Klarna, Tap

Klarna startet Tap to Pay in 14 europäischen Ländern

02.12.2025 - 18:40:12

Der schwedische Fintech-Riese greift Apple Pay und Google Pay frontal an – während Smartphones am Cyber Monday erstmals mehr als die Hälfte aller Online-Umsätze generierten.

BERLIN – Die mobile Bezahlwelt erlebt gerade einen Umbruch. Binnen 48 Stunden haben sich drei Entwicklungen überlagert: Rekord-Ausgaben via Smartphone am gestrigen Cyber Monday, Klarnas Frontalangriff auf etablierte Wallet-Anbieter in Europa und Apples Vorstoß in den asiatischen Händlermarkt. Der gemeinsame Nenner? Das Smartphone wird zur universellen Geldbörse – und zum Kassensystem.

Erste Zahlen zum gestrigen Cyber Monday zeichnen ein klares Bild: 57 Prozent aller Online-Käufe liefen über mobile Endgeräte, wie Adobe Analytics heute Morgen mitteilte. Allein über Smartphones flossen umgerechnet 6,5 Milliarden Euro – ein Meilenstein für den mobilen Handel.

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Besonders auffällig: Der Siegeszug flexibler Zahlmethoden. “Buy Now, Pay Later”-Dienste (BNPL) knackten erstmals die Marke von 850 Millionen Euro Tagesumsatz. Treiber waren vor allem mobile Nutzer, die beim Checkout auf Ratenzahlung setzten.

“Der mobile Geldbeutel ist erwachsen geworden”, bilanziert ein Branchenanalyst. “Konsumenten browsen nicht mehr am Handy und kaufen am Laptop – sie erledigen alles im mobilen Ökosystem, abgesichert durch biometrische Authentifizierung und Sofortfinanzierung.”

Klarna geht in die Offensive

Genau in dieses Momentum platzt Klarnas Ankündigung vom heutigen Dienstag: Der BNPL-Pionier führt seine “Tap to Pay”-Funktion in 14 europäischen Märkten ein – darunter Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Spanien und die Niederlande.

Der Clou: Nutzer können künftig kontaktlos mit dem Smartphone bezahlen, ohne ihre Karten an Apple Pay oder Google Pay zu koppeln. Über die NFC-Technologie wickelt die Klarna-App die Transaktion direkt ab – und ermöglicht dabei gleichzeitig die Aufteilung in zinsfreie Raten, direkt am Kassenterminal im Laden.

“Tap to Pay bringt uns näher an unsere Vision: Klarna überall für alles”, erklärt David Fock, Chief Product Officer bei Klarna. “Jetzt kannst du binnen Sekunden einen flexiblen Zahlplan aufsetzen und mit einem Tap bezahlen – alles in unserer App.”

Eine direkte Kampfansage an die etablierten Player. Während Apple und Google bislang als Gatekeeper zwischen Bank und Händler fungierten, will Klarna diese Zwischenschicht überflüssig machen.

Apple macht jedes iPhone zum Kartenterminal

Zeitgleich zieht Apple in Asien nach – mit anderem Fokus. Seit Dienstag können Händler in Singapur mit Tap to Pay auf dem iPhone kontaktlose Zahlungen entgegennehmen, ganz ohne klassisches Kartenterminal.

Konkret: Jedes iPhone wird zur Kasse. Akzeptiert werden Apple Pay, kontaktlose Kredit- und Debitkarten sowie andere digitale Wallets. Partner sind Zahlungsriesen wie Stripe, Adyen und Revolut; der Fahrdienstvermittler Grab soll Anfang 2026 folgen.

Für Kleinhändler, Foodtrucks und Solo-Selbstständige senkt das die Einstiegshürde massiv. Bisher scheiterte die Kartenakzeptanz oft an den Kosten für gemietete Terminals – oder man wich auf QR-Codes aus. Jetzt reicht ein iPhone.

KI und Krypto rücken nach

Parallel zeigt eine heute veröffentlichte Visa-Umfrage zu Feiertagsausgaben, wie sich Kaufverhalten grundsätzlich verschiebt. Knapp 50 Prozent der Befragten nutzen KI-Tools zur Geschenksuche oder für Preisvergleiche – mit direktem Einfluss auf mobile Käufe.

Zudem zeichnet sich ein Generationengraben ab: Gen-Z-Konsumenten zeigen wachsende Bereitschaft, Kryptowährungen und Stablecoins für Geschenke und Transaktionen zu nutzen.

“Die Daten erzählen eine faszinierende Geschichte über den Wandel im Ausgabeverhalten”, kommentiert Bruce Cundiff, Vice President Consumer Insights bei Visa. “Shopper adaptieren KI und digitale Werkzeuge in bemerkenswertem Tempo.”

Die Ära der “Super-Wallet”

Die Entwicklungen der letzten 72 Stunden verdichten sich zu einem Muster: Finanzdienstleistungen verschmelzen mit mobilen Oberflächen. Klarna will in Europa den kompletten Payment-Stack kontrollieren, Apple verwandelt jedes iPhone in Asien zum Händlerterminal.

Die Grenze zwischen “Social-App”, “Bank” und “Zahlungsterminal” verschwimmt. Traditionelle Banken kontern: PNC Bank kündigte heute eine KI-gestützte Mobile-App an, die Budgets in Echtzeit verwaltet.

Für Verbraucher heißt das: 2026 wird die Wahl nicht mehr lauten “Kann ich mit dem Handy zahlen?”, sondern “Welche App bietet die besten Konditionen zum Tappen?” Der Kampf um Bildschirmzeit und Wallet-Marktanteile hat gerade erst begonnen.

Was sich jetzt ändert:
* Mobile First: Händler optimieren verstärkt für mobile Checkout-Prozesse
* Direkte Zahlung: Europäische Nutzer können Klarna für kontaktlose Ladenzahlungen nutzen – ohne Umweg über Drittanbieter
* Händlerflexibilität: Kleinunternehmen in Singapur akzeptieren Kartenzahlung via iPhone – ein Modell mit Expansionspotenzial
* KI-Assistenz: Shopping-Apps personalisieren Angebote und verwalten Budgets zunehmend in Echtzeit

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