Lancet-Kommission: Zwei neue Demenz-Risikofaktoren identifiziert
09.12.2025 - 01:59:12Sehverlust und hohes Cholesterin: Die Lancet-Kommission hat die Präventionsstrategien gegen Demenz neu definiert. Gleichzeitig empfiehlt die EMA erstmals einen Alzheimer-Antikörper für bestimmte Patienten. Was bedeutet das für den Alltag von Betroffenen?
Der Durchbruch kam im November 2024: Die Europäische Arzneimittel-Agentur vollzog eine Kehrtwende und empfahl Lecanemab (Leqembi) für eine definierte Patientengruppe. Doch während die medizinische Fachwelt über Antikörpertherapien debattiert, stellt sich für Millionen Betroffene eine viel dringlichere Frage: Was können sie heute tun?
Die Antwort liefert ausgerechnet ein präventiver Ansatz. Die Lancet-Kommission identifizierte zwei bislang unterschätzte Risikofaktoren, die sich direkt im Alltag beeinflussen lassen.
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Unbehandelter Sehverlust ist für 2% aller Demenzfälle verantwortlich. Diese Zahl aus dem aktuellen Lancet-Bericht klingt klein, hat aber enorme Auswirkungen. Für Menschen mit Leichter Kognitiver Beeinträchtigung (MCI) verstärkt eine nicht korrigierte Sehschwäche die kognitive Verwirrung massiv.
Der Grund: Das Gehirn kann fehlende visuelle Informationen nicht mehr adäquat kompensieren. Jede zusätzliche Belastung der kognitiven Kapazität beschleunigt den Abbau.
Konkrete Maßnahmen für diese Woche:
- Aktualität der Brillenstärke überprüfen lassen
- Kontrastreiche Markierungen an Stufen anbringen (farbiges Klebeband)
- Beleuchtung in allen Räumen optimieren
Der zweite neu identifizierte Risikofaktor: hohes LDL-Cholesterin. Die Kommission empfiehlt regelmäßige Kontrollen und konsequentes Management der Blutfettwerte.
Winter-Tief bekämpfen: Licht und Struktur als Therapie
Dezember stellt besondere Herausforderungen dar. Die früh einsetzende Dunkelheit verstärkt das sogenannte “Sundowning” – Unruhezustände am späten Nachmittag. Die Alzheimer Forschung Initiative empfiehlt den Einsatz von Tageslichtlampen mit 10.000 Lux am Morgen.
Warum das funktioniert? Der stabilisierte zirkadiane Rhythmus reduziert depressive Verstimmungen, die wiederum kognitive Symptome verschlechtern. Ein messbarer Effekt auf das Gedächtniszentrum im Hippocampus.
Doch die Feiertage bergen ein weiteres Risiko: Überforderung durch große Familienfeiern. Der innovative Ansatz: Portionierung statt Mammutveranstaltung. Mehrere kleine “Kaffee-Momente” über die Adventswochen verteilt senken nachweislich Stresshormone.
DiGA und DiPA: Digitale Hilfe auf Rezept
2024 brachte einen Durchbruch für digitale Gesundheitsanwendungen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte listet mittlerweile Apps wie Memodio, die evidenzbasierte Übungen mit Lifestyle-Coaching verbinden.
Die Neuerung: Digitale Pflegeanwendungen (DiPA) richten sich spezifisch an die pflegerische Situation. Sie bieten Sturzprophylaxe-Trainings oder Entlastungsangebote für Angehörige – und werden über die Pflegekasse abgerechnet.
Experten raten, jetzt zum Jahresende die Erstattungsmöglichkeiten für 2025 zu klären. Viele Familien verschenken hier buchstäblich Geld.
Der Paradigmenwechsel: Von Pflege zu aktivem Management
Die EMA-Empfehlung für Lecanemab markiert eine fundamentale Verschiebung. Das Medikament wird nur unter strengen Auflagen zugelassen – ausschließlich für Patienten ohne oder mit nur einer Kopie des ApoE4-Gens. Die Logistik ist komplex: regelmäßige Infusionen, MRT-Überwachung, hohe Kosten.
Doch die Symbolwirkung ist enorm. MCI gilt nicht mehr als “normales Altern”, sondern als behandelbares Frühstadium. Dies erhöht die Motivation für frühzeitige Diagnosen mittels moderner Biomarker-Tests.
“Wir erleben eine Verschiebung von der reinen Pflege hin zu einem aktiven Krankheitsmanagement”, fassen Neurologen die Entwicklung zusammen. Der Erhalt der kognitiven Reserve durch Lifestyle-Maßnahmen wird dadurch noch wichtiger.
Was 2025 bringt
Die Individualisierung der Therapie schreitet voran. Blutbasierte Biomarker-Tests auf Alzheimer (p-Tau217) werden breiter verfügbar und vereinfachen die Diagnosestellung bei MCI erheblich.
Multimodale Interventionen rücken in den Fokus: Die Kombination aus kognitivem Training, MIND-Diät und vaskulärem Risikomanagement (Blutdruck, Cholesterin) zeigt in Studien deutliche Effekte.
Die Botschaft für diesen Winter ist eindeutig: Die Zeit der Hilflosigkeit ist vorbei. Durch gezielte Anpassungen im Alltag, Nutzung digitaler Hilfen und medizinisches Monitoring lässt sich der Verlauf heute aktiver beeinflussen als je zuvor.
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