Ladungssicherung: Massenhafte Verstöße bei Polizeikontrollen
24.11.2025 - 03:30:12Alarmierend viele Mängel bei der Ladungssicherung: Das Wochenende brachte erschreckende Ergebnisse bei Schwerlastkontrollen in ganz Deutschland. Die Polizei verschärft ihre Überwachung im Rahmen der europäischen Initiative „Roadpol Truck & Bus” – und setzt damit die Logistikbranche unter enormen Druck, endlich auf zertifizierte Schulungen nach VDI 2700a zu setzen.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Von 88 kontrollierten Fahrzeugen in Südlohn-Oeding mussten allein vier sofort aus dem Verkehr gezogen werden. Schwere Sicherheitsrisiken, die keinen Aufschub duldeten. Das war gestern, am 23. November. Doch dieser Fall steht nicht allein.
Was sich am Wochenende auf deutschen Autobahnen abspielte, dürfte so manchen Logistikverantwortlichen nervös machen. Die Kreispolizeibehörde Borken erwischte bei ihrer Großkontrolle in Südlohn-Oeding sechs Fahrzeuge mit erheblichen Verstößen gegen die Ladungssicherung.
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Bereits am Freitag, den 21. November, meldete die Polizei im Ennepe-Ruhr-Kreis ähnliche Befunde bei Spezialkontrollen in Hattingen und Schwelm. Zeitgleich stellten Beamte in Hannover bei Kleintransportern zahlreiche Fälle von „Überladung und Mängeln” fest. Die Botschaft ist klar: Das Problem betrifft längst nicht nur schwere Lkw.
„Die Anzahl der Verstöße deutet auf eine anhaltende Wissenslücke bei praktischen Standards der Ladungssicherung hin”, konstatieren Branchenbeobachter nach Auswertung der Wochenendbilanz. Die Folgen? Saftige Bußgelder sind nur der Anfang. Stillstehende Fahrzeuge bedeuten unterbrochene Lieferketten und verpasste Zeitfenster – ein kostspieliges Ärgernis.
VDI 2700a: Der verbindliche Maßstab
Im Zentrum dieser Compliance-Probleme steht die Richtlinienreihe VDI 2700, anerkannt als „anerkannte Regeln der Technik” nach § 22 der Straßenverkehrsordnung (StVO). Besonders VDI 2700a („Ausbildungsnachweis Ladungssicherung”) definiert den Ausbildungsstandard, den Fahrer, Verlader und Fuhrparkleiter zwingend erfüllen müssen.
Die Norm stellt sicher, dass Personal korrekt Zurrkräfte berechnet, geeignete Sicherungsmittel auswählt – von Antirutschmatten bis zu Zurrgurten – und die physikalischen Kräfte versteht, die während des Transports auf die Ladung wirken.
Neue Standards Ende 2025
Die regulatorische Landschaft ist derzeit im Umbruch. Branchenexperten verweisen auf den Entwurf von VDI 2700 Blatt 2.1 mit dem Titel „Berechnung von Sicherungskräften”, dessen Veröffentlichung für Ende 2025 geplant war. Diese Aktualisierung behandelt komplexe Berechnungsszenarien wie statisch unbestimmte Systeme und Zurrwinkel über 180 Grad.
Für Logistikunternehmen ist die kontinuierliche Weiterbildung durch akkreditierte Schulungen keine Option mehr – sie ist rechtliche Notwendigkeit, um im Schadensfall nicht haftbar gemacht zu werden.
Schulungsanbieter fahren Kapazitäten hoch
Als Reaktion auf den verschärften Kontrolldruck haben Ausbildungseinrichtungen ihre Programme ausgeweitet. Bereits am vergangenen Wochenende und in dieser Woche laufen bundesweit Zertifizierungen nach VDI 2700a auf Hochtouren.
- SVG (Straßenverkehrsgenossenschaft): führte noch am Samstag, den 22. November, Ladungssicherungsseminare in Düsseldorf, Osnabrück und Potsdam durch. Im Fokus: die praktische Anwendung von Sicherungsmethoden, die Polizeikontrollen standhalten.
- Diese Woche: Größere Anbieter wie ma-co starten ab dem 25. November Schulungen in Bremen und Hamburg, speziell für die Schnittstelle zwischen See- und Straßentransport. Parallel dazu bietet Carl Nolte Technik am 26. November einen „Sachkunde-Lehrgang” an, der zur Zertifizierung als „Befähigte Person” nach VDI 2700 führt.
„Die Investition in ein ein- oder zweitägiges Seminar ist nichts im Vergleich zu den Kosten eines stillstehenden Lkw, verpasster Lieferfenster und möglicher Unfallhaftung”, erklärt ein Berater für Logistiksicherheit.
Die Rechnung der Nachlässigkeit
Die Ereignisse der letzten drei Tage belegen eine klare Korrelation: Wo Schulung fehlt, schlägt die Polizei zu. Die „Roadpol”-Kontrollen sind darauf ausgelegt, rigoros zu sein. Wenn Beamte in Südlohn-Oeding ein Fahrzeug wegen „unsachgemäß gesicherter Ladung” stoppen, setzen sie exakt jene Prinzipien durch, die in VDI 2700a-Kursen vermittelt werden.
Für den Import-Export-Sektor ist diese Kontrolldichte besonders relevant. Waren, die nach Deutschland eingeführt werden, müssen unmittelbar nach Grenzübertritt lokale Sicherungsstandards erfüllen. Ausländische Spediteure stehen oft vor Herausforderungen, wenn ihre Fahrer mit den spezifischen Anforderungen der VDI 2700 nicht vertraut sind – diese können detaillierter sein als internationale Richtlinien wie der CTU Code, obwohl beide häufig gemeinsam geschult werden.
Hinzu kommt: Die „Verantwortungskette” macht nicht nur den Fahrer haftbar, sondern auch den Verlader und Fahrzeughalter. Ein dokumentierter Schulungsnachweis (Ausbildungsnachweis) ist oft die erste Verteidigungslinie für Fuhrparkleiter, die ihre Sorgfaltspflicht nachweisen müssen.
Winter 2025: Verschärfung zu erwarten
Der Druck wird nicht nachlassen. Mit Beginn der Wintersaison machen wechselnde Straßenverhältnisse – Eis, Schnee – die Ladungsstabilität noch kritischer. Polizeipräsidien starten im Dezember typischerweise zusätzliche „Wintersicherheits”-Kampagnen.
Logistikverantwortliche sollten sich einstellen auf:
- Fortgesetzte Stichproben: Der Erfolg der jüngsten Kontrollpunkte legt nahe, dass Behörden auf Hauptfrachtkorridoren (A2, A7, A30) präsent bleiben.
- Regulierungsupdates: Unternehmen sollten die Finalisierung des VDI 2700 Blatt 2.1-Entwurfs verfolgen und sicherstellen, dass ihre Schulungsanbieter die aktuellsten Berechnungsmethoden vermitteln.
- Digitale Nachweise: Es zeichnet sich ein Trend zu digitalen Schulungszertifikaten ab, die Polizeikontrollen beschleunigen – Fahrer können ihre VDI 2700a-Qualifikation künftig per App oder digitalem Wallet sofort nachweisen.
Die Botschaft der Wochenendkontrollen ist unmissverständlich: Wer seine Ladung nicht nach den Regeln sichert, zahlt den Preis. Und der wird immer höher.
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