KI-Phishing, Betrüger

KI-Phishing: Betrüger setzen auf künstliche Intelligenz

06.10.2025 - 08:23:01

Künstliche Intelligenz revolutioniert Cyberkriminalität mit personalisierten Phishing-Methoden. Die Zahl der Angriffe steigt um über 1.200 Prozent, während Deepfakes und Stimmklone neue Gefahren darstellen.

Cyberkriminelle nutzen zunehmend künstliche Intelligenz für raffinierte Phishing-Angriffe. Sicherheitsexperten warnen vor einer dramatischen Verschärfung der Bedrohungslage – die neuen Betrugsmaschen sind personalisierter, überzeugender und schwerer zu erkennen als je zuvor.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Einige Berichte zeigen einen Anstieg von 1.265 Prozent bei Phishing-E-Mails im Zusammenhang mit generativer KI. Eine neue Generation von Cyberangriffen nutzt fortschrittliche Algorithmen, um makellose, kontextspezifische Nachrichten zu erstellen – per E-Mail, SMS oder sogar als Deepfake-Videos. Die typischen Warnsignale traditioneller Betrugsversuche wie Grammatikfehler oder unpersönliche Anreden gehören damit der Vergangenheit an.

Wenn die Maschine zum Betrüger wird

Vorbei sind die Zeiten, in denen sich Spam-E-Mails leicht identifizieren ließen. Kriminelle setzen heute auf KI, um hochgradig zielgerichtete „Spear-Phishing“-Kampagnen zu automatisieren. Diese Angriffe durchforsten soziale Medien und öffentliche Datenbanken, um hyperpersonalisierte Nachrichten zu erstellen, die auf aktuelle Aktivitäten, Käufe oder soziale Kontakte der Opfer eingehen.

Besonders beunruhigend ist der Aufstieg des „Vishing“ (Voice-Phishing) und der Deepfake-Technologie. KI-basierte Stimmklone können die Stimme einer vertrauenswürdigen Person bereits nach wenigen Sekunden Audio nachahmen. Betrüger geben sich so am Telefon als Familienmitglieder, Kollegen oder Bankmitarbeiter aus.

Deepfake-Videos gehen noch einen Schritt weiter: Sie kreieren völlig erfundene Szenarien wie gefälschte Prominenten-Werbung für betrügerische Investmentpläne oder Videoanrufe von vorgetäuschten Führungskräften zur Autorisierung falscher Transaktionen. Experten prognostizieren für 2025 einen Anstieg der Deepfake-Vorfälle um 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

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Milliardenvolumen und erschreckende Erfolgsquoten

Die Verfügbarkeit generativer KI-Tools hat die Einstiegshürden für Cyberkriminalität drastisch gesenkt. Selbst ungeübte Akteure können heute hochkomplexe Angriffe starten. Eine Cybersicherheitsfirma meldete für das erste Quartal 2025 einen Anstieg der Phishing-Vorfälle um 466 Prozent. Schätzungen gehen von täglich 3,4 Milliarden versendeten Phishing-E-Mails aus.

Dieser Volumenzuwachs geht mit höheren Erfolgsquoten einher. KI-generierte Phishing-E-Mails erweisen sich als mindestens genauso effektiv wie menschlich erstellte – oft sogar erfolgreicher durch ihre Skalierung und Personalisierung. Das FBI’s Internet Crime Complaint Center berichtet konstant von milliardenschweren jährlichen Verlusten durch Betrugsmaschen wie Business Email Compromise (BEC), die nun durch KI verstärkt werden.

Die globalen wirtschaftlichen Verluste durch KI-gestützten Betrug könnten sich auf zig Milliarden Euro belaufen.

Wettrüsten: KI gegen KI in der Cybersicherheit

Als Antwort auf diese eskalierende Bedrohung setzt die Sicherheitsbranche selbst auf künstliche Intelligenz. Sicherheitsunternehmen entwickeln KI-gestützte Erkennungssysteme, die Schreibmuster, kontextuelle Unstimmigkeiten und andere subtile Hinweise analysieren, um bösartige E-Mails und Nachrichten zu identifizieren und zu blockieren.

Doch Experten warnen: Technologie allein reicht nicht aus. Der menschliche Faktor bleibt entscheidend, da Angreifer geschickt mit Social Engineering arbeiten. Deshalb rückt die Aufklärung der Öffentlichkeit über diese neuen, ausgeklügelten Bedrohungen immer stärker in den Fokus.

Ausblick: Eine sich wandelnde Bedrohungslandschaft

Die Entwicklung deutet auf eine Zukunft hin, in der diese Bedrohungen noch komplexer und allgegenwärtiger werden. Experten prognostizieren, dass KI-verstärktes Phishing zwischen 2026 und 2027 zur vorherrschenden Form von Social-Engineering-Angriffen wird.

Was bedeutet das konkret für Verbraucher? Höchste Wachsamkeit ist gefordert. Dringende Geld- oder Datenanfragen sollten unabhängig verifiziert werden, kritische Konten mit Zwei-Faktor-Authentifizierung gesichert und unaufgeforderte Kommunikation – egal wie authentisch sie wirkt – skeptisch betrachtet werden.

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Da die Grenze zwischen legitimer und bösartiger Kommunikation verschwimmt, werden digitale Kompetenz und proaktive Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz vor der nächsten Generation von Cyberkriminalität entscheidend.

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