KI-Revolution droht Senioren abzuhängen
09.12.2025 - 23:09:12Die künstliche Intelligenz krempelt unsere digitale Welt um – doch eine ganze Generation droht den Anschluss zu verlieren. Während fast jeder zweite Schweizer bereits KI-Tools nutzt, bleiben ältere Menschen außen vor. Gleichzeitig setzen Konzerne und Initiativen verstärkt auf sichere, barrierefreie Zugänge zur digitalen Welt.
Von Bonn über Berlin bis Bern zeigt sich in diesen Tagen ein Widerspruch: Einerseits wächst die technologische Kluft zwischen Jung und Alt rasant. Andererseits intensivieren sich die Bemühungen, die „Silver Generation” mitzunehmen. Drei aktuelle Entwicklungen machen deutlich, wie ernst die Lage ist – und wo Lösungsansätze liegen.
Zahlen des Schweizer Bundesamts für Statistik schlagen Wellen: Während 79 Prozent der 15- bis 24-Jährigen bereits KI-Anwendungen im Alltag nutzen, ist die Quote bei den über 65-Jährigen nahezu bei null. In Zusammenarbeit mit Swisscom analysiert, offenbart die Untersuchung einen neuen „KI-Graben”, der die klassische digitale Spaltung in den Schatten stellt.
„Es geht längst nicht mehr nur darum, ein Smartphone zu besitzen”, fasst ein Branchenanalyst zusammen. Entscheidend sei heute, wer intelligente Werkzeuge für den Alltag nutzen könne – von Sprachassistenten bis zur Gesundheitsüberwachung. Ausgerechnet jene Altersgruppe, die am meisten von solchen Hilfen profitieren könnte, bleibt ausgeschlossen.
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Die Entwicklung birgt gesellschaftliche Sprengkraft: Wenn Bankgeschäfte, Behördengänge und Gesundheitsservices zunehmend auf KI-Schnittstellen setzen, droht eine ganze Generation den Anschluss zu verlieren. Ohne gezielte Gegenmaßnahmen werde sich diese Schere weiter öffnen, warnen Experten.
Telekom setzt auf sichere digitale Räume
Einen anderen, aber ebenso wichtigen Aspekt beleuchtet die Deutsche Telekom heute mit dem fünfjährigen Jubiläum ihrer Initiative „Gemeinsam gegen Hass im Netz”. Der Bonner Konzern adressiert damit eine zentrale Hürde für ältere Menschen: die Angst vor Missbrauch und Betrug im Netz.
„Für viele Senioren wirkt das Internet wie ein rechtsfreier Raum – das schreckt ab”, heißt es in der Jubiläumserklärung. Seit 2020 kooperiert die Initiative mit über 40 Organisationen gegen Hetze und Desinformation. Ein respektvoller, sicherer digitaler Raum sei keine soziale Spielerei, sondern Grundvoraussetzung für echte digitale Teilhabe.
Parallel startet die Telekom heute ein KI-Pilotprojekt, das zeigt, wohin die Reise gehen kann: Gemeinsam mit dem Fraunhofer IAIS und den Kliniken der Stadt Köln entstehen „KI-Agenten” zur Unterstützung von Notaufnahme-Teams. Zwar zunächst ein medizinisches Projekt, doch es verdeutlicht das Potenzial einer „KI zum Wohle aller” – wenn sie verständlich gemacht wird.
Berlin kürt morgen digitale Vorbilder
Wie praktische Lösungen aussehen können, zeigt sich morgen in Berlin: Die Gewinner des „Publikumspreises für digitales Miteinander” werden bekannt gegeben. Die Finalisten-Phase der vergangenen Woche hat bereits deutlich gemacht, wohin der Trend geht: Generationsübergreifende Projekte, in denen „Digital-Mentoren” Senioren beim Umgang mit Tablets und Smartphones helfen.
Der Preis der Initiative „Digital für alle” würdigt Projekte zur digitalen Teilhabe. Auffällig: Die diesjährigen Finalisten setzen weniger auf bloße Internetanbindung, sondern auf „digitale Souveränität” – die selbstbewusste, sichere Nutzung digitaler Dienste.
Rückenwind kommt aus Brüssel: Das Projekt „Digitaler Engel”, ein mobiler Beratungsdienst für Senioren des Bundesfamilienministeriums, gewann kürzlich den European Digital Skills Award 2025 in der Kategorie „Cybersecurity Skills”. Die Auszeichnung bestätigt den Ansatz, digitale Bildung direkt vor Ort in die Gemeinden zu bringen – statt auf zentrale Schulungsangebote zu setzen.
Neue Strategie: Sicherheit plus KI-Kompetenz
Die jüngsten Entwicklungen offenbaren eine gereifte Strategie für digitale Teilhabe im deutschsprachigen Raum. Drei Säulen kristallisieren sich heraus:
Erstens: Sicherheit als Fundament. Telekoms heutige Zusage unterstreicht, dass digitale Fähigkeiten allein nichts nützen, wenn sich die Umgebung feindlich anfühlt. Gerade Senioren, häufig Ziel von Cyberkriminalität und „Enkeltrick”-Betrug, brauchen ein vertrauenswürdiges digitales Umfeld.
Zweitens: KI-Kompetenz wird Pflicht. Die Schweizer Daten sind ein Weckruf. Digitale Grundbildung reicht nicht mehr – „KI-Literacy” muss her. Initiativen wie die A1 Seniorenakademie in Österreich und ähnliche Programme in Deutschland werden 2026 ihre Lehrpläne anpassen müssen.
Drittens: Persönliche Betreuung wirkt. Der Erfolg des „Digitalen Engels” und die morgigen Preisträger beweisen: Persönliche, niedrigschwellige Unterstützung vor Ort bleibt der effektivste Weg zu älteren „Offlinern”.
Ausblick: 2026 wird zum KI-Inklusionsjahr
Die Ergebnisse der morgigen Preisverleihung dürften Richtung und Förderschwerpunkte für 2026 prägen. Die alarmierenden Schweizer Zahlen werden zudem neue Debatten über „gerechte KI” im DACH-Raum anstoßen.
Mit dem DigitalPakt Alter in Deutschland und vergleichbaren Initiativen in Österreich und der Schweiz zeichnet sich ab: 2026 wird das Jahr, in dem digitale Teilhabe über das bloße „Online-Sein” hinauswächst. Es geht darum, in einer KI-getriebenen Welt „am Ball zu bleiben” – und zwar generationenübergreifend.
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