigt beeindruckende Ergebnisse: 100 Prozent der teilnehmenden Krebspatienten – im Durchschnitt 65 Jahre alt und ohne VR-Erfahrung – absolvierten das Achtsamkeitsprogramm erfolgreich.

Das Ergebnis? Eine Reduktion von Anspannung und Sorgen um 33 bis 36 Prozent nach nur einer Sitzung.

VR-Therapie etabliert sich besonders bei der Behandlung von PTSD, Phobien und Angststörungen. Veteranen verarbeiten Traumata in simulierten Kampfszenarien, während andere Patienten ihre Ängste vor öffentlichen Auftritten oder Höhenangst in kontrollierter Umgebung überwinden. Unternehmen und Bildungseinrichtungen integrieren VR bereits in ihre Wellness-Programme.

Integration statt Ersatz: Der ganzheitliche Ansatz

Die Entwickler betonen: Digitale Tools sollen traditionelle Therapie ergänzen, nicht ersetzen. LGs ReliefAI Health zielt darauf ab, die hohe Abbruchrate von bis zu 50 Prozent in den ersten vier Therapiewochen zu senken – durch kontinuierliche Verbindung zwischen Patient und Therapeut.

Eine systematische Auswertung von 92 randomisierten Studien bestätigt die Wirksamkeit mentaler Gesundheits-Apps bei Depression, Angst und Stress. Doch das größte Problem bleibt die nachhaltige Nutzung. Personalisierung und Erinnerungsfunktionen sind entscheidend für den langfristigen Erfolg.

Von der App zum medizinischen Ökosystem

Der Markt durchläuft eine entscheidende Reifephase. Statt unverifizierten Consumer-Apps entstehen klinisch validierte, spezialisierte Tools für bestehende Gesundheitssysteme und Unternehmens-Wellness-Programme. Unternehmen fordern messbare Ergebnisse – und bekommen datengestützte Plattformen mit quantifizierbaren Verbesserungen.

Die Fokussierung auf KI und Personalisierung reagiert auf das Hauptproblem digitaler Gesundheit: mangelnde Nutzerbindung. Durch individuell angepasste KI-Interventionen und immersive VR-Erlebnisse schaffen Entwickler wirksamere Tools.

Doch diese Evolution wirft wichtige Fragen zu Datenschutz und algorithmischen Verzerrungen auf – Herausforderungen, denen sich Unternehmen wie SonderMind durch Governance-Ausschüsse und ethische Rahmenwerke stellen.

Ausblick: Präventive statt reaktive Betreuung

Die Zukunft gehört der präventiven, sogar prädiktiven Betreuung. Fortschrittliche KI-Modelle und nahtlose Wearable-Integration werden Frühwarnzeichen für Stress und Burnout erkennen – lange bevor eine Krise eintritt.

In den nächsten zwei bis drei Jahren dürften Krankenkassen digitale Therapeutika verstärkt abdecken. Leichtere VR-Headsets machen immersive Therapie sowohl in Kliniken als auch zu Hause zugänglicher. Spezialisierte KI, wie die musikfokusierte Forschung am MIT, eröffnet neue Wege für personalisierte Interventionen.

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Das ultimative Ziel: Ein digitales Ökosystem, das kontinuierliche, personalisierte und proaktive Unterstützung für psychische Fitness bietet – Wohlbefinden als integraler Bestandteil des täglichen Lebens.

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