Ladungssicherung: 40 Prozent der kontrollierten LKW fallen durch
26.11.2025 - 10:53:12Europaweite Polizeikontrollen zeigen alarmierende Mängel bei der Ladungssicherung auf deutschen Straßen. Fast 40 Prozent der geprüften Lastwagen weisen erhebliche Sicherheitsdefizite auf.
Polizeikontrollen im Rahmen der europaweiten ROADPOL-Kampagne offenbaren dramatische Mängel bei der Ladungssicherung auf deutschen Straßen. Fast jeder zweite geprüfte Lastwagen erfüllt nicht die Sicherheitsstandards – mit teils lebensgefährlichen Folgen.
Die Bilanz der vergangenen Tage liest sich wie ein Weckruf für die gesamte Logistikbranche: Zwischen dem 24. und 26. November veröffentlichten Polizeibehörden bundesweit die Ergebnisse der EU-weiten Kontrollwoche “Truck & Bus”. Das Ergebnis ist alarmierend und wirft die Frage auf: Wird die Sicherheit auf deutschen Autobahnen systematisch vernachlässigt?
Die Polizei Recklinghausen kontrollierte rund 150 Fahrzeuge in Haltern am See, Marl und Dorsten. Knapp 40 Prozent der überprüften LKW wiesen erhebliche Mängel auf. Die Beamten registrierten 53 konkrete Verstöße gegen Vorschriften zur Ladungssicherung. 23 Fahrer mussten ihre Fahrt sofort beenden – die Gefährdung war zu groß.
Verantwortlich für diese erschreckenden Zahlen sind offenbar der Zeitdruck und Kostenzwänge in der Logistikbranche. Experten betonen: Viele Fahrer glauben, dass das bloße Vorhandensein von Spanngurten ausreicht. Doch die Realität zeigt ein anderes Bild.
Zeitdruck und das falsche Vertrauen auf Spanngurte sorgen für gefährliche Transportzustände — die jüngsten ROADPOL-Kontrollen bestätigen zahlreiche Praxisfälle. Eine professionelle Unterweisung zur Ladungssicherung macht den Unterschied: Fertige PowerPoint-Präsentation, Checkliste, Quiz und Nachweisvorlage unterstützen Fuhrparkleiter und Sicherheitsbeauftragte dabei, Bußgelder und Haftungsfälle zu vermeiden (Beispiel aus der Praxis: 60.213 € Schaden). Sofort einsetzbare Vorlagen sparen Zeit und sorgen dafür, dass Ihre Fahrer wissen, wie richtig gesichert wird. Jetzt komplettes Unterweisungs-Paket kostenlos herunterladen
Beinahe-Katastrophe auf der A5
Ein Vorfall auf der A5 bei Alsfeld illustriert eindrücklich, welche Katastrophen drohen. Am Montag, den 24. November, stoppte die Autobahnpolizei Bad Hersfeld einen Schwertransporter mit Baumaschinen. Was die Beamten entdeckten, ließ ihnen das Blut in den Adern gefrieren: Bagger und Schaufeln, ineinander gestapelt und mit Gurten gesichert – soweit die Theorie.
Das Problem? Die Maschinen waren mit Schlamm und Lehm von der Baustelle überzogen. Diese Verschmutzung reduzierte die Reibung zwischen Ladung und Ladefläche drastisch. Bei einer Vollbremsung hätten die tonnenschweren Stahlteile durch die Fahrerkabine brechen oder auf die Fahrbahn stürzen können. Die Weiterfahrt wurde sofort untersagt, bis die Ausrüstung gereinigt und mit rutschhemmenden Matten gesichert war.
Der Fall zeigt exemplarisch: Spanngurte allein reichen nicht, wenn die Physik nicht mitspielt. Der Reibbeiwert – also die Haftung zwischen Ladung und Untergrund – ist entscheidend. Wird er durch Schmutz auf nahezu null reduziert, versagt jede Standardsicherung.
Bundesweites Bild: Von Münsterland bis Niedersachsen
Die Mängel beschränken sich nicht auf einzelne Regionen. Berichte aus ganz Deutschland zeichnen ein systemisches Problem:
Niedersachsen (A1): Die Polizeiinspektion Rotenburg meldete am 24. November, dass bei Kontrollen sechs von 25 überprüften LKW unzureichend gesicherte Ladung transportierten. Ein Transporter war um 37 Prozent überladen – sofortiges Fahrverbot.
Münster: Bei Kontrollen am Schifffahrter Damm am 26. November wiesen fünf von 24 Schwerlastern Mängel bei der Ladungssicherung auf. Zwei Fahrzeuge wurden stillgelegt, weil die Fahrer die gefährlichen Zustände nicht beheben konnten.
Hochsauerlandkreis: Am 25. November veröffentlichte die örtliche Polizei Daten vom Vortag. Bei 25 kontrollierten Transportern und Kleinlastern stellten die Beamten mehrfache Verstöße fest – der Beweis, dass das Problem nicht nur 40-Tonner betrifft, sondern auch Kurier- und Lieferfahrzeuge.
Strukturelle Spannungen in der Logistik
Die hohen Durchfallquoten deuten auf strukturelle Probleme hin. Trotz strenger Regelungen nach VDI 2700 und Straßenverkehrsordnung (§ 22 StVO) leidet die Einhaltung unter Zeit- und Kostendruck.
Sicherheitsexperten weisen darauf hin, dass viele Fahrer die Bedeutung der Ladungsauflagefläche unterschätzen. Der “Fall Bad Hersfeld” ist symptomatisch: Eine verschmutzte Ladung auf normalem Boden hat einen Reibbeiwert nahe null. Kein noch so straff gespannter Gurt kann dann rechtlich oder physikalisch ausreichen – ohne zusätzliche Antirutschmatten geht es nicht.
Die 40-Prozent-Beanstandungsquote liegt deutlich über den durchschnittlichen Mängelraten bei PKW-Kontrollen. Dies legt nahe, dass wirtschaftlicher Druck dazu führt, dass Ecken abgeschnitten werden. Die sofortigen Weiterfahrtverbote für Dutzende Fahrzeuge unterstreichen: Es handelte sich nicht um Kleinigkeiten, sondern um unmittelbare Gefahren für die öffentliche Sicherheit.
Verschärfte Kontrollen angekündigt
Logistikunternehmen und Fuhrparkleiter sollten sich auf keine Nachsicht einstellen. Nach den desaströsen Ergebnissen der ROADPOL-Woche haben mehrere Polizeidirektionen explizit die Fortsetzung gezielter Kontrollen angekündigt.
Die Polizei Recklinghausen erklärte am 25. November, ihr Verkehrsdienst werde “auch künftig regelmäßig Kontrollen durchführen, um die Einhaltung der Vorschriften zu überprüfen”. Mit Beginn der Wintersaison dürfte sich der Fokus zusätzlich auf Winterausrüstung – Reifen, Schneeketten – und die Entfernung von Eisplatten von LKW-Dächern verlagern.
Für Sicherheitsbeauftragte und Flottenmanager ist die Botschaft dieser Woche eindeutig: Interne Audits und Abfahrtskontrollen müssen rigoros sein. Darauf zu vertrauen, dass Fahrer “es schon richten” werden, ist eine Haftungsstrategie, die derzeit zu hohen Bußgeldern, verspäteten Lieferungen und stillgelegten Fahrzeugen führt. Kein Wunder also, dass die Reaktionen in der Branche heftig ausfallen – die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.
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