Kisunla, Alzheimer-Medikament

Kisunla: Alzheimer-Medikament löst Ansturm auf Screenings aus

21.11.2025 - 14:39:12

Die Verfügbarkeit des neuen Alzheimer-Medikaments Kisunla seit Anfang November hat die Nachfrage nach kognitiven Tests explodieren lassen. Regionale Initiativen wie digiDEM Bayern melden Rekordzahlen bei Screening-Tagen – doch Experten warnen bereits vor einem diagnostischen Flaschenhals.

Was lange als Nischenthema galt, entwickelt sich zur zentralen Frage der Gesundheitsvorsorge. Die Kombination aus medizinischem Durchbruch und niederschwelligen Angeboten hat im November zu beispielloser Nachfrage geführt. Für viele Bürger stellt sich nicht mehr die Frage, ob man etwas tun kann, sondern ob man für die neuen Therapien infrage kommt.

Das Forschungsprojekt digiDEM Bayern meldet heute einen historischen Zulauf bei seinen Screening-Tagen. Zeitgleich sorgt die Marktverfügbarkeit des Antikörpers Donanemab seit dem 4. November für einen Ansturm auf Gedächtnisambulanzen.

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Der entscheidende Treiber ist die seit wenigen Wochen bestehende Verfügbarkeit von Donanemab (Handelsname: Kisunla). Nach der EU-Zulassung im Herbst erfolgte der offizielle Marktstart Anfang November.

Das Medikament von Eli Lilly ist nach Lecanemab der zweite in Deutschland verfügbare Antikörper, der direkt in den Krankheitsmechanismus eingreift. Er baut Amyloid-Plaques im Gehirn ab. Doch die Zugangshürden sind hoch:

  • Enges Zeitfenster: Nur für Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung (MCI) oder leichter Demenz zugelassen
  • Biologischer Nachweis: Positiver Amyloid-Nachweis via PET-Scan oder Liquor-Punktion erforderlich
  • Sicherheitsauflagen: Engmaschige MRT-Kontrollen und Ausschluss genetischer Risiken (ApoE4-Status) notwendig

Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. berichtet von einer Welle an Anfragen besorgter Angehöriger. Viele wollen wissen, ob “normale Vergesslichkeit” bereits ein Warnsignal ist. Genau hier greifen die regionalen Screening-Initiativen als erster Filter.

Rekord-Beteiligung im ländlichen Raum

Die heute veröffentlichten Zahlen des Digitalen Demenzregisters Bayern (digiDEM) unterstreichen die Dringlichkeit. Projektleiter Prof. Dr. Peter Kolominsky-Rabas spricht von einer „Rekordzahl” an durchgeführten Screenings.

Im Rahmen der jüngsten Aktionswochen wurden an 62 Standorten rund 1.500 Bürger getestet. Besonders bemerkenswert: Über 80 Prozent der Screening-Tage fanden im ländlichen Raum statt, wo der Zugang zu spezialisierten Gedächtnisambulanzen oft erschwert ist.

Die Ergebnisse sind alarmierend:

  • Bei rund 23 bis 26 Prozent der Getesteten wurde ein Ergebnis festgestellt, das eine weitere ärztliche Abklärung dringend erforderlich macht
  • Viele Termine waren bereits im Vorfeld restlos ausgebucht – wie der Screening-Tag in Hausham am 11. November
  • Für kommende Termine, etwa am 29. November in Weilheim, wird mit ähnlichem Andrang gerechnet

„Noch nie zuvor wurden in Deutschland innerhalb so kurzer Zeit flächendeckend so viele Screenings zur Früherkennung durchgeführt”, erklärt Kolominsky-Rabas. Das Projekt beweist: Die Hemmschwelle sinkt, wenn das Angebot direkt zu den Menschen kommt – in Rathäuser, Mehrgenerationenhäuser oder Apotheken.

Prävention rückt in den Fokus

Neben der medikamentösen Hoffnung gewinnt auch die Prävention durch Lebensstiländerungen an Bedeutung. Das Pflegenetzwerk Deutschland veröffentlichte im Herbst positive Zwischenbilanzen zur „Nationalen Demenzstrategie”. Rund 60 Prozent der ursprünglich geplanten Maßnahmen sind mittlerweile umgesetzt.

Ein Schwerpunkt liegt auf der Aufklärung über modifizierbare Risikofaktoren. Neue Studien, die Mitte November diskutiert wurden, untermauern den protektiven Effekt von Mehrsprachigkeit und kognitiver Reserve. Daten legen nahe, dass das regelmäßige Nutzen mehrerer Sprachen das Gehirn strukturell widerstandsfähiger macht.

Solche Erkenntnisse fließen direkt in die Beratungsgespräche ein: Wer noch keine pathologischen Auffälligkeiten zeigt, bekommt konkrete Handlungsanweisungen – von der Behandlung einer Schwerhörigkeit bis hin zu sozialer Aktivierung.

Der diagnostische Flaschenhals

Trotz Euphorie über neue Medikamente und erfolgreiche Screening-Tage steuert das Gesundheitssystem auf ein logistisches Problem zu. Die aktuelle Situation offenbart eine Diskrepanz zwischen Erst-Screening und definitiver Diagnose.

Ein positives Screening-Ergebnis ist noch keine Diagnose. Um Zugang zu Donanemab oder Lecanemab zu erhalten, müssen Patienten zeitnah einen Termin in einer Gedächtnisambulanz bekommen und aufwendige Biomarker-Tests durchlaufen.

Die Herausforderungen:

  • Kapazitätsgrenzen: Viele spezialisierte Zentren melden Wartezeiten von mehreren Monaten
  • Kosten-Nutzen-Debatte: Während Screenings oft kostenlos sind, sind die Folgekosten für PET-Scans und Antikörper-Therapien immens
  • Selektion: Nur ein Bruchteil der positiv Gescreenten wird am Ende tatsächlich für die neuen Therapien geeignet sein

Die Enttäuschung bei Patienten, die aufgrund von Ausschlusskriterien abgelehnt werden, erfordert sensiblere Kommunikationsstrategien. Branchenbeobachter sehen in der aktuellen Entwicklung jedoch einen notwendigen Druckaufbau, der Investitionen in die diagnostische Infrastruktur erzwingen wird.

Die Ära der Bluttests beginnt

Der massive Andrang bei den Screening-Tagen im November ist erst der Anfang. Experten erwarten, dass sich die Diagnostik in den kommenden 6 bis 12 Monaten radikal vereinfachen wird.

Die größte Hoffnung liegt auf der breiten Markteinführung von Blut-Biomarkern (z.B. p-Tau 217). Diese Tests, die derzeit noch vorwiegend in Studien zum Einsatz kommen, könnten bald die Lücke zwischen einfachem kognitiven Screening und teurer PET-Bildgebung schließen.

Sollten diese Bluttests kassenärztliche Standardleistung werden, könnten Hausärzte die Vorselektion für Therapien wie Kisunla übernehmen. Bis dahin bleiben Initiativen wie die Screening-Tage in Bayern die wichtigste Anlaufstelle für verunsicherte Bürger.

Für Betroffene und Angehörige ist die Botschaft dieses Novembers klar: Das Zeitalter des therapeutischen Nihilismus bei Alzheimer ist vorbei. Früherkennung lohnt sich heute mehr denn je – sei es für den Zugang zu neuen Medikamenten oder für gezielte Prävention.

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