Lancet-Studie, Demenzen

Lancet-Studie: 45 Prozent aller Demenzen sind vermeidbar

29.09.2025 - 17:37:01

Die Lancet-Kommission erweitert die Demenz-Risikofaktoren um hohes Cholesterin und unbehandelte Sehschwäche. Insgesamt könnten 45 Prozent aller Erkrankungen durch Prävention vermieden werden.

Die renommierte Lancet-Kommission für Demenzprävention hat bahnbrechende Erkenntnisse vorgelegt: Fast jede zweite Demenzerkrankung weltweit könnte verhindert oder verzögert werden. Der aktuelle Bericht identifiziert erstmals hohe Cholesterinwerte und unbehandelten Sehverlust als neue Risikofaktoren.

Die internationale Expertengruppe erweiterte ihre Liste modifizierbarer Risiken von zwölf auf 14 Faktoren. Würden alle konsequent angegangen, ließen sich theoretisch 45 Prozent aller Demenzfälle vermeiden – fünf Prozentpunkte mehr als bisher angenommen.

Zwei neue Gesundheitsrisiken im Fokus

Der im Juli 2024 veröffentlichte Bericht bringt zwei bislang unterschätzte Faktoren ins Spiel:

Hohes LDL-Cholesterin ab 40 Jahren macht etwa sieben Prozent aller Demenzfälle aus. Das „schlechte“ Cholesterin kann die Bildung schädlicher Eiweißablagerungen im Gehirn fördern – ein Kennzeichen der Alzheimer-Krankheit.

Unkorrigierte Sehschwäche im Alter trägt zu zwei Prozent der weltweiten Demenzerkrankungen bei. Ähnlich wie bei Schwerhörigkeit führt eine unbehandelte Sehbehinderung zu sozialem Rückzug und kognitiver Unterforderung.

Zusammen verantworten diese beiden Faktoren neun Prozent aller Demenzfälle. Ihre Aufnahme unterstreicht: Körperliche Gesundheit und geistige Fitness sind untrennbar verbunden.

14 Risikofaktoren über die gesamte Lebensspanne

Die vollständige Liste zeigt: Demenzprävention beginnt früh und hört nie auf.

Kindheit und Jugend: Mangelnde Bildung

Mittleres Leben (45-65 Jahre): Bluthochdruck, Übergewicht, übermäßiger Alkoholkonsum, Kopfverletzungen, Schwerhörigkeit, hohes Cholesterin

Spätes Leben (über 65 Jahre): Rauchen, Depression, soziale Isolation, Bewegungsmangel, Diabetes, Luftverschmutzung, Sehverlust

Was bedeutet das konkret? Ein gesunder Lebensstil zahlt sich über Jahrzehnte aus. Wer Sport treibt, soziale Kontakte pflegt und gesundheitliche Probleme frühzeitig behandeln lässt, investiert in seine kognitive Zukunft.

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Realistische Chancen statt theoretischer Maximalwerte

Die 45-Prozent-Marke basiert auf einer Modellrechnung bei vollständiger Eliminierung aller Risikofaktoren – praktisch kaum umsetzbar. Prof. Stefanie Riedel-Heller vom Universitätsklinikum Leipzig betont jedoch: Bereits realistische Verbesserungen hätten große Wirkung.

Hausärzte stehen nun vor neuen Aufgaben. Cholesterinwerte und Sinnesbeeinträchtigungen rücken stärker in den Fokus der Vorsorge. Die Botschaft an die Politik ist klar: Investitionen in Bildung, saubere Luft und zugängliche Gesundheitsversorgung sind Investitionen in die Demenzprävention.

Was kommt als nächstes?

Die Forscher haben bereits weitere Kandidaten im Blick. Schlafmangel könnte der nächste Risikofaktor werden, der offiziell anerkannt wird.

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Die zentrale Erkenntnis bleibt: Es ist nie zu früh und nie zu spät für die Demenzprävention. Bewusste Alltagsentscheidungen – von der Ernährung bis zur Brille – beeinflussen nachweisbar die Gehirngesundheit im Alter.

Für die alternde Gesellschaft ist das eine hoffnungsvolle Nachricht: Demenz ist kein unausweichliches Schicksal, sondern oft das Ergebnis beeinflussbarer Lebensfaktoren.

@ boerse-global.de