Kinderschutz online: 1,3 Millionen Kinder zeigen Suchtverhalten
14.11.2025 - 11:22:12Jedes vierte Kind zwischen 10 und 17 Jahren nutzt soziale Medien riskant oder pathologisch. Das zeigt eine neue Studie der DAK-Gesundheit und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, die im März vorgestellt wurde. Die Zahlen sind alarmierend: Rund 1,3 Millionen junge Menschen in Deutschland sind betroffen.
Die durchschnittliche Nutzungsdauer an Wochentagen kletterte auf zweieinhalb Stunden – eine halbe Stunde mehr als noch 2019. Doch wie können Eltern ihre Kinder in dieser zunehmend digitalisierten Welt schützen? Gesetzgeber und Initiativen reagieren, aber die entscheidende Arbeit beginnt zu Hause.
Die KIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest, veröffentlicht im Juni 2025, bestätigt den Trend zur Frühdigitalisierung. Mehr als die Hälfte der internetnutzenden Kinder zwischen sechs und 13 Jahren ist bereits täglich online. Die intensive Nutzung beginnt oft schon im Grundschulalter – eine Entwicklung, die Experten mit Sorge betrachten.
Was bedeutet das konkret für Familien? Die Herausforderung liegt nicht nur in der Nutzungsdauer, sondern vor allem in den Risiken: Cybermobbing, Cybergrooming und Kostenfallen lauern im digitalen Raum. Hinzu kommen Desinformation und manipulative Inhalte, die selbst Erwachsene oft nicht auf Anhieb erkennen.
Passend zum Thema Smartphone-Schutz: Viele Android-Nutzer unterschätzen, wie schnell unsichere Einstellungen oder fragwürdige Apps zu Datenverlust, Kostenfallen oder ungewolltem Zugriff führen – ein Risiko, das sich für Kinder im Familienalltag vervielfacht. Ein kostenloses Sicherheitspaket erklärt die fünf wichtigsten Schutzmaßnahmen Schritt für Schritt: automatische Updates, richtige App-Berechtigungen, sichere WhatsApp-/Messenger-Einstellungen, Backup & Datensicherung sowie Tipps für sicheres Online-Shopping und Banking. Gratis-Sicherheitspaket für Android sichern
Digital Services Act setzt Plattformen unter Druck
Seit Februar 2024 gilt in der gesamten EU das Gesetz über digitale Dienste (Digital Services Act, DSA). Das Gesetz zwingt große Plattformen wie TikTok, Instagram und Google zu konkreten Schutzmaßnahmen für Minderjährige. Im Juli 2025 legte die EU-Kommission zusätzliche Leitlinien vor, die das Prinzip “Safety und Privacy by Design” in den Mittelpunkt rücken.
Die Botschaft ist klar: Schutzmechanismen müssen von Anfang an in die technische Gestaltung integriert werden. Für Eltern bedeutet dies:
- Altersverifikationen werden Standard
- Private Profile für Minderjährige als Voreinstellung
- Strengere Kontrollen bei Werbung und Datensammlung
Doch können Gesetze allein die Sicherheit gewährleisten? Die Durchsetzung liegt bei der EU-Kommission und nationalen Behörden wie der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz. Der Erfolg hängt davon ab, wie konsequent die Regeln angewendet werden.
Hilfe für Eltern: Diese Initiativen unterstützen
Während Gesetze den Rahmen vorgeben, brauchen Eltern praktische Unterstützung im Alltag. Die Initiative “SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht” des Bundesfamilienministeriums bietet seit 2003 praxisnahe Tipps für den Medienalltag. Parallel dazu bündelt “Gutes Aufwachsen mit Medien” Angebote zur Stärkung der Medienkompetenz in Familien.
Diese Plattformen liefern nicht nur Warnungen vor Risiken, sondern auch konkrete Empfehlungen:
- Gemeinsame Medienzeiten etablieren
- Offener Dialog über Online-Erlebnisse
- Einsatz von Jugendschutzprogrammen
- Altersgerechte Kindermedienangebote nutzen
Experten betonen: Technische Filter können unterstützen, ersetzen aber niemals das Gespräch und klare Familienregeln.
Medienkompetenz als Waffe gegen Manipulation
Der Safer Internet Day am 11. Februar 2025 steht unter dem Motto “Keine Likes für Lügen! Erkenne Extremismus, Populismus und Deepfakes im Netz”. Die von klicksafe koordinierte Kampagne zielt darauf ab, junge Menschen für manipulative Inhalte zu sensibilisieren.
Neue Ratgeber und ein Serious Game zum Thema Cybermobbing sollen Betroffenen konkrete Hilfe bieten. Die Fähigkeiten, die Kinder heute brauchen:
- Quellen kritisch bewerten
- Fakten von Fiktion unterscheiden
- Mechanismen von Algorithmen verstehen
- Manipulative Inhalte erkennen
Kein Wunder also, dass die Förderung von Medienkompetenz als Schlüssel zur Prävention gilt. In einer Welt voller Deepfakes und Desinformation ist kritisches Denken wichtiger denn je.
Das Problem “Phubbing” wächst
Die DAK-Studie zeigt ein weiteres Phänomen: “Phubbing” – die unangemessene Nutzung des Smartphones in sozialen Situationen – wird als zunehmendes Problem wahrgenommen. Das wachsende Bewusstsein dafür deutet auf eine zunehmende gesellschaftliche Sensibilisierung hin.
Doch reicht Bewusstsein aus? Die Zahlen zeigen: Der Wettlauf zwischen technologischer Entwicklung und wirksamen Schutzkonzepten ist noch lange nicht gewonnen.
KI bringt neue Herausforderungen
Der Safer Internet Day 2026 widmet sich dem Thema “KI and me. In künstlicher Beziehung”. Klicksafe will damit Chancen und Risiken von KI-Begleitern wie Chatbots beleuchten. Für Familien bedeutet dies: Die Auseinandersetzung mit digitalen Themen bleibt eine Daueraufgabe.
Künstliche Intelligenz verändert die digitale Landschaft fundamental. Eltern und Kinder müssen gemeinsam lernen, neue Technologien zu verstehen und zu nutzen – ohne die Risiken für psychische Gesundheit und persönliche Entwicklung aus den Augen zu verlieren.
Die Kombination aus konsequenter Regulierung, elterlicher Begleitung und starker Medienkompetenz bleibt der einzig gangbare Weg. Technische Lösungen allein werden nie ausreichen, solange der offene Dialog in den Familien fehlt.
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