Kleinanzeigen-Betrug, Phishing-Welle

Kleinanzeigen-Betrug: Neue Phishing-Welle vor Black Friday

24.11.2025 - 16:39:12

Smartphone-Schnäppchen werden zur Falle. Kurz vor der Black Week warnen Behörden vor hochprofessionellen Betrugsmaschen auf Kleinanzeigen-Portalen. Selbst die „Sicher Bezahlen”-Funktion wird zum Einfallstor für Kriminelle.

Das Landeskriminalamt Niedersachsen und Verbraucherschützer schlagen Alarm: Wer jetzt ein günstiges iPhone oder Samsung Galaxy auf Kleinanzeigen-Portalen sucht, begibt sich auf gefährliches Terrain. Die Täter nutzen das Vertrauen in offizielle Sicherheitsmechanismen gezielt aus, um Konten leerzuräumen.

Die gefährlichste Entwicklung: Betrüger missbrauchen die plattformeigene „Sicher Bezahlen”-Funktion als Köder. Ein Interessent meldet sich auf ein Inserat und besteht auf die sichere Bezahlmethode – soweit nichts Ungewöhnliches. Dann folgt der Trick: Die Transaktion müsse über einen separaten Link bestätigt werden, der per SMS oder WhatsApp kommt.

„Die Täter bauen die Webseiten der Zahlungsdienstleister täuschend echt nach”, erklären Experten der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Wer auf den Link klickt, landet auf einer gefälschten Login-Seite. Die Folge: Kreditkartendaten und Online-Banking-Zugänge werden abgegriffen. In schweren Fällen fordern Betrüger sogar eine „Testüberweisung” zur Kontoverifizierung an.

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Das Geld fließt nicht zum Treuhandservice, sondern direkt ins Ausland.

Dabei gilt: Die offizielle Abwicklung findet ausschließlich im Chat der Kleinanzeigen-App oder auf der Webseite statt. Niemals werden externe Links per SMS oder Messenger verschickt.

QR-Code-Phishing auf dem Vormarsch

Sicherheitsforscher beobachten eine Zunahme des „Quishing” – QR-Code-Phishing beim Smartphone-Handel. Die Methode zielt darauf ab, Sicherheitswarnungen von E-Mail-Programmen zu umgehen.

Die Täter senden einen QR-Code als Bilddatei im Chat. Die Begründung klingt plausibel: „Scannen Sie diesen Code mit Ihrer Banking-App” oder „Hier ist der Link zum versicherten Versand”. Das Problem: Sicherheitssoftware kann den Inhalt von QR-Codes in Bildern oft nicht scannen.

Die Polizei NRW warnt vor Fällen, in denen Opfer durch das Scannen unbeabsichtigt Zahlungen in Kryptowährungen autorisierten.

Der klassische Dreiecksbetrug bleibt akut

Besonders bei hochpreisigen Geräten wie dem iPhone 16 oder Samsung Galaxy S25 droht der Dreiecksbetrug. Das LKA beschreibt das perfide Schema:

  • Der Betrüger kopiert ein echtes Inserat
  • Ein Käufer meldet sich und überweist das Geld
  • Der Betrüger nutzt dieses Geld, um beim echten Verkäufer zu bestellen
  • Die Ware lässt er an sich selbst oder eine Packstation liefern

Um Vertrauen zu erwecken, versenden Betrüger Fotos von Personalausweisen. Doch diese sind fast immer gestohlen oder stammen aus früheren Betrugsfällen. Ein Ausweis-Foto beweist heute nichts mehr.

Warum gerade jetzt die Gefahr steigt

In der Woche vor dem Black Friday steigt die Nachfrage nach Consumer Electronics sprunghaft. Viele Verbraucher suchen nach Gebrauchtgeräten, um dem Preisdruck der Neuware zu entgehen.

„Die Kombination aus hohem Preisniveau und Schnäppchen-Hysterie führt dazu, dass Käufer ihre Vorsicht vernachlässigen”, analysieren Marktbeobachter. Ein iPhone Pro, das 200 Euro unter Marktwert liegt, schaltet bei vielen das rationale Denken aus. Betrüger nutzen diesen psychologischen Druck gezielt aus.

Hinzu kommt: Es handelt sich selten um Einzeltäter. Organisierte Banden nutzen Call-Center-ähnliche Strukturen, um Tausende Nutzer gleichzeitig mit Phishing-Nachrichten zu bombardieren.

KI-generierte Fake-Fotos als neue Bedrohung

Experten erwarten bis zum Cyber Monday am 1. Dezember eine weitere Zunahme der Betrugsversuche. Eine besorgniserregende Entwicklung: der Einsatz von KI-generierten Bildern.

Betrüger nutzen künftig vermehrt Künstliche Intelligenz, um authentisch wirkende Fotos von Smartphones zu generieren – inklusive angeblicher Kratzer oder Kaufbelege. Diese werden von der Google-Bildersuche nicht als Kopien erkannt.

So schützen Sie sich

Die wichtigsten Schutzmaßnahmen:

  • Bleiben Sie auf der Plattform – kein Wechsel zu WhatsApp
  • Keine externen Links – geben Sie nie Daten auf zugesandten Seiten ein
  • Prüfen Sie die Plausibilität – zu günstige Preise sind Betrug
  • Persönliche Übergabe – bei teuren Geräten Barzahlung an öffentlichem Ort

Sollten Sie Opfer geworden sein: Informieren Sie sofort Ihre Bank, erstatten Sie Anzeige bei der Polizei und melden Sie den Vorfall dem Plattformbetreiber. Schnelligkeit ist entscheidend, um Zahlungen zu stoppen.

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