KI-Roboter revolutionieren deutschen Wohnungsbau
08.10.2025 - 22:11:02Deutschland erlebt einen Bauwandel: Berlin setzt auf KI-gestützte Robotik für schnellere Wohnprojekte, während Thüringen kreative Umnutzungen und Göttingen nachhaltige Mobilität plant.
Die deutsche Baubranche erlebt einen Paradigmenwechsel. Während in Berlin Roboter und künstliche Intelligenz den Wohnungsbau revolutionieren, setzen Studierende in Thüringen auf die kreative Umnutzung alter Bausubstanz. Gleichzeitig plant Göttingen die Mobilität der Zukunft.
Berlin: 50 Prozent schneller bauen mit KI
In Berlin-Lichtenberg startet das erste vollautomatisierte Wohnbauprojekt Deutschlands. Die All3 Construction Germany GmbH errichtet zusammen mit BHN Karlshorst Living 3.000 Quadratmeter neuen Wohnraum – und das in Rekordzeit.
Das Geheimnis liegt in der KI-gestützten Designplattform, die alle Schritte von der Planung bis zur Montage integriert. Roboter fertigen die Bauteile vor, vor Ort werden sie nach dem „Plug-and-Play“-Prinzip zusammengesetzt.
Die Zahlen beeindrucken:
* 50 Prozent schnellere Bauzeit
* 30 Prozent Kosteneinsparung
* 25 Prozent weniger CO₂-Emissionen
Baubeginn ist das vierte Quartal 2025, Fertigstellung bereits im zweiten Quartal 2026. „In einem unter Druck stehenden Wohnungsmarkt ist das der Durchbruch, den Entwickler und Städte brauchen“, erklärt Geschäftsführer Wulf von Borzyskowski.
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Thüringen: Alte Kuhställe werden zu Lernräumen
Ganz anders der Ansatz in Jena. An der Domäne Dornburg verwandeln Studierende der Bauhaus-Universität Weimar einen alten Kuhstall in einen modernen Experimentierraum. Statt Abriss und Neubau setzen sie auf intelligente Umnutzung.
Die kreative Wiederverwertung überrascht: Porotonsteine aus einem Mauerdurchbruch verschließen andere Öffnungen, Heizungsrohre werden zu Küchenmöbeln, Garagentore zum Vordach.
Juniorprofessor Tim Simon-Meyer leitet das Projekt „Experimente zu einer nachhaltigen Tektonik“. Der Fokus liegt auf Materialkreisläufen und reversiblen Verbindungen – Bauen als gestalterische Forschung.
Göttingen plant die Mobilität von morgen
Die Stadt Göttingen startet ihren „Masterplan Mobilität“. Das Ziel: Bis 2040 soll die Mobilität nachhaltiger, klimafreundlicher und inklusiver werden.
Am 2. Oktober konstituierte sich der projektbegleitende Arbeitskreis. Stadtbaurat Frithjof Look betont: Der Plan entsteht nicht „hinter verschlossenen Türen“, sondern gemeinsam mit der Stadtgesellschaft.
Die erste öffentliche Vorstellung findet am 17. November im Alten Rathaus statt. Bis Ende 2026 soll ein nachhaltiger urbaner Mobilitätsplan nach EU-Richtlinien vorliegen.
Bauwende: Technologie trifft Nachhaltigkeit
Diese drei Projekte zeigen exemplarisch, wohin die Reise geht. Während Berlin auf Automatisierung und Geschwindigkeit setzt, erprobt Thüringen die kreative Umnutzung bestehender Strukturen. Göttingen wiederum verknüpft Wohnungsbau mit intelligenter Verkehrsplanung.
Der Berliner Ansatz könnte besonders dort Schule machen, wo schnell bezahlbarer Wohnraum benötigt wird. Die Thüringer Methode zeigt, dass Nachhaltigkeit oft im Bestand steckt – nicht im Neubau.
Ob sich die Versprechen der Berliner Roboter-Baustelle erfüllen, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Das Dornburger Experiment könnte zum Modell für die Wiederbelebung ganzer Areale werden. Und Göttingen steht vor der Aufgabe, aus dem Dialog konkrete Taten folgen zu lassen.
Die Zukunft des Bauens liegt in der intelligenten Verknüpfung von Innovation, Ökologie und sozialer Verantwortung. Diese Woche wurden dafür wichtige Weichen gestellt.