KI-Sicherheit, Agentic

KI-Sicherheit: Agentic AI zwingt Unternehmen zum Umdenken

18.12.2025 - 04:40:12

Die Cybersicherheit steht 2025 vor einem Wendepunkt. Die breite Einführung autonomer KI und verschärfte globale Regulierung verändern die Bedrohungslage fundamental. Unternehmen müssen sich auf hochkomplexe KI-Angriffe und neue Compliance-Pflichten einstellen.

Das Weltwirtschaftsforum (WEF) warnte diese Woche vor einer neuen Bedrohung: KI-gesteuerte Infiltration durch das Recruiting. Kriminelle nutzen generative KI, um perfekte Lebensläufe zu erstellen und mit Deepfakes technische Vorstellungsgespräche zu bestehen. So verschaffen sie sich Remote-Positionen in großen Konzernen.

Einmal „eingestellt“, installieren sie Ransomware oder stehlen sensible Daten von innen. Laut WEF können KI-Tools mittlerweile 80 bis 90 Prozent eines Angriffs autonom orchestrieren. Die menschliche Beteiligung ist nur noch sporadisch nötig. Das verleiht der Cyberkriminalität eine völlig neue Skalierbarkeit.

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DDoS-Attacken erreichen 2026 eine neue Dimension

Der europäische Sicherheitsanbieter Link11 skizzierte in einem Ausblick auf 2026 die weitere Entwicklung. Distributed-Denial-of-Service-Angriffe (DDoS) werden zu KI-getriebenen „Hyper-Scale“-Ereignissen. Herkömmliche, regelbasierte Abwehrmechanismen werden dadurch obsolet.

Effektiver Schutz erfordert künftig KI und Verhaltensanalyse, um legitimen Traffic von dynamischen Attacken zu unterscheiden. Gleichzeitig konsolidiert sich der Markt für Web-Security. Fragmentierte Einzellösungen werden durch integrierte WAAP-Plattformen (Web Application and API Protection) ersetzt. Nur so lassen sich subtile Anomalien erkennen, die 2025 noch unentdeckt blieben.

Regulatorische Fristen verschieben sich – die Pflichten nicht

In den USA hat sich die finale Regelung des Cyber Incident Reporting for Critical Infrastructure Act (CIRCIA) verzögert. Die Behörde CISA wird die Vorgaben nun voraussichtlich erst im Mai 2026 veröffentlichen. Die Pflichten für Betreiber kritischer Infrastruktur bleiben jedoch streng: Cybervorfälle müssen innerhalb von 72 Stunden, Lösegeldzahlungen bei Ransomware sogar binnen 24 Stunden gemeldet werden. Experten raten, die Schonfrist für Stresstests der Incident-Response-Pläne zu nutzen.

In Europa verdichtet sich das Regulierungsumfeld. Die „Digital Omnibus“-Vorschläge der EU-Kommission vom November 2025 schaffen ein verschärftes, aber vereinheitlichtes Compliance-Regime. Es integriert die NIS2-Richtlinie, die DSGVO und den Cyber Resilience Act (CRA). Compliance entwickelt sich damit von einer jährlichen Checkliste zu einer kontinuierlichen betrieblichen Praxis.

Die Ära der autonomen Cyberwaffen hat begonnen

Die Entwicklungen markieren einen „Rubikon“-Moment. Der Übergang von generativer KI (die Inhalte erstellt) zu agentischer KI (die Aufgaben ausführt) verändert das Bedrohungsmodell grundlegend. Die Cybersicherheit ist zu einem autonomen Wettrüsten geworden.

Für Unternehmen steigen nicht nur die Kosten für neue Abwehrtechnologien. Auch die Haftungsrisiken im Falle eines KI-gesteuerten Bruchs nehmen zu. Der Erfolg der „Worker Scams“ zwingt zudem zum Umdenken beim Identity and Access Management (IAM). Zero-Trust-Prinzipien müssen nun auf die Identität der Mitarbeiter selbst – ob physisch oder virtuell – ausgeweitet werden.

Der Fokus für CISOs im kommenden Quartal ist klar: Sie müssen davon ausgehen, dass KI bereits innerhalb der eigenen Perimeter aktiv ist – sei es durch kompromittierten Code, automatisierte Malware oder betrügerische „Mitarbeiter“. Die Investitionen in defensive KI zur Anomalie-Erkennung werden 2026 daher sprunghaft ansteigen.

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