Leqembi: Neues Alzheimer-Medikament in Deutschland verfügbar
10.11.2025 - 09:25:12Das Alzheimer-Medikament Leqembi verlangsamt den geistigen Verfall um bis zu 31 Prozent und steht seit September für Patienten im Frühstadium zur Verfügung. Die Behandlung erfordert strenge Voraussetzungen und regelmäßige Kontrollen.
Seit September können Alzheimer-Patienten im Frühstadium in Deutschland erstmals mit Leqembi behandelt werden. Das Medikament greift direkt in den Krankheitsprozess ein – ein Paradigmenwechsel nach Jahrzehnten reiner Symptombehandlung.
Wie der Wirkstoff gegen Alzheimer kämpft
Leqembi funktioniert grundlegend anders als bisherige Alzheimer-Medikamente. Der monoklonale Antikörper Lecanemab bindet gezielt an lösliche Vorstufen der Amyloid-beta-Plaques im Gehirn. Diese Proteinablagerungen gelten als Hauptverursacher für das Absterben von Nervenzellen.
Der Clou: Nach der Bindung aktiviert der Wirkstoff das körpereigene Immunsystem. Dieses baut die schädlichen Ablagerungen ab und hemmt deren Neubildung. Das Ergebnis: Der geistige Verfall verlangsamt sich um bis zu 31 Prozent über 18 Monate – ein messbarer Unterschied für Betroffene.
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Wer kommt für die Therapie infrage?
Die Zulassungskriterien sind streng. Leqembi eignet sich ausschließlich für Patienten mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen oder beginnender Alzheimer-Demenz. Voraussetzung ist der Nachweis von Amyloid-Ablagerungen durch eine Nervenwasseruntersuchung oder Amyloid-PET.
Die Behandlung selbst ist aufwendig:
- Infusion alle zwei Wochen über eine Stunde in spezialisierten Zentren
- Regelmäßige MRT-Kontrollen zur Überwachung möglicher Nebenwirkungen
- Gentest auf ApoE4 vor Therapiebeginn zwingend erforderlich
Träger von zwei Kopien des ApoE4-Gens müssen draußen bleiben – ihr Risiko für schwere Nebenwirkungen ist zu hoch.
Nebenwirkungen: Was Patienten wissen müssen
Die größte Herausforderung sind Amyloid-bezogene Bildgebungsanomalien (ARIA). In den Zulassungsstudien entwickelten 9 Prozent der Patienten Hirnschwellungen, 13 Prozent zeigten Mikroblutungen.
Meist verlaufen diese Veränderungen symptomlos. In seltenen Fällen können jedoch Kopfschmerzen, Verwirrtheit oder Krampfanfälle auftreten. Daher die engmaschigen MRT-Kontrollen – Sicherheit geht vor.
Ein Schritt vorwärts, kein Wundermittel
„Es handelt sich nicht um den erhofften Durchbruch”, betont Dr. Anne Pfitzer-Bilsing von der Alzheimer Forschung Initiative. Leqembi kann die Krankheit weder heilen noch stoppen. Aber: Das Medikament schenkt wertvolle Zeit im frühen Stadium.
Die Herausforderungen sind beträchtlich. Das Gesundheitssystem muss Kapazitäten ausbauen – für Diagnostik, Behandlung und Überwachung. Die Kosten: etwa 24.000 Euro pro Jahr und Patient, plus Ausgaben für Diagnostik und Kontrollen.
Ausblick: Die nächste Generation steht bereit
Die Zulassung von Leqembi hat die Alzheimer-Forschung beflügelt. Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen begleitet die Markteinführung wissenschaftlich, um Behandlung und Sicherheit weiter zu optimieren.
Parallel arbeiten Forscher an Alternativen. Der Antikörper Donanemab erhielt in der EU zunächst keine Zulassungsempfehlung – das Nutzen-Risiko-Verhältnis überzeugte nicht. Dafür könnte die Anwendung bald einfacher werden: In den USA ist bereits ein Autoinjektor für die subkutane Verabreichung zugelassen.
Leqembi markiert den Beginn einer neuen Ära. Alzheimer wird zunehmend als behandelbare Krankheit verstanden – auch wenn der Weg noch lang ist.
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