KI-Phishing, Betrüger

KI-Phishing: Betrüger überlisten Verbraucher mit Deepfakes

14.09.2025 - 17:11:02

Künstliche Intelligenz revolutioniert Cyberkriminalität durch perfekt imitierte Phishing-Angriffe über SMS, Telefon und Messenger. Sicherheitsexperten warnen vor dramatisch steigenden Betrugsfällen.

Eine neue Generation hochentwickelter Phishing-Angriffe setzt auf künstliche Intelligenz und täuschend echte Deepfakes. Cyberkriminelle nutzen dabei mehrere Kommunikationskanäle gleichzeitig und umgehen so herkömmliche Sicherheitsmaßnahmen. Sicherheitsexperten warnen vor einer dramatischen Zunahme der personalisierten Betrugsversuche.

Die Zeiten simpel gestrickter Spam-Mails sind vorbei. Moderne Phishing-Kampagnen folgen einem raffinierten Mehrstufen-System: Was harmlos per SMS beginnt, setzt sich über gefälschte Anrufe fort und mündet in perfekt imitierten E-Mails. KI-Technologie macht es den Angreifern dabei möglich, diese komplexen Betrugsmaschen in nie dagewesenem Ausmaß zu orchestrieren.

Das Ziel bleibt dabei unverändert: Der Diebstahl sensibler Daten wie Zugangscodes, Bankverbindungen oder persönlicher Informationen für kriminelle Machenschaften.

Mehrstufige Angriffe als neue Standardtaktik

Die aktuellen Betrugswellen zeichnen sich durch ihre geschickte Kombination verschiedener Kommunikationswege aus. Kriminelle setzen verstärkt auf „Vishing“ (Betrug per Telefon), „Smishing“ (SMS-Phishing) und klassisches E-Mail-Phishing, um Glaubwürdigkeit vorzutäuschen.

Ein typischer Ablauf: Eine SMS warnt vor verdächtigen Kontobewegungen und kündigt einen Rückruf an. Der folgende Anruf nutzt dann KI-generierte Stimmklone, die Bankmitarbeiter oder sogar bekannte Kontakte perfekt imitieren – und so Vertrauen schaffen.

Besonders heimtückisch ist das sogenannte „Quishing“: Betrüger platzieren manipulierte QR-Codes in E-Mails oder sogar an öffentlichen Orten. Wer diese scannt, landet auf täuschend echten Fake-Websites, die sogar HTTPS-Verschlüsselung verwenden und dadurch seriös wirken.
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KI macht Betrüger unerkennbar professionell

Generative KI-Tools haben die Spielregeln grundlegend verändert. Rechtschreibfehler und holprige Formulierungen – früher das Markenzeichen von Phishing-Mails – gehören der Vergangenheit an. Stattdessen produziert künstliche Intelligenz grammatikalisch perfekte, hochpersonalisierte Nachrichten, die Ton und Stil vertrauenswürdiger Marken oder Personen exakt nachahmen.

Noch bedrohlicher: Deepfake-Technologie ermöglicht es bereits, Stimmen aus wenigen Audioschnipseln zu klonen. So entstehen überzeugend wirkende Anrufe von „Familienangehörigen in Not“ oder vom „Chef“, der dringend eine Überweisung benötigt.

Während Video-Deepfakes bei Massenangriffen noch seltener zum Einsatz kommen, steigt ihr Einsatz kontinuierlich. Die wachsende Raffinesse macht traditionelle Erkennungsmerkmale wie schlechte Nachrichtenqualität zunehmend nutzlos.

Angriff auf Arbeitsplätze und Messenger-Apps

Angesichts verbesserter E-Mail-Sicherheit weichen Cyberkriminelle auf andere Kanäle aus. Collaboration-Tools wie Slack oder Microsoft Teams sowie Messenger-Dienste wie WhatsApp werden zu neuen Einfallstoren.

Kompromittierte Accounts verschicken hier manipulierte Links an vertrauensvolle Kollegen – mit deutlich höherer Erfolgsquote. Gefälschte Datei-Freigaben oder scheinbar dringende Meeting-Einladungen führen zu Credential-Sammelseiten.

Da die Nachrichten aus einer vermeintlich sicheren Umgebung und von bekannten Kontakten stammen, sinkt die natürliche Wachsamkeit der Nutzer erheblich. Remote-Work macht diese Plattformen zu zentralen Arbeitstools – ein Umstand, den Kriminelle geschickt ausnutzen.
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Experten warnen vor Eskalation

„Phishing beschränkt sich längst nicht mehr auf schlecht formulierte E-Mails. Es ist intelligent, KI-gesteuert und hinterlistig – und taucht an Orten auf, wo man es am wenigsten erwartet“, betonen Cybersicherheitsanalysten.

Diese Entwicklung ist eine direkte Antwort auf gestiegene Nutzersensibilität und verbesserte E-Mail-Filter. Komplexere Angriffsketten umgehen Sicherheitsprotokolle und nutzen das Vertrauen aus, das Menschen in Plattformen jenseits ihres primären E-Mail-Postfachs setzen.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Seit Einführung generativer KI ist das Phishing-Aufkommen sprunghaft angestiegen. Menschliche Fehler bleiben bei der Mehrheit aller Sicherheitsverstöße ein entscheidender Faktor.

Zukunft: Wettrüsten zwischen Angreifern und Verteidigern

Die Weiterentwicklung von KI- und Deepfake-Technologien wird zu noch überzeugenderen und schwerer erkennbaren Betrugsmaschen führen. Sicherheitsexperten rechnen mit einem Anstieg „Echtzeit-basierter“ Phishing-Attacken, bei denen KI-Chatbots Opfer in Gespräche verwickeln und so sensible Daten erschleichen.

Die Cybersicherheitsbranche rüstet dagegen mit KI-gestützten Erkennungssystemen auf, die Kontext und Verhalten analysieren können – nicht nur Schlagwörter und Absender-Reputation.

Für Verbraucher gilt weiterhin: Wachsamkeit bei unaufgeforderten Datenanfragen, Zwei-Faktor-Authentifizierung für alle Konten und grundlegendes Misstrauen gegenüber verdächtigen Kontaktversuchen – unabhängig vom Kommunikationskanal.

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