Kraft Heinz Aktie: Gemischte Signale

Kraft Heinz blickt auf ein herausforderndes Jahr zurück, das von sinkenden Verkaufsmengen und einer gekappten Prognose geprägt ist. Während Analysten ihre Erwartungen herunterschrauben und vor weiteren Risiken warnen, zeigt sich im Hintergrund eine bemerkenswerte Gegenbewegung: Institutionelle Investoren nutzen die niedrigen Kurse offenbar, um ihre Bestände massiv aufzustocken. Diese Diskrepanz zwischen operativer Schwäche und institutionellem Kaufinteresse prägt derzeit das Bild.

Institutionelle Anleger greifen zu

Trotz der trüben Stimmung an den Märkten bauen namhafte Großinvestoren ihre Positionen bei dem Lebensmittelriesen aus. First Trust Advisors erhöhte seinen Anteil im zweiten Quartal signifikant um über 31 Prozent auf nun fast 5,75 Millionen Aktien. Auch Guggenheim Capital und MV Capital Management nutzten das gedrückte Kursniveau für Zukäufe.

Aktuell befinden sich über 78 Prozent der Anteile in den Händen institutioneller Anleger. Marktbeobachter werten dies oft als Indiz dafür, dass professionelle Investoren das aktuelle Bewertungsniveau langfristig als attraktiv einstufen, ungeachtet der kurzfristigen Turbulenzen.

Analysten skeptisch, Zahlen schwach

Die Zuversicht der Großanleger steht im Kontrast zur Einschätzung vieler Analysten. Häuser wie Morgan Stanley, Barclays und UBS haben ihre Kursziele zuletzt gesenkt, wobei der Marktkonsens mehrheitlich zur Vorsicht mahnt („Reduce“).

Auslöser für die Skepsis sind die jüngsten Ergebnisse des dritten Quartals 2025, die eine anhaltende Nachfrageschwäche offenbarten:
* Der Nettoumsatz sank um 2,3 Prozent.
* Das organische Wachstum war rückläufig (-2,5 Prozent).
* Der bereinigte Gewinn je Aktie fiel um 18,7 Prozent.

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Das Management reagierte darauf mit einer Senkung der Jahresprognose für 2025 und erwartet nun einen organischen Umsatzrückgang von bis zu 3,5 Prozent. Der Aktienkurs spiegelt diese Enttäuschung wider und notiert mit aktuell 21,09 Euro rund 30 Prozent unter dem Niveau vom Jahresanfang.

Dividende und Konzernaufspaltung als Hoffnungsträger

Doch was treibt die Großanleger trotz der Warnsignale an? Neben der Dividendenrendite, die auf dem aktuellen Niveau bei rund 6,5 Prozent liegt, steht vor allem die strategische Neuausrichtung im Fokus. Kraft Heinz plant für die zweite Jahreshälfte 2026 die Aufspaltung in zwei unabhängige, börsennotierte Unternehmen: die „Global Taste Elevation Co.“ (Saucen und Gewürze) und die „North American Grocery Co.“ (Einzelhandel Nordamerika).

Für Anleger bleibt die Aktie vorerst eine Wette auf den Erfolg dieser Umstrukturierung. Bis zum geplanten Vollzug der Aufspaltung im Jahr 2026 müssen Investoren darauf vertrauen, dass die hohe Dividende als Puffer dient und das Management den Volumenrückgang im Kerngeschäft stabilisieren kann.

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