Kraft, Heinz

Kraft Heinz Aktie: Unter Druck

11.12.2025 - 16:50:32

Der Lebensmittelkonzern Kraft Heinz meldet sinkende Umsätze und Gewinne, senkt die Jahresprognose und plant eine Aufspaltung. Die Aktie notiert deutlich im Minus.

Kraft Heinz steckt mitten im Umbau – und die Zahlen für das dritte Quartal zeigen klar, wie schwer diese Phase ausfällt. Umsatzrückgang, sinkende Gewinne und eine gesenkte Jahresprognose treffen auf den Plan, den Konzern wieder in zwei Gesellschaften aufzuspalten. Kein Wunder, dass der Titel nach einem ohnehin schwachen Jahr weiter belastet bleibt.

Schwaches Quartal und gesenkte Prognose

Die Ergebnisse für das dritte Quartal 2025 fallen ernüchternd aus. Der Konzernumsatz sank im Jahresvergleich um 2,3 % auf 6,24 Milliarden US‑Dollar. Auf organischer Basis – also bereinigt um Währungs- und Portfoliountereffekte – lag das Minus sogar bei 2,5 %.

Auf der Gewinnseite sieht es nicht besser aus: Das bereinigte Ergebnis je Aktie brach um 18,7 % auf 0,61 US‑Dollar ein. Zugleich kappte das Management den Ausblick: Für das Gesamtjahr rechnet Kraft Heinz nun mit einem Rückgang der organischen Erlöse um 3,0 bis 3,5 %. Das bereinigte operative Ergebnis (Adjusted Operating Income) soll 2025 um 10 bis 12 % sinken.

CEO Carlos Abrams-Rivera spricht von einem „weiterhin schwierigen Umfeld“. Zwar investiert der Konzern gezielt in Marken und Produkte, die sowohl hochwertig als auch bezahlbar sein sollen. Bislang reicht das aber offenbar nicht aus, um Gegenwind bei Volumen, Kosten und Wettbewerb auszugleichen.

Die geplante Aufspaltung

Zwei börsennotierte Nachfolger

Strategisch setzt Kraft Heinz auf einen radikalen Schritt: Die im September 2025 beschlossene Abspaltung kehrt den viel beachteten Zusammenschluss von Kraft Foods und H.J. Heinz aus dem Jahr 2015 faktisch wieder um. Damals waren Warren Buffetts Berkshire Hathaway und 3G Capital die treibenden Kräfte hinter der Fusion.

Geplant ist die Trennung in zwei eigenständige, börsennotierte Unternehmen:

  • Bereich Sauces, Spreads and Seasonings mit rund 15,4 Milliarden US‑Dollar Jahresumsatz
  • Bereich North American Grocery mit rund 10,4 Milliarden US‑Dollar Jahresumsatz

Der Vollzug ist für die zweite Jahreshälfte 2026 vorgesehen. Voraussetzung sind eine erneute Zustimmung des Boards, positive steuerliche Gutachten und die erforderlichen Unterlagen bei der US‑Börsenaufsicht SEC.

Hohe Umsetzungskosten und Risiken

Mit der Aufspaltung gehen erhebliche Ausführungsrisiken einher. Analysten verweisen auf mögliche „Dis-Synergien“, also wegfallende Effizienzvorteile aus dem bisherigen Verbund, höhere Verwaltungskosten und Druck auf die Margen.

Kraft Heinz will bis zum Abschluss der Transaktion überschüssige Liquidität bevorzugt zur Schuldentilgung einsetzen. Damit soll die Bilanz gestärkt werden, bevor die beiden neuen Einheiten auf eigenen Beinen stehen. Ob der Markt diese Strategie als ausreichend ansieht, zeigt sich erst, wenn die Trennung näher rückt und mehr Details auf dem Tisch liegen.

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Deutliche Kursbelastung

An der Börse spiegelt sich die Skepsis klar wider. Die Aktie liegt seit Jahresbeginn rund 31 % im Minus und notiert nur knapp über ihrem 52‑Wochen‑Tief. Zum jüngsten Hoch aus dem Dezember 2024 beträgt der Abstand inzwischen gut 31 %, der Kurs bewegt sich damit deutlich unter den längerfristigen Durchschnittslinien.

Auffällig ist zugleich der technische Zustand: Ein 14‑Tage‑RSI von 27,6 signalisiert einen überverkauften Bereich, während die Aktie mehr als 11 % unter dem 200‑Tage‑Durchschnitt handelt. Der Markt preist also bereits einen deutlichen Vertrauensverlust ein.

Verhaltener Blick der Analysten

Die Einschätzung der Wall Street fällt insgesamt zurückhaltend aus. Von 21 Analysten, die die Aktie beobachten, lautet das Konsensurteil auf „Halten“. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 26,19 US‑Dollar und damit nur rund 7,6 % über dem aktuellen Niveau. Die optimistischste Schätzung am Markt sieht bei 30 US‑Dollar ein Potenzial von etwa 23,3 %.

Bemerkenswert ist die große Spanne der Fair-Value-Schätzungen: Sie reicht von 23,95 bis 68,79 US‑Dollar je Aktie. Das deutet auf erhebliche Unsicherheit hin, wie sich Profitabilität und Bewertung nach der geplanten Aufspaltung entwickeln könnten.

Ausschüttungen trotz Gegenwind

Trotz der operativen Schwäche hält Kraft Heinz an Ausschüttungen fest. Bis Ende September 2025 flossen 1,4 Milliarden US‑Dollar in Form von Bardividenden an die Anteilseigner. Zusätzlich kaufte das Unternehmen eigene Aktien im Volumen von 435 Millionen US‑Dollar zurück. Eine verbleibende Rückkaufautorisation von rund 1,5 Milliarden US‑Dollar besteht weiterhin.

Positiv fällt zudem der freie Cashflow auf: Er legte im Jahresvergleich um 23,3 % auf 2,5 Milliarden US‑Dollar zu. Treiber waren Verbesserungen im Working Capital und geringere Investitionsausgaben. Das verschafft dem Konzern finanziellen Spielraum – sowohl für Schuldentilgung als auch für die geplante Neuaufstellung.

Im Kern steht Kraft Heinz damit vor einem Spagat: Kurzfristig drücken schwache Umsätze, sinkende Margen und die Unsicherheit rund um die Aufspaltung auf den Kurs, mittelfristig könnte die Trennung in zwei fokussierte Einheiten und der robuste Cashflow aber die Basis für eine stabilere Entwicklung ab 2026 legen.

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